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1991 | Buch

Neuronale Netze

Eine Einführung in die Neuroinformatik

verfasst von: Dr. rer. nat. Rüdiger Brause

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag

Buchreihe : Leitfäden und Monographien der Informatik

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Über dieses Buch

Vierzig Jahre, nachdem John von Neumann sein Konzept eines rechnenden, programmgesteuerten Automaten entworfen hat, setzt sich nun in der Informatik die Erkenntnis durch, daß sequentiell arbeitende Rechner für manche Probleme zu langsam arbeiten. Mit vielen, parallel arbeitenden Prozessoren versucht man heutzutage in Multiprozessoranlagen, den "von Neumann-Flaschenhals" zu umgehen. Dabei ergeben sich eine Menge neuer Probleme: Die Aktivität der Prozessoren muß synchronisiert werden, die Daten müssen effektiv verteilt werden und "Knoten" im Datenfluß (hot spots) zwischen den Prozessoren und dem Speicher müssen vermieden werden. Dazu werden Mechanismen benötigt, um auftretende Defekte in ihren Auswirkungen zu erfassen und zu kompensieren, das Gesamtsystem zu rekonfigurieren und alle Systemdaten zu aktualisieren. Bedenken wir noch zusätzlich die Schwierigkeiten, die mit einer parallelen Programmierung der eigentlichen Probleme verbunden sind, so können wir uns nur wundem, wieso wir Menschen "im Handumdrehen" und "ganz natürlich" Leistungen erbringen können, die mit den heutigen Rechnern bisher nicht nachvollziehbar waren. Betrachten wir beispielsweise die Probleme der "künstlichen Intelligenz", besser "wissensbasierte Datenverarbeitung" genannt, so hinken die heutigen Systeme zum Sehen. Hören und Bewegen hoffnungslos der menschlichen Realität hinterher. Weder in der Bildverarbeitung und -erkennung, noch in der Spracherkennung oder in der Robotersteuerung reichen die Systeme in Punkto Schnelligkeit (real-time), Effektivität und Flexibilität (Lernen) oder Fehlertoleranz an die menschlichen Leistungen heran.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Notation
Rüdiger Brause
Einleitung
Zusammenfassung
Vierzig Jahre, nachdem John von Neumann sein Konzept eines rechnenden, programmgesteuerten Automaten entworfen hat, setzt sich nun in der Informatik die Erkenntnis durch, daß sequentiell arbeitende Rechner für manche Probleme zu langsam arbeiten. Mit vielen, parallel arbeitenden Prozessoren versucht man heutzutage in Multiprozessoranlagen, den “von Neumann-Flaschenhals” zu umgehen. Dabei ergeben sich eine Menge neuer Probleme: Die Aktivität der Prozessoren muß synchronisiert werden, die Daten müssen effektiv verteilt werden und “Knoten” im Datenfluß (hot spots) zwischen den Prozessoren und dem Speicher müssen vermieden werden. Dazu werden Mechanismen benötigt, um auftretende Defekte in ihren Auswirkungen zu erfassen und zu kompensieren, das Gesamtsystem zu rekonfigurieren und alle Systemdaten zu aktualisieren. Bedenken wir noch zusätzlich die Schwierigkeiten, die mit einer parallelen Programmierung der eigentlichen Probleme verbunden sind, so können wir uns nur wundern, wieso wir Menschen “im Handumdrehen” und “ganz natürlich” Leistungen erbringen können, die mit den heutigen Rechnern bisher nicht nachvollziehbar waren.
Rüdiger Brause
1. Grundlagen
Zusammenfassung
Versucht man, Bücher oder Fachartikel über neuronale Netze zu verstehen, so stößt man immer wieder auf bestimmte Gedanken und Modelle, ohne deren Kenntnisse das Verständnis sehr erschwert wird. In den folgenden Abschnitten möchte ich versuchen, bestimmte Annahmen und Modelle neuronaler Netze zu motivieren und einzuführen.
Rüdiger Brause
2. Einfache feed-forward Netze
Zusammenfassung
In diesem Kapitel sollen verschiedene einfache Modelle vorgestellt werden, bei denen die formalen Neuronen oder Gruppen von Neuronen (“Schichten”) ohne Rückkopplung (“feed-forward”) Informationen verarbeiten. Im einfachsten Fall führen dabei alle Elemente einer Schicht ihre Operationen parallel und unabhängig durch.
Rüdiger Brause
3. Rückgekoppelte Netze
Zusammenfassung
Die Teile des menschlichen Gehirns, die mit Aufgaben der sensorischen Verarbeitung (periphere Leistungen) beschäftigt sind, haben meist einen sehr speziellen, geordneten Aufbau. Dies läßt sich mit dem Schichtenmodell aus Abschnitt 1.1.1 erklären, bei dem die sensorische Verarbeitung in mehreren Stufen (Schichten) erfolgt (pipeline-Modell).
Rüdiger Brause
4. Zeitsequenzen
Zusammenfassung
Bei den bisher behandelten Netzwerken war die Aufmerksamkeit mehr auf die “eigentlichen” Funktionen wie Musterspeicherung, Funktionsapproximierung, Klassifizierung und dergleichen gerichtet, wobei die real existierende Zeit entweder nur als Hilfsvariable einer Differenzialgleichung diente, die “eigentliche Funktion” zu implementieren (s. Kapitel 1.2.1, 2.6 und 2.7), oder aber als diskrete Iterationsvariable benutzt wurde.
Rüdiger Brause
5. Evolutionäre und genetische Algorithmen
Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Aufgaben von neuronalen Netzen besteht darin, durch ihre Architektur und die Wahl (Lernalgorithmus!) der Gewichte im Netz eine vorgegebene Aufgabe so gut wie möglich zu erledigen. Allgemein entspricht dies der Aufgabenstellung, eine vorgegebene Zielfunktion zu optimieren; neuronale Algorithmen lassen sich deshalb als eine Gruppe in der Vielzahl von Algorithmen für Optimierungsaufgaben ansehen. Eine der ungewöhnlichsten Methoden, ebenfalls Optimierungsaufgaben zu lösen, besteht in der Nachahmung biologischer Optimierungsmethoden. Dies sind beispielsweise Algorithmen, die den erfolgreichen Funktionsprinzipien der jahrmillionenalten, biologischen Evolution nachempfunden sind.
Rüdiger Brause
6. Simulationssysteme Neuronaler Netze
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren gab es viele Ansätze und Projekte, die Modelle und Algorithmen der neuronalen Netze durch besondere Maschinen und Programmiersprachen einer breiteren Öffentlichkeit nutzbar zu machen.
Rüdiger Brause
Backmatter
Metadaten
Titel
Neuronale Netze
verfasst von
Dr. rer. nat. Rüdiger Brause
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-92118-5
Print ISBN
978-3-519-02247-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-92118-5