Mercedes-Benz-Lkw freigegeben für alternativen Kraftstoff HVO
Daimler
Mercedes-Benz Trucks hat die Verwendung des alternativen Kraftstoffs Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) freigegeben. Bei HVO handelt es sich um hydriertes Pflanzenöl. Hierbei wird das Öl in einer industriellen Hydrieranlage unter Zugabe von Wasserstoff hydriert. Das Ergebnis ist ein Kohlenwasserstoffgemisch, dessen Siedeverlauf im typischen Dieselbereich angesiedelt ist. Seit 2007 wird HVO von Neste Oil in Finnland industriell hergestellt. HVOs lassen sich aus Pflanzenölen, aber auch aus pflanzlichen und tierischen Fetten produzieren.
Die Freigabe ab Februar 2016 betrifft Motorvarianten der Reihensechszylindermotoren Mercedes-Benz OM 470, OM 471 (erste Generation) und OM 936 sowie den Reihenvierzylinder OM 934 mit der Abgasnorm Euro VI. Die Motoren sind laut Mercedes-Benz Trucks serienmäßig auf den neuen HVO-Kraftstoff ausgelegt.
HVO ist frei von Schwefel und Aromaten, bei seiner Verbrennung entstehe keinerlei Asche, erklärt Mercedes-Benz Trucks. Der Kraftstoff diene entweder als vollständiger Ersatz von klassischem Dieselkraftstoff oder als Beimischung zur Verbesserung der Ökobilanz. Vor allem bei der Verwendung von HVO pur soll sich die CO2-Bilanz laut Mercedes-Benz Trucks deutlich verbessern.
Mercedes-Benz Trucks : HVO-Einsatz durch Tests bestätigt, Wartungsintervalle unverändert
Mercedes-Benz Trucks habe mit umfangreichen Versuchen die Unbedenklichkeit des alternativen Kraftstoffs bei der Verwendung in seinen Motoren ermittelt. Da HVO in seinen Eigenschaften dem herkömmlichen, aus Mineralöl hergestellten Dieselkraftstoff entspreche, sei keinerlei Änderung an den Motoren oder ihrer Peripherie notwendig. Einspritzung, Leitungen oder Dichtungen blieben unverändert.
Gleiches gelte für die Intervalle von Motorölwechsel und Reinigung des Partikelfilters. Ebenso würden Garantie und Gewährleistung weiterhin ohne jede Einschränkung gelten. Die Daten von Leistung und Drehmoment der Motoren sollen bei der Verwendung von HVO ebenfalls unverändert bleiben.
Die Freigabe beziehe sich auf alle Kraftstoffe, die der Norm prEN 15940 entsprechen.