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25.01.2017 | Nutzfahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

ADAC testet Lkw-Notbremsassistenten und fordert strengere Gesetze

verfasst von: Benjamin Auerbach

2 Min. Lesedauer

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Der ADAC betrachtet nach einem Test die gesetzlichen Regelungen für Lkw-Notbremsassistenten als technisch längst überholt. Der Automobilclub fordert deshalb eine Verschärfung der Vorschriften.

Auffahrunfälle mit Lkw gehören zu den schwerwiegendsten Unfallszenarien im Straßenverkehr. Mehr als 700 Tote und Schwerverletzte waren laut ADAC im Jahr 2015 darauf zurückzuführen. Abhilfe versprechen Lkw-Notbremsassistenten, die der Automibilclub unlängst einem Test unterzog. Drei Assistenten von verschiedenen Herstellern nahm der ADAC dafür unter die Lupe. Ergebnis: Die getesteten Systeme von Volvo, MAN und Mercedes arbeiten effektiv und stoppen zuverlässig vor einem Hindernis.

Die Notbremsassistenten der neuesten Generation bremsen nach Angaben des ADAC schon heute wesentlich effektiver als ihre Vorgänger. Beim Test ließen die Prüfingenieure die drei Lkw-Modelle neuester Bauart mit 80 km/h auf eine vorausfahrende beziehungsweise stehende Pkw-Attrappe zusteuern. Nähert sich der Lkw bis auf 80 Meter, lösen die Sensoren eine Notfallkaskade aus: Eine Leuchte am Armaturenbrett erscheint beziehungsweise ein Warnsignal ertönt. Reagiert der Lkw-Fahrer nicht, erfolgt beim Abstand von 55 Metern eine Teilbremsung und schließlich – bei 30 Meter Abstand – die Vollbremsung. Alle drei Lkw stoppen rechtzeitig vor einem fahrenden Hindernis, MAN und Mercedes schaffen die Bremsung auch vor dem stehenden Pkw.

Schärfere Gesetze könnte Leben retten

Aus den Ergebnissen des Tests leitet der Automobilclub die Forderung nach einer Gesetzesverschärfung ab. "Schon heute leisten die neuen Notbremsassistenten deutlich mehr als gesetzlich gefordert. Entsprechend sollten die Anforderungen angehoben werden, damit sich die besten Lösungen schneller verbreiten", sagte Dr. Reinhard Kolke, Leiter Technik beim ADAC. "Ziel muss es sein, eine flächendeckende Ausstattung der Lkw mit effektiven Notbremsassistenten zur gesetzlichen Pflicht in Europa zu machen."

Mit der Anhebung der gesetzlichen Anforderungen und flächendeckenden Verbreitung der neuesten Systeme könnten pro Jahr hunderte Leben in Europa gerettet werden. Derzeit sind für neu zugelassene Lkw über acht Tonnen Assistenzsysteme mit einer Geschwindigkeitsverringerung um lediglich 10 km/h vorgeschrieben. Ab November 2018 müssen die Systeme die Geschwindigkeit im Notfall um 20 km/h drosseln. Neben einer weiteren Verbesserung dieser Werte fordert der Deutschlands größter Autoclub auch, dass sich Notbremsassistenten grundsätzlich nicht abschalten lassen, beziehungsweise nach manueller Deaktivierung selbstständig wieder zuschalten.

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Quelle:
Elektrik und Mechatronik

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