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24.05.2016 | Nutzfahrzeuge | Schwerpunkt | Online-Artikel

Sicherheitsfaktor Nutzfahrzeugtechnik

3 Min. Lesedauer

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Moderne Assistenzsysteme könnten den Güterverkehr effizienter und sicherer machen. Doch die Einführung gestaltet sich zögerlich. Aus vielerlei Gründen.

Wann immer eingeschlafene Lkw-Fahrer wie unlängst auf der A6 bei Nürnberg tödliche Auffahrunfälle verursachen, wird reflexartig der Ruf nach Assistenzsystemen und autonom fahrenden Trucks laut. Doch auch wenn der Güterkraftverkehr bereits erste Schritte in Richtung autonomes Fahren unternommen hat, wird von den Flottenbetreibern nur eine geringe Sogwirkung im Markt ausgehen, da sie auf keine schnelle Amortisation in absehbarer Zukunft hoffen können. Dies ist die Quintessenz einer neuen Studie mit dem Titel Automated Trucks - The next big disrupter in the automotive industry? von Roland Berger, die den Status quo der Technik analysiert und Vorteile sowie Schwierigkeiten erfasst, die automatisierte Lkw für Hersteller und Transportunternehmen mit sich bringen.

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Auch die Fahrzeughersteller werden der Studie zufolge ihre Zurückhaltung gegenüber neuen Techniken nicht so schnell aufgeben, weil die Haftungsfrage vielerorts nicht geregelt ist. Dennoch würden strengere Sicherheitsvorschriften Fahrerassistenzsysteme zunehmend in den Markt drücken und die Einführung automatisierter Lkw vorantreiben. Norbert Dressler, Partner von Roland Berger und Nutzfahrzeugexperte, geht davon aus, dass die Technik sehr viel früher zur Verfügung stehen wird, als sie von der Transportbranche angenommen wird. "Dennoch sollten die Unternehmen, aber auch Branchenorganisationen und der Gesetzgeber sich rechtzeitig damit auseinandersetzen, denn die Art des Lkw-Fahrens und damit der Gütertransport insgesamt werden sich grundlegend verändern."

Mehr Effizienz, Sicherheit und Vernetzung

Dies deckt sich mit den Recherchen zum Report Der weite Weg zum autonomen Lkw-Fahren aus der ATZ 1-2015. Darin kommt unter anderem Sven Ennerst, Entwicklungschef bei Daimler Trucks und einer der geistigen Väter des Future Trucks, zu Wort. Für ihn liegen die Vorteile eines autonom fahrenden Lkws auf der Hand: "Mehr Effizienz, Sicherheit und Vernetzung - und damit ein nachhaltigerer Transport, von dem Wirtschaft, Gesellschaft und Verbraucher gleichermaßen profitieren."

Dies bestätigt Clemens Klinke, Mitglied des Dekra-Vorstands, im Artikel Nutzfahrzeuge - Verschlungene Wege in die Zukunft aus der ATZ 5-2016: "Gerade mit Blick auf die Assistenzsysteme ist der Lkw insofern weiter, als eine Reihe von Systemen für neu zugelassene Lkw schon vorgeschrieben sind, die im Pkw als Option gelten. Tatsache ist: Je größer die Marktdurchdringung eines Systems wie beispielsweise eines Notbrems-Assistenten oder eines Spurhalte-Assistenten, umso größer ist die Wirkung für die Verkehrssicherheit." Bei Funktionen des hoch oder voll automatisierten Fahrens, so Klinke, sei die Technik heute die kleinere Hürde: "Technisch funktioniert das bis zu einem gewissen Grad. Entscheidend sind die Rahmenbedingungen, die international einheitlich festgelegt werden müssen. Es geht um Haftungsfragen, das Zulassungsrecht und den Datenschutz - aber auch darum, sicherzustellen, dass diese automatisierten Funktionen das ganze Fahrzeugleben lang zuverlässig funktionieren."

Die Zahl der Verkehrstoten mahnt zur Eile

Eine schnelle Klärung dieser offenen Punkte wäre durchaus wünschenswert. Denn allen technischen Bemühungen zum Trotz ist die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland im Jahr 2015 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) zum zweiten Mal in Folge leicht angestiegen. Nach aktuellen Schätzungen, die auf den vorliegenden Daten von Januar bis September 2015 basieren, geht Destatis für 2015 von etwa 3450 Verkehrstoten aus. Das wäre eine Zunahme um gut 2 Prozent gegenüber 2014 (3377). Gleichzeitig wäre damit erstmals seit 1991 die Zahl der Verkehrstoten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gestiegen, da bereits 2014 der Wert um 1,1 Prozent höher als 2013 gelegen hatte. Die Zahl der Verletzten sei 2015 mit rund 390.000 vermutlich ähnlich hoch wie 2014.

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