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21.09.2016 | Nutzfahrzeuge | Nachricht | Online-Artikel

Continental setzt auf Löwenzahnkautschuk im Nutzfahrzeug

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Alternative Rohstoffquelle: Continental präsentiert auf der IAA Nfz Lkw-Reifen sowie Lager für Motor und Gelenkwelle aus Löwenzahnkautschuk.

Continental präsentiert erstmals Komponenten und Reifen für Lkw und Busse, die aus einem Naturkautschuk aus der Löwenzahnwurzel gefertigt wurden, wie der Zulieferer bekannt gibt. Auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 stellt Continental Lkw-Reifen aus Löwenzahnkautschuk der Öffentlichkeit vor. Es handelt sich dabei um Conti-EcoPlus-HD3-Reifen, die im Sommer 2016 hergestellt wurden. Außerdem zeigt Continental den Prototypen eines Motorlagers, das Antriebsaggregat und Fahrgestell verbindet. Es isoliert den Körperschall des Motors und soll damit den Fahrkomfort und die Sicherheit für den Fahrer erhöhen. Als weiterer Prototyp wird erstmals ein Gelenkwellenzwischenlager aus dem neuen Material mit dem Namen Taraxagum präsentiert. Es soll die Schwingungsübertragung in das Fahrgestell stabilisieren und minimieren.

Löwenzahn hat laut Continental das Potenzial, als Nutzpflanze zu einer alternativen, umweltfreundlichen Rohstoffquelle entwickelt zu werden. Sie könnte helfen, die Abhängigkeit von herkömmlich produziertem Naturkautschuk zu senken. Da sich die Pflanze auch in Nord- und West-Europa anbauen lässt, könnten lange Transportwege zu den europäischen Produktionsstätten reduziert werden. Das trage zum nachhaltigen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen bei.

Taraxagum-Kautschuk soll in fünf bis zehn Jahren in die Produktion gehen

Continental hat bereits 2014 das erste Muster eines Premium-Winterreifens mit einem Laufstreifen aus reinem Löwenzahnkautschuk auf die Straße gebracht. Im selben Jahr wurden die Planungen für die Produktion des ersten Nutzfahrzeugreifens aufgenommen, der mit 20 bis 25 Kilogramm nochmal deutlich mehr Naturkautschuk benötigt als ein Pkw-Reifen mit einem bis drei Kilogramm. Ende 2015 testete ContiTech den neuen Rohstoff auch für die Schwingungstechnik. "Wir verlangen vom Naturkautschuk andere Eigenschaften als unsere Reifenkollegen", erklärt Dr. Anna Misiun, die bei ContiTech die Aktivitäten zum Thema Löwenzahnkautschuk leitet. "Unsere Produkte müssen beispielsweise sehr große dynamische Belastungen auch bei hohen Temperaturen aushalten."

Die Tests der Lkw-Reifen und Schwingungselemente aus Taraxagum seien äußerst vielversprechend. Der neue Taraxagum-Kautschuk soll in fünf bis zehn Jahren in die Produktion gehen und schrittweise in die Produkte einfließen.

Die Industrialisierung des Löwenzahnkautschuks Taraxagum ist ein gemeinschaftliches Forschungsprojekt von Continental mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, dem Julius Kühn-Institut, einer Bundesforschungseinrichtung für Kulturpflanzen, sowie dem Pflanzenzuchtexperten Eskusa.

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