2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Öffentlichkeit und demokratischer Prozess
verfasst von : Cathleen Kantner
Erschienen in: Kein modernes Babel
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Die Frage nach den sozialen Voraussetzungen der Demokratisierbarkeit einer transnationalen europäischen Politie berührt Kernfragen eines modernen Demokratieverständnisses. Damit sich die Bürger selbst regieren können, müssen sie eine Art „Demos“bilden, das heißt kommunikationsfähig sein und — in einem genauer zu bestimmenden Maße — sozialintegriert sein. Aber wann ist eine Gruppe von Menschen „kommunikationsfähig“und was ist das Minimum an Sozialintegration, das gegeben sein muss, damit eine sozioökonomisch, politisch, ethnisch und kulturell heterogene Gruppe von Menschen eine lebendige politische Gemeinschaft bilden kann? Sind Gesellschaften, die dieses „Minimum“nicht erreichen, nicht demokratiefähig? Werden moderne Gesellschaften durch demokratische Politik sozial integriert oder ist es umgekehrt: setzen demokratische Rechte ein hohes Maß an vorpolitischer — kultureller und sprachlicher — Gemeinschaftlichkeit voraus? Diese klassischen Fragen der politischen Soziologie werden durch die Herausforderungen von Globalisierung, Europäisierung und Multikulturalismus neu aufgeworfenen.10