7. Offenes Deckungsplanverfahren

Das offene Deckungsplanverfahren (oDPV) ist ein Finanzierungssystem, das in berufsständischen Versorgungswerken verwendet wird. Es kombiniert Elemente der Kapitaldeckung und des Umlageverfahrens, um eine nachhaltige Finanzierung der Versorgungsleistungen zu gewährleisten. Das oDPV ermöglicht eine intergenerative Verteilung der Lasten und Entlastungen, indem es die zukünftigen Beitragszahlungen berücksichtigt. Ein wesentlicher Bestandteil des oDPV ist die Äquivalenzgleichung, die den Kapitaldeckungsgrad bestimmt. Dieser liegt zwischen null und 100 Prozent, was bedeutet, dass das Vermögen nicht vollständig die Versorgungsverpflichtungen deckt. Das oDPV wurde erstmals in den 1920er Jahren in Bayern eingeführt und hat sich seitdem als effizientes Finanzierungsmodell bewährt. Es ermöglicht eine flexible Anpassung an wirtschaftliche und politische Veränderungen und stellt sicher, dass alle Generationen angemessen an den Kosten und Vorteilen der Versorgung beteiligt sind. Die berufsständischen Versorgungswerke, die das oDPV anwenden, stehen unter staatlicher Aufsicht und müssen strenge Vorschriften einhalten. Das oDPV hat sich als robustes und anpassungsfähiges System erwiesen, das sowohl in wirtschaftlich stabilen als auch in Krisenzeiten funktioniert.