Autor: Axel Mörer / Springer Professional
Die ZF-Division CVS arbeitet an einem neuen Notbremsassistenten für Linienbusse. Er hat das Potenzial, durch eine angepasste Bremsung die Kontrollierbarkeit des Bremseingriffs für stehende Passagiere zu erhöhen.
Der ZF-Forscher Richard Matthaei hat auf der 6. Internationalen ATZ-Fachtagung "Automatisiertes Fahren" in Wiesbaden Konzepte für einen neuartigen Notbremsassistenten für Omnibusse vorgestellt. Das System bremst beim Erkennen einer Notsituation den Bus erst kurz und leicht. Das soll stehenden Fahrgästen die Möglichkeit geben, sich festzuhalten und durch einen Ausfallschritt einen Sturz zu verhindern. Erst dann leitet das System eine stärkere Teilbremsung ein. Laut Matthaei führe diese Strategie dazu, dass die Teilbremsung stärker ausfallen kann.
"Wenn die Bremse direkt scharf wirkt, sind die stehenden Fahrgäste überrascht und werden sich verletzen. Sinnvoller ist es, mit einem kurzen Impuls die Fahrgäste zu konditionieren und die Bremskraft danach langsam zu erhöhen", so Matthaei auf der ATZ-Fachtagung. "Dadurch haben die Fahrgäste etwas mehr Zeit, sich festzuhalten und vielleicht sogar einen Ausfallschritt zu machen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren." Allerdings kann ein derartiges System allein nur einen begrenzten Beitrag zur Unfallvermeidung leisten, so dass für eine Notbremsung weiterhin auf die Mitwirkung des Fahrers gesetzt wird.
Weitere Informationen zur ATZ-Fachtagung "Automatisiertes Fahren", die erstmals auch virtuell stattfindet, finden Sie unter: