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1991 | OriginalPaper | Buchkapitel

Operations-Research-Modelle und Expertensysteme als Wissensmodule intelligenter Decision-Support-Systeme

verfasst von : Prof. Dr. Rainer Busch

Erschienen in: Operations Research und Wissensbasierte Systeme

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Die zahlreichen Expertensysteme, die bisher entwickelt wurden, zielen sehr häufig auf Anwendungsfelder ab, zu denen bereits ausgereifte Operations-Research-Modelle und effiziente Algorithmen existieren, die bekanntlich ihre Lösungsqualitäten bereits nachgewiesen haben. Es gilt daher zu untersuchen, ob und inwieweit sich Operations-Research-Modelle und Expertensysteme in den Modellansätzen und damit auch in ihren Einsatzmöglichkeiten unterscheiden. Dabei zeigt sich, daß sie trotz unterschiedlicher Modellphilosphien und daraus resultierenden Modellqualitäten als „Problemlöser“ (Solver) eingesetzt werden, d.h. sowohl Operations-Research-Modelle mit ihren fixen Strukturen als auch Expertensysteme mit ihren offenen Strukturen generieren Lösungen zu wohldefinierten Problemsituationen. Betrachtet man jedoch die individuelle Problemsituation eines Entscheidungsträgers, so zeichnet sie sich i.a. durch eine Vielzahl unstrukturierter, semi- und wohlstrukturierter Teilprobleme aus. Es ist daher notwendig, dem Entscheidungsträger zur Unterstützung seines Entscheidungsprozesses Werkzeuge bereitzustellen, die den Modellierungsprozeß im Rahmen seines individuellen Entscheidungskontextes ermöglichen. Es erweist sich deshalb als konsequent und sinnvoll, die Fähigkeit eines Expertensystems (Wissen zur Lösung von Problemen einzusetzen) extensiv zu nutzen und sie für Systeme verfügbar zu machen, die fähig sind, bei der Entwicklung von Modellen mit dem Benutzer „intelligent“ zu interagieren. Dabei muß ein derartiges Modellierungs-Expertensystem über eine Modell- und Methodenbank im Sinne einer Wissensbasis verfügen können. Hierzu bieten sich sowohl Operations-Research-Modelle mit ihren effizienten Algorithmen als auch Anwendungs-Expertensysteme mit ihren Lösungsstrategien als „Wissensmodule“ an. Bei dem inkrementellen Prozeß der Modellierung gilt dann zu prüfen, ob und inwieweit zur individuellen Spezifikation des Benutzermodells die unterschiedlichen Basismodelle und -methoden eingesetzt und bedarfsweise miteinander verknüpft werden können. Bei einer Integration von Operations-Research-Modellen mit ihren effizienten Algorithmen und Anwendungs-Expertensysteme mit ihren Lösungsstrategien können sich die in den unterschiedlichen Modellansätzen jeweils inhärenten Vorteile ergänzen und somit eine Basis bilden zur Entwicklung hochkomplexer, interdisziplinärer Modelle. Diese hohe Flexibilität in der Modell-Spezifikation und die Fähigkeit, auf die Entscheidungssituation des Benutzers eingehen zu können, sind die Grundlage einer echten Interaktivität, die dem Benutzer rückgekoppeltes Lernen ermöglicht. Sie sind das Maß zur Bewertung „intelligenter“ Decision-Support-Systeme.

Metadaten
Titel
Operations-Research-Modelle und Expertensysteme als Wissensmodule intelligenter Decision-Support-Systeme
verfasst von
Prof. Dr. Rainer Busch
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-76726-5_1

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