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Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik 3/2018

12.11.2018 | Aufsätze

Optimale Besteuerung von Tabakwaren

verfasst von: Florian Steidl, Berthold U. Wigger

Erschienen in: List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik | Ausgabe 3/2018

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Zusammenfassung

Der vorliegende Beitrag charakterisiert zunächst ein optimal ausbalanciertes Tabaksteuersystem. Ein solches System trägt den Ausweichreaktionen auf der Nachfrage- und Angebotsseite im Tabakmarkt Rechnung, verfolgt gesundheitspolitische Ziele und berücksichtigt Verteilungseffekte der Tabakbesteuerung. Anschließend entwickelt der Beitrag anhand von zwei Fallstudien, Deutschland und Griechenland, eine Best Practice der Tabaksteuerpolitik. Die Studie zeigt, dass sich ein optimales Tabaksteuersystem dadurch auszeichnet, dass es differenzierte Steuersätze für verschiedene Tabakprodukte enthält. Neben stärker besteuerten Produkten wie Markenzigaretten enthält ein optimales Tabaksteuersystem geringere Steuersätze für Tabakprodukte wie etwa Feinschnitt.

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Fußnoten
1
Siehe etwa Cnossen und Smart (2005).
 
2
Details hierzu siehe Steidl und Wigger (2015).
 
3
Bei der Austarierung eines Konsumsteuersystems sind die unterschiedlichen Ausweichelastizitäten in die Schattenwirtschaft für unterschiedliche Produkte zu berücksichtigen. So werden sich nur wenige Personen die Augen in schwarzen Märkten lasern lassen, bei Zigaretten dürften die Bedenken, in die Schattenwirtschaft auszuweichen, deutlich geringer sein. Siehe dazu Wigger (2001).
 
4
Deshalb wird Feinschnitt eine Pufferfunktion zwischen legalem und illegalem Tabakkonsum zugeschrieben; siehe dazu London Economics (2018).
 
5
Im Detail siehe Cnossen (2006).
 
6
Siehe Steidl und Wigger (2015).
 
7
Daten aus: European Commission (2016c), European Commission (2016b), DZV (2018).
 
8
Siehe van Deuverden (2004).
 
9
Zigaretten meint vorliegend stets Fabrikzigaretten.
 
10
Feinschnitt meint vorliegend stets Feinschnitttabak (loser Tabak).
 
11
Umrechnungsfaktor: 1000 Zigaretten entsprechen 1 kg Feinschnitt.
 
12
Der Anteil der 18- bis 59-jährigen Raucher an der Gesamtbevölkerung nahm zwischen 2003 und 2006 lediglich um 0,8 Prozentpunkte auf 33,1 % ab. Daten aus: Kraus et al. (2010).
 
13
Vgl. DZV (2018).
 
14
Die Gesamtsumme der Tabaksteuereinnahmen beziehen sich auf Zigaretten, Feinschnitt, Pfeifentabak sowie Zigarren und Zigarillos.
 
15
Der Anteil der 18- bis 64-jährigen Raucher an der Gesamtbevölkerung nahm zwischen 2006 und 2009 um 2,8 Prozentpunkte auf 30,8 % ab. Daten aus: Kraus et al. (2010).
 
16
Dabei wird vorportionierter Tabak in einer Aluminiumhülse in eine Zigarettenpapierhülse eingeführt.
 
17
EuGH, Urteil vom 10.11.2005–C-197/04.
 
18
Vgl. DZV (2018).
 
19
Siehe Deutscher Bundestag (2010).
 
20
Siehe etwa Wigger (2011).
 
21
DZV (2018). Aufgrund einer Methodenumstellung sind die Daten ab 2014 nur bedingt mit den Daten vor 2014 vergleichbar.
 
22
Schmuggelzigaretten wurden weder im Herkunfts- noch im Zielland versteuert, aber oberhalb der Freigrenze aus dem Ausland eingeführt und nicht verzollt.
 
23
KPMG (2016, 2017).
 
24
Der Anteil der über 15-jährigen Raucher an der Gesamtbevölkerung nahm zwischen 2009 und 2013 um 1,2 Prozentpunkte auf 24,5 % ab. Daten aus: Statistisches Bundesamt (2011, 2014). Die Schätzung der Prävalenzen unterscheidet sich zu Kraus et al. (2010).
 
25
Grundlage hierfür sind die gewichteten durchschnittlichen Kleinverkaufspreise (KVP) des jeweiligen Vorjahres.
 
26
Daten aus: European Commission (2016a, 2016b, 2016c) und KPMG (2016, 2017).
 
27
Anteil der täglich Rauchenden in der Bevölkerung über 15 Jahren. Daten aus: OECD (2018).
 
28
Siehe auch die Begründung des Gesetzentwurfs „Medium-Term Fiscal Strategy Framework 2013–2016“ und IOBE (o.J.).
 
29
Siehe etwa Gallus et al. (2006).
 
30
Für den Zeitraum 2007 bis 2014 hat das IOBE berechnet, dass ein Preisanstieg von 1 % zu einem Rückgang der Nachfrage nach Zigaretten mit hohem/mittlerem/niedrigen Preisniveau um 2,2/2,0/0,9 Prozent führt (IOBE 2014).
 
31
Anteil der täglich Rauchenden in der Bevölkerung über 15 Jahren. Daten aus: OECD (2018).
 
32
IOBE (2016).
 
33
Siehe auch die Begründung des Gesetzentwurfs „Medium-Term Fiscal Strategy Framework 2013–2016“.
 
34
Bei der versteuerten Menge handelt es sich um den Netto-Bezug von Steuerzeichen, der nicht identisch mit der Konsummenge sein muss. Mangels Daten zur tatsächlichen Konsummenge wird der Netto-Bezug vorliegend mit der Konsummenge gleichgesetzt.
 
35
Der besonders starke Substitutionseffekt zwischen 2003 und 2005, bei dem der Zigarettenabsatz um ein Drittel absackte und sich der Feinschnittabsatz nahezu verdoppelte, geht auf die steuerliche Behandlung von Steckzigaretten wie Feinschnitt zurück. Nach einem EuGH-Urteil 2005 wurden Steckzigaretten wie Zigaretten besteuert.
 
36
Umrechnungsfaktor: 1 kg Feinschnitt entspricht 1000 Zigaretten.
 
37
Daten aus: Statistisches Bundesamt (2018).
 
38
Daten aus: European Commission (2016b).
 
39
Zum nichtversteuerten Feinschnittkonsum sind keine Daten verfügbar.
 
40
Daten aus: DZV (2018).
 
41
Dies gilt unter der Annahme, dass die Menge geschmuggelter Zigaretten legal in Deutschland gekauft worden wäre. Eigene Berechnung. Daten aus: European Commission (2016c).
 
42
Daten aus: KPMG (2016, 2017).
 
43
Daten aus: KPMG (2016, 2017).
 
44
Eigene Berechnung. Daten aus: European Commission (2016c).
 
45
Vgl. IOBE (2016).
 
46
Daten aus: KPMG (2016, 2017).
 
47
Daten aus: Statistisches Bundesamt (2018).
 
48
Für Griechenland liegen keine separaten Daten für die Einnahmen aus der Besteuerung von Zigaretten und Feinschnitt vor.
 
49
Daten aus: European Commission (2016c).
 
50
IOBE (o.J.).
 
51
Richtlinie 2014/40/EU bestimmt EU-weit einheitliche Packungsgrößen für Tabakerzeugnisse, die vor dem 20. Mai 2016 hergestellt worden sind und bis 20. Mai 2017 in Verkehr gebracht worden sein müssen. Eine Zigarettenpackung muss seither mindestens 20 Zigaretten, eine Packung Feinschnitt mindestens 30 g Tabak enthalten.
 
52
Vgl. IOBE (2017).
 
53
Eigene Berechnung. Daten aus: European Commission (2016c).
 
54
Richtlinie 92/72/EWG.
 
55
Der Kleinverkaufspreis ist der Verkaufspreis an den Endkunden einschließlich Mehrwert- und Tabaksteuer.
 
56
Liegt die Verbrauchsteuer bei mindestens 115 € je 1000 Zigaretten (auf der Grundlage des gewichteten durchschnittlichen Kleinverkaufspreises), muss die Mindestbesteuerung von 60 % nicht eingehalten werden.
 
57
(1/(1 + 19 %) − 0,765).
 
58
(1/(1 + 24 %) − 0,765).
 
59
Eigene Berechnung. Daten aus: European Commission (2016c).
 
60
Bis 2020 soll die Mindeststeuer auf Feinschnitt schrittweise ansteigen.
 
61
European Commission (2017).
 
62
Zu den Gründen siehe Europäische Kommission (2018).
 
63
Siehe dazu Cnossen (2006), International Monetary Fund (2016), Keen (1998) und Wigger (2011).
 
64
Daten aus: European Commission (2016c).
 
65
Daten aus: European Commission (2016c).
 
66
Daten aus: European Commission (2016c).
 
67
Siehe u. a. European Commission (2017).
 
68
Siehe auch die Begründung des Gesetzentwurfs „Medium-Term Fiscal Strategy Framework 2013–2016“.
 
69
Daten aus: European Commission (2016c).
 
70
Daten aus: European Commission (2016c).
 
71
Siehe Georgikopoulos (2015).
 
72
Dabei wurde folgender Umrechnungskurs genutzt: 1 Zigarette = 0,75g Feinschnitt.
 
73
Siehe KEPE (2014).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Optimale Besteuerung von Tabakwaren
verfasst von
Florian Steidl
Berthold U. Wigger
Publikationsdatum
12.11.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
List Forum für Wirtschafts- und Finanzpolitik / Ausgabe 3/2018
Print ISSN: 0937-0862
Elektronische ISSN: 2364-3943
DOI
https://doi.org/10.1007/s41025-018-0113-y

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