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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Organisation

verfasst von : Ulrike Buchholz, Susanne Knorre

Erschienen in: Interne Kommunikation und Unternehmensführung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die hierarchische Pyramide ist nach wie vor die Form der Aufbauorganisation, die in Theorie und Praxis vorherrschend ist. Allerdings sind deren Schwächen, insbesondere das Entstehen von Abteilungssilos oder die zu starke Abschottung gegenüber der Umwelt, ebenfalls viel diskutiert. Wie immer beeinflussen und bedingen sich Organisationsentscheidungen und strategische Entscheidungen gegenseitig. Unternehmen, die emergente Strategien zulassen bzw. darin sogar ihren Wettbewerbsvorteil erkennen, müssen deshalb zugleich die Fähigkeit zu raschen und ungeplanten Organisationsveränderungen aufweisen. Ein Lösungsangebot ist das Konzept der zwei Betriebssysteme, das andere der Paradigmenwechsel hin zu einer fraktalen Organisation. Sie gelten als am ehesten geeignet, um in den veränderten Bedingungen des (digitalen) Möglichkeitsraumes erfolgreich zu agieren. Selbststeuernde, nur lose gekoppelte Organisationseinheiten sind das Rückgrat fraktaler Organisationen. In ihnen dominiert das heterarchische Strukturprinzip, während den wenigen hierarchischen Elementen allenfalls eine ergänzende, stabilisierende Funktion zukommt. Fraktale Organisationen sind grundsätzlich als kommunikationszentriert zu betrachten, und zwar im Hinblick auf zwei Herausforderungen: Zum einen kommt es darauf an, den Prozess der Selbststeuerung zu unterstützen. Zum anderen verlangen fraktale Organisationen ein starkes normatives Gerüst, das den weitgehend hierarchiefreien Entscheidungs- und Aushandlungsprozessen den notwendigen identitätsstiftenden Handlungsrahmen gibt.

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Fußnoten
1
Dieses Bild geht auf eines der meistzitierten Netzwerkunternehmen zurück, den Hersteller von Textilmembranen Gore. Ausführlich nachzulesen auf der Unternehmenswebsite www.​gore.​com. Das Wort Amöbe leitet sich vom altgriechischen Wort für Veränderung ab.
 
2
Besonders auffällig ist dieser gewollte Transfer aus der Praxis in die Theorie bei den Streaming-Anbietern Spotify und Netflix zu beobachten. Beispielsweise macht Spotify seine Organisationsstruktur gezielt zum Thema einer Fachdiskussion (https://​labs.​spotify.​com/​2014/​03/​27/​spotify-engineering-culture-part-1/​2). Die folgenden Ausführungen zu selbststeuernden Gruppen beziehen sich auf dieses vielfach nachgeahmte Beispiel.
 
3
Selbst die Datenbanken verändern sich in Richtung Heterarchie: während im Data Warehouse die Daten in definierte Strukturen überführt werden und damit für die Nutzer spezifisch aufbereitet zur Verfügung stehen, werden sie beim Data Lake direkt in ihrer Ursprungsform abgelegt. Damit können Nutzer selbststeuernd beliebige Daten nutzen und verknüpfen. Neue Zusammenhänge lassen sich deshalb in Data Lakes schneller und leichter erkennen als in Warehouses.
 
4
Da auch fraktale Organisationen nicht ganz auf Hierarchie verzichten, wird im Folgenden von überwiegend heterarchischen bzw. überwiegend hierarchischen Organisationen gesprochen.
 
5
So in der Praxis z. B. bei der ING Diba (Maisch 2017, S. 31) oder der Swisscom (Debrunner 2017, S. 9) zu beobachten.
 
6
So bei Gore, wo IT und Personal wieder zentralisiert wurde (www.​gore.​com).
 
7
Über einen solchen Umstellungsprozess bei einer Beratungsfirma sowie bei der Telekom berichtet Hagelüken (2017).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Organisation
verfasst von
Ulrike Buchholz
Susanne Knorre
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23432-4_5