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1996 | Buch

Organisationsgestaltung mittelständischer Unternehmen

verfasst von: Helmut Wittlage

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : DUV: Wirtschaftswissenschaft

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Über dieses Buch

"Je unsystematischer, dynamischer und schwankender die Verhältnisse in der Wirt­ schaft werden, desto fundierter und sicherer muß die Entscheidung des Unternehmens sein. Die Dispositionen des Unternehmens dürfen nicht dem Zufall und dem Glück oder auch nur der bloßen Erfahrung überlassen werden. Keine Illusion ist so angenehm und so häufig wie die, daß sich nichts ändern werde und alles so weitergehen könne wie bisher. Aber keine Folgen sind schlimmer als die, denen man hilflos gegen­ übersteht, die man nicht vorausgesehen hat, auf die man sich nicht vorbereitet hat und die plötzlich zu neuen, weitreichenden Entschlüssen zwingen" Diese Aussage gilt auch für die Entscheidungen mittelständischer Unternehmen im Hinblick auf die Gestaltung der Organisations struktur inbesondere unter dem Aspekt, daß diese in jüngster Zeit als ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor gesehen werden muß. " In der deutschen Wirtschaftsgeschichte hat es keine Zeiten gegeben, in der bestehende Organisations strukturen in so weitreichender Weise in Frage gestellt, in der organisatorische Änderungen mit so tiefgreifenden Konsequenzen verfolgt wurden. "2 In diesem Zusammenhang sind besonders die modernen Organisationskonzeptionen zu berücksichtigen, die z. Zt. in einer Vielzahl von Monographien und Aufsätzen diskutiert werden. Genannt seien die Lean-Konzeptionen - u. a. Lean-Structure, Lean­ Organization - die Geschäftsprozeßorganisation, die fraktale Organisation, die Ver­ trauenssorganisation usw. Es stellt sich mithin die Frage, ob einerseits die modernen Organisationskonzeptionen in der Lage sind, etwaige organisatorische Defizite mittel­ ständischer Unternehmen zu beseitigen und andererseits ihre Realisierung einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung: Grundlagen
Zusammenfassung
Kaum ein Begriff in der betriebswirtschaftlichen Literatur als auch in der Wirtschaftspolitik ist so vielschichtig und so wenig exakt abgrenzbar, wird aber dennoch so oft verwendet wie der Begriff mittelständisches Unternehmen bzw. Mittelbetrieb.1 Häufig wird aus diesem Grunde in den Darlegungen, die sich mit Problemstellungen mittelständischer Unternehmen beschäftigen, auf eine Begriffsbestimmung verzichtet und stillschweigend ein allseits bekannter und verbindlicher Begriffsinhalt unterstellt.2
Helmut Wittlage
2. Grundlagen der Organisationsgestaltung
Zusammenfassung
Die Unternehmensorganisation ist als ein Teilsystem des Gesamtsystems Unternehmung zu betrachten. Sie kann defmiert werden als die systematische, planvolle Zuordnung von Mitarbeitern zu Mitarbeitern, Mitarbeitern zu Sachmitteln und Sachmitteln zu Sachmitteln, gekennzeichnet durch einen dauerhaften Regelzusammenhang im Hinblick auf die Erreichung der Unternehmensziele. Dabei ist zwischen der Gestaltung der Aufbau- (Gebildestruktur) und der Ablauforganisation (Prozeßstruktur) zu unterscheiden.
Helmut Wittlage
3. Empirische Untersuchung
Zusammenfassung
Die mittelständischen Unternehmen finden in der betriebswirtschaftlichen Forschung nicht die ihrer Bedeutung entsprechende Berücksichtigung. Dies gilt auch für den Bereich der Organisationsgestaltung. Literatur und Forschungsarbeiten, auch im angelsächsischen Raum, gehen in der Regel von Großunternehmen aus. Ausgangspunkte für die Aussagen in Bezug auf die Organisationsgestaltung mittelständischer Unternehmen müssen aber ihre spezifischen Gestaltungsbedingungen und -ziele sein.
Helmut Wittlage
4. Entwicklung der Organisationsstruktur, ein Zeitvergleich (1983 /1995)
Zusammenfassung
In den folgenden Ausführungen wird untersucht, ob sich in den letzten Jahren die Gestaltungsziele und die Gestaltungsbedingungen für mittelständische Unternehmen verändert und wie sich gegebenenfalls diese auf die Gestaltung der Gebilde — und Prozeßstruktur ausgewirkt haben. Dabei wird auf die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zurückgegriffen, die im Jahre 1983 die Entscheidungsprozesse mittelständischer Unternehmen des IHK — Bezirks Münster zum Gegenstand hatte. In dieser Untersuchung fand die Gestaltung der Organisationsstruktur eine umfangreiche Berücksichtigung.46 Der dadurch ermöglichte zeitliche Vergleich der Ausprägungen der Strukturdimensionen der Organisationsstruktur läßt einen Rückschluß darauf zu, ob und wenn ja wie sich die Veränderungen der Gestaltungsziele und -bedingungen auf diese ausgewirkt haben und wie die in den vorstehenden Ausführungen festgestellten zeitnahen Reorganisationmaßnahmen mittelständischer Unternehmen zu bewerten sind.
Helmut Wittlage
5. Analyse der „modernen“ Organisationskonzeptionen
Zusammenfassung
Die Veröffentlichungen seit Mitte der achtziger Jahre, die sich mit den Fragen der Organisationsgestaltung beschäftigen, behandeln insbesondere Themen wie Lean-Organization, Geschäftsprozeßorganisation, prozeßorientierte Organisation, fraktale Organisation u.a.m. Trotz der unterschiedlichen Begriffsinhalte, wobei selbst die einzelnen Begriffe abweichend voneinander definiert werden, haben diese Organisationskonzeptionen doch eine gemeinsame Zielsetzung, die Organisationsstrukturen effizienter zu gestalten. D.h., das Problem des „magischen Dreiecks“ Kosten, Zeit und Effizienz47 der Aufgabenerfüllung zu lösen. Dies wird einerseits darin gesehen, daß Veränderungen der Situationsvariablen wie Globalisierung der Märkte, steigende Qualitätsanforderungen, differenzierte Kundenanforderungen, steigender Wettbewerb, neue Informations- und Kommunikationstechniken u. a. m. bei der Gestaltung der Organisationsstruktur des Unternehmens Berücksichtigung fmden.48 Andererseits sollen die in vielen Unternehmen festgestellten organisatorischen Schwachstellen wie hoher Verwaltungs- und Leitungsaufwand, fehlender Leistungsbezug, Medienbrüche u. a. m. beseitigt werden.49
Helmut Wittlage
6. Zukunftsorientierte Organisationsgestaltung mittelständischer Unternehmen
Zusammenfassung
Den folgenden Ausführungen wird als ein gedanklicher Hiweis folgende Aussage des „erfolgreichen“ japanischen Unternehmers Konosuke Matsushita vorangestellt: „Wir werden gewinnen, und der industrielle Westen wird verlieren. Für Euch besteht das Management darin, die Ideen aus den Köpfen der Manager in die Köpfe der Mitarbeiter zu bringen. Wir hingegen sind jenseits des Taylorismus. Wie wissen, daß das wirtschaftliche Umfeld heute so komplex und schwierig, zunehmend unvorhersehbar und gefährlich ist, daß das Überleben des Unternehmens letztlich von von der Aktivierung des letzten Gramms von Intelligenz abhängen wird. Nur bei der Nutzung der kombinierten Denkleistung aller Mitarbeiter kann sich ein Unternehmen den Turbulenzen und Zwängen erfolgreich stellen und überleben.“85
Helmut Wittlage
7. Schlußbemerkung
Zusammenfassung
Die Ausführungen haben gezeigt, daß die Gestaltungsprinzipien der modernen Organisationskonzeptionen in der Organisationsstruktur der mittelständischen Unternehmen weitgehend noch keine Berücksichtigung gefunden haben. Die Entwicklungen des wirtschaftlichen Umfelds wird sie aber im zunehmenden Maße zwingen, ihre Organisationsstruktur in Richtung der modernen Organisationskonzeptionen zu restrukturieren.
Helmut Wittlage
Backmatter
Metadaten
Titel
Organisationsgestaltung mittelständischer Unternehmen
verfasst von
Helmut Wittlage
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08831-8
Print ISBN
978-3-8244-0301-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08831-8