Die Hochschule Coburg und die Hochschule Heilbronn kooperieren. Sie forschen an einer variablen Verdichtung in einem Ottomotor. Diese soll in Kombination mit neuartigen Kraftstoffen die Emissionen verringern.
Prototypenfahrzeug mit "Variable Compression Ratio" auf dem Fahrzeugrollenprüfstand
Hochschule Coburg / Prof. Dr. Markus Jakob
In einem Forschungsprojekt hat die Hochschule Heilbronn ein Prototypen-Fahrzeug entwickelt. Der darin verbaute Ottomotor wurde mit einer verstellbaren Pleuelstange ausgestattet. Das ermöglicht die Anpassung der Verdichtung des Motors. "Im niedrigen Teillastbereich möchte man bei Motoren eine möglichst hohe Verdichtung nutzen, damit die Motoren einen guten Wirkungsgrad erzielen können", erklärt Prof. Dr. Karsten Wittek von der Hochschule Heilbronn. Bei hohen Lasten kann es bei Ottomotoren mit hohen Verdichtungen allerdings zu ungewollten Selbstzündungen kommen. Das wird durch das verstellbare System "Variable Compression Ratio" (VCR) vermieden. "Es kann im niedrigen Teillastbereich mit hohen und im hohen Lastbereich mit niedrigen Verdichtungen fahren. Dadurch erlaubt es einen effizienteren Motorbetrieb", so Wittek.
Zusätzlich wird von der Hochschule Coburg der Einfluss von alternativen Kraftstoffen auf das System erforscht. "Wir untersuchen im Rahmen dieses Projekts nicht nur die variable Verdichtung, sondern auch alternative Ottokraftstoffe mit erhöhtem Ethanolanteil", sagt Prof. Dr. Jakob, Professor für motorische Verbrennung in der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik der Hochschule Coburg. Der erhöhte Ethanolanteil soll einen positiven Einfluss auf die Zylinderinnenkühlung als auch Vorteile bei den Emissionen bieten. In der Kombination von Kraftstoff- und Motorentechnik sieht der Leiter der Forschungsgruppe große technische Potenziale für die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte.