Sieben von zehn Banken wollen laut einer Befragung, die Procedera Consult durchgeführt hat, zur kommenden Novelle der Mindestanforderungen an das Risikomanagement in Kreditinstituten (MaRisk) Outsourcing in größerem Umfang als bisher betreiben. Die Institute rechnen dabei mit einem größeren Aufwand, um beim Outsourcing die rechtlichen Vorschriften einzuhalten. Denn extern durchgeführte Aufgaben und zugekaufte IT-Systeme unterliegen künftig einer stärkeren Überwachung. Beispielsweise müssen einmal pro Quartal aktuelle Kennzahlen über Risiken, die ein Geldhaus etwa bei der Kreditvergabe eingeht, an die Behörden übermittelt werden. Bisher war ein jährlicher Rhythmus ausreichend, bei entsprechend geringeren Kosten für die Banken.
Hürden bei der Umsetzung
Sven Müller, Experte für Finanzmarktregulierung, schätzt, dass im Rahmen der neuen Regelungen jedes dritte Outsourcing-Projekt auf den Prüfstand muss. Denn viele langfristig getroffenen Dienstleister-Verträge könnten den aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen nicht entsprechen. Gleichzeitig ziehen Auslagerungen laut der Studie die höchsten Kosten bei der Umsetzung der MaRisk-Novelle nach sich. So rechnen
- 79 Prozent der Kreditinstitute mit zusätzlichen Investitionen, um sich auf die neuen Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) vorzubereiten,
- 69 Prozent der Banken erwarten, dass sie Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation neu regeln müssen, und
- 67 Prozent planen eine eigene Abteilung, die Auslagerungen zentral überwachen soll.