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2017 | Buch

Parteiprogramme im Wandel

Ein Vergleich von FDP und Grünen zwischen 1971 und 2013

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Über dieses Buch

Deniz Anan zeichnet in einer vergleichenden qualitativen Analyse zu dem Zweck einer ideologischen Zuordnung die komplexe programmatische Entwicklung von FDP und Grünen zwischen 1971 und 2013 nach. Die Studie bestätigt die These der Grünen als der ‚neuen Liberalen‘ nur teilweise: Vor allem während der Zeit der rot-grünen Bundesregierung (1998-2005) lassen sich FDP und Grüne als wirtschaftsliberal bzw. ökosozialliberal charakterisieren. Die Analyse verweist auf die Relevanz dominanter Paradigmen, die solide programmatische Fundierung der tradierten Segmentierungsmuster und auf vereinzelte wechselseitige Diskurse, erkennt aber keine zentripetale Entwicklung. Der qualitative Ansatz stellt eine sinnvolle Ergänzung der meist quantitativ ausgerichteten Parteiprogrammforschung dar.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Fragestellung und Relevanz
Zusammenfassung
Fasst man die programmatische Entwicklung der Parteien und die ideologische Zuordnung der Programme unter dem Begriff der Programmdynamik zusammen, so lassen sich mehrere Dimensionen dieses Phänomens unterscheiden.
Deniz Anan
Chapter 2. Parteiprogramme in der politikwissenschaftlichen Forschung
Zusammenfassung
Die Begriffe Parteiprogramme und Parteienprogrammatik sind nicht identisch. Letztere umfasst die Gesamtheit der in politischen Parteien angetroffenen Zielsetzungen und -vorstellungen politisch-inhaltlicher Natur. Parteiprogramme können enger als schriftliche Dokumente, in denen politische Parteien ihre Haltungen, Einstellungen, Ziele und teils auch Grundwerte niederlegen, definiert werden (Ehtreiber 2007: 321-22).
Deniz Anan
Chapter 3. Forschungsstand
Zusammenfassung
Zum deutschen Parteiensystem und zu den einzelnen Parteien liegt Literatur in großem Umfang vor. Insbesondere den Grünen ist seit ihrer Gründung große akademische Aufmerksamkeit entgegengebracht worden. Dies liegt zum einen darin begründet, dass sich die Grünen als einzige neue Partei seit den 1940er-Jahren etablieren konnten und das lange Zeit so stabile Dreiparteiensystem sprengten.
Deniz Anan
Chapter 4. Begriffsklärung, Definition und Typisierung
Zusammenfassung
Der Begriff der Ideologie hat einem ambivalenten Charakter, da er zum einen wertfrei (im Sinne einer umfassenden politischen Weltanschauung), zum anderen aber, zurückgehend auf die Kritik Napoleons I. an den französischen idéologistes, als negativ besetzter Begriff verstanden werden kann. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden insbesondere radikale programmatische Positionen als Ideologie im Sinne einer ideologischen Verblendung verstanden (Euchner 1995).
Deniz Anan
Chapter 5. Fallauswahl, Methode, Design und Materialzugang
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit untersucht die Programmdynamik nicht im Rahmen einer Vollerhebung, sondern beschränkt sich auf FDP und Grüne. Der Vergleich beider Parteien ist in vielerlei Hinsicht interessant.
Deniz Anan
Chapter 6. Die Parteiprogramme von FDP und Grünen im Vergleich
Zusammenfassung
Die Freiburger Thesen wurden, heute kaum vorstellbar, im Buchhandel vertrieben. Sie zählen zu den meistgelesenen und -diskutierten deutschen Parteiprogrammen und wurde für den linken FDP-Flügel nahezu zu einem Erinnerungsort, beispielsweise in Gestalt des Freiburger Kreises. Die FDP hatte sich wegen des Antagonismus wegen liberalen und rechts-nationalen Kräften lange nicht auf ein Grundsatzprogramm einigen können.
Deniz Anan
Chapter 7. Ergebnis
Zusammenfassung
Die FDP-Programme unterliegen einem kontinuierlichen, überwiegend begrenzten, in der Summe aber beachtlichem Wandel. Die Freiburger Thesen (1971) enthalten bemerkenswerte Kapitalismuskritik. Die hier dargelegte Konzeption eines sozialen Liberalismus und einer Humanisierung des Kapitalismus reichert marktliberale Gedanken um eine gehörige Portion (allerdings meist abstrakter) sozialstaatsinterventionistischer Topoi an.
Deniz Anan
Backmatter
Metadaten
Titel
Parteiprogramme im Wandel
verfasst von
Deniz Anan
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-17898-7
Print ISBN
978-3-658-17897-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17898-7