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21.03.2017 | Partikel + Feinstaub | Nachricht | Online-Artikel

ADAC stellt auch bei Benzinern zu hohe Feinstaubwerte fest

verfasst von: Benjamin Auerbach

2:30 Min. Lesedauer

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Im verschärften ADAC EcoTest  schnitten vor allem Diesel schlecht ab. Aber auch viele Benzin-Direkteinspritzer hatten im Test einen hohen Ausstoß an Feinstaub. Die Nase vorne hatten die Elektrofahrzeuge.

Im neuen realitätsnäheren Eco Test  haben nur zwei von 38 getesteten Dieselfahrzeugen den Sprung in die Gruppe der empfehlenswerten Autos geschafft. Dies teilt der ADAC in einer Pressemitteilung mit. Entscheidend für das schlechte Abschneiden der Dieselmodelle sei die teilweise deutliche Überschreitung der gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide. Im bisher gravierendsten Fall stoße der Renault Capture dCi 90 im ADAC EcoTest durchschnittlich 725 mg/km an Stickoxid aus und überschreite den Grenzwert damit um mehr als 900 Prozent. Im Test des Automobilklubs stellte sich auch heraus, dass neu nicht gleichbedeutend mit sauberer ist. In einigen Fällen weisen moderne Euro-6-Fahrzeuge nach dem ADAC EcoTest höhere Emissionswerte auf als diejenigen der Klasse Euro 5.

Benzin-Direkteinspritzer mit hohen Emissionen

Während die Mehrheit der Diesel zu hohe Stickoxidemissionen aufweist, zeigen viele Benzin-Direkteinspritzer unter verschärften Testbedingungen einen deutlich zu hohen Feinstaub-Ausstoß. Davon sind nicht nur stark motorisierte Benziner wie beispielsweise der Ford Focus RS betroffen, sondern auch Volumenmodelle wie der VW Tiguan 1.4 TSI oder der Opel Corsa 1.0 Turbo ecoFlex Edition. Diese Fahrzeuge können in puncto Umweltverträglichkeit nach Angaben des ADAC kaum punkten. Beim Opel wurden zudem erstmals erhöhte Stickoxid-Emissionen festgestellt, was bisher bei Benzinern kein Thema war.

Nach Ansicht des ADAC entsprächen die eingesetzten Abgassysteme der meisten Benziner- und Dieselmodelle nicht dem Stand des technisch Machbaren. „Viele Autofahrer sind wegen der Abgasmanipulationen und drohender Fahrverbote stark verunsichert. Wir bieten mit einem verschärften ADAC EcoTest Orientierung, wenn es um die tatsächlichen Schadstoffemissionen und realitätsnahe Verbrauchsangaben geht“, so Thomas Burkhardt, Vizepräsident für Technik beim ADAC. „Bedauerlich ist, dass die Hersteller weiterhin viel zu wenig unternehmen, um längst vorhandene Emissionstechnologien für einen effektiven Schutz der Umwelt in ihren Fahrzeugen einzusetzen." 

Alternative Antriebe belegen die Spitzenplätze

Die vorderen Plätze beim ADAC EcoTest belegen derzeit Elektro- und Hybridfahrzeuge (BMW i3, Toyota Prius 1.8 Hybrid Executive, Nissan Leaf Acenta). Auch das Brennstoffzellenauto Toyota Mirai bekommt die Höchstnote. Fünf Pkw mit Benzinantrieb erreichten vier Sterne und sind damit ebenfalls empfehlenswert. Sauberster Benziner ist der Suzuki Ignis 1.2 SHVS Comfort+. Von den drei untersuchten Plug-in-Hybriden erhält kein Fahrzeug eine Empfehlung.
Pkw werden beim ADAC realitätsnäher geprüft als dies Hersteller tun und staatliche Institutionen verlangen. Neben aktualisierten Fahrzyklen und verschärften Bewertungsmaßstäben gibt es eine Neuerung: Autos, die auf dem Prüfstand eine Empfehlung erreichen – also mit vier oder fünf Umweltsternen ausgezeichnet werden – müssen sich zusätzlichen Abgasmessungen auf der Straße stellen.

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