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1992 | Buch

PC-Einsatz in der Hochschulausbildung

Das Computer-Investitions-Programm (CIP) in der Nutzanwendung

herausgegeben von: Klaus Dette

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Reihe Mikrocomputer-Forum für Bildung und Wissenschaft

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Eröffnungsveranstaltung

Frontmatter
An die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 4. CIP-Kongresses

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren!Ereignisse,dieniemand beider Planung für den 4. CIP-Kongreß vorhersehen konnte, beeinflussen in den nächsten Tagen unsere Tenningestaltung. Haben Sie deshalb bitte Verständnis, wenn ich an Ihrem Kongreß selbst nicht teilnehmen kann und Ihnen auf diesem Wege die guten Wünsche und Grüße des Senats von Berlin übermittle.

Barbara Riedmüller
Begrüßung

Sehr geehrter Herr Vizeprasädent Dierks, sehr geehrter Herr Dr. Dette, meine Damen und Herren!Als Anfang des Jahres der Termin für den diesjährigen CIP-Status-Kongreß festgelegt wurde, konnte sich niemand eine so schnelle Entwicklung der deutschdeutschen Einigung vorstellen, die dazu führte, daß der CIP-Status-Kongreß heute gemeinsam mit den Festlichkeiten zur deutschen Einheit beginnt. Sie werden, glaube ich, mit mir der Auffassung sein, daß es unabdingbar ist, daß alle Mitglieder des Bundeskabinetts an diesen historischen Veranstaltungen teilnehmen. Herr Bundesminister Möllemann kann deshalb – trotz guter Vorsätze – auch den diesjährigen Kongreß nicht, wie geplant, selbst eröffnen. Er hat mich gebeten, Ihnen seine herzlichen Grüße und die Gedanken zu übermitteln, die er selbst geme vorgetragen hätte.

Hans-Rainer Friedrich
Trends in der Informationstechnik in den 90er Jahren

Das Thema meines Vortrags lautet Trends in der Informationstechnik in den 90er Jahren. Ein Thema, das gerade vor diesem Kreis mit sehr viel Urnsicht zu behandeln ist. Besonders für jemanden, der wie ich aus der Industrie kommt. Die Industrie, die immer wieder zeigen muß, das sie in der Lage ist, Trends rechtzeitig zu erkennen, um Anbieter zu bleiben, um konkurrenzfähig zu bleiben und für Sie ein Partner zu bleiben. Es war deswegen für mich nicht so ganz leicht, jene Trends für Sie herauszupicken, von denen wir meinen, das sie von Interesse sind. Und wir haben uns jene Trends ausgesucht, die die Produkte im wesentlichen tragen, die in den 90er Jahren mit Sicherheit erkennbar sind.

Rudolf Bodo
Sechs Jahre CIP-Realisierung in den “alten” Bundesländern

Die von den Bundesländern befürworteten CIP-Anträge der Hochschulen werden vom Wissenschaftsrat in der “CIP-Datei” erfaßt und bis zur Aufnahme in den Rahmenplan datenmäßig verfolgt. Im Rahmen des Projekts “mc-forum” (das Mikrocomputer-Forum für Bildung und Wissenschaft), mit dessen Durchführung der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft die Gesellschaft für Technologiefolgenforschung beauftragt hat, werden diese CIP-Daten unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet. Füi den Zeitraum von Januar 1985 bis Mai 1990 liegen folgende Ergebnisse vor:

Klaus Dette

Vernetzung

Frontmatter
Netze in der Wissenschaft — Stand und Perspektiven

Einem Benutzer in der Hochschule steht heute eine breit gefächerte Systemlandschaft und Rechnerkapazität auf verschiedenen Ebenen zur Verfügung: Superrechner mit überregionaler Bedeutung, Universalrechner im Rechenzentrum der Hochschule, Rechnerleistung in den Instituten und lokale Workstations und PCs.

Arno Labonte
Konfigurierung und Administration von heterogenen Netzen, basierend auf Industriestandards

Fortschritte in der Komrnunikationstechnologie und geänderte Bedürfnisse und Erwartungen der Anwender haben die Art und Weise verändert, wie Rechnersysteme heute genutzt werden. Das zentralisierte Time-sharing Modell erlaubte mehreren Anwendern die Nutzung eines zentralen Prozessors und zentralisierter Systemresourcen. Später, mit der Einführung der PCs, hatte jeder Benutzer seinen eigenen Prozessor, aber das Teilen von zentralen Resourcen wurde erschwert.

Gernot Ullrich
Datenbankzugriff und Client/Server Anwendungen mit dem Apple Macintosh

Drei wesentliche Tendenzen prägen die Datenhaltung heute: Das Datenvolumen, das in einer Organisation verwendet und gespeichert wird, wächst rapide an. Die Information ist zum Produktionsfaktor geworden. Dies erfordert leistungsfähige und flexiblere Verfahren zur Suche, Auswahl, zum Zugriff auf die gespeicherten Daten und zur Weiterverarbeitung.Dabei nimmt die Zahl der “Datensorten” zu: Nicht nur, daß jeder Datensatz aus immer mehr Feldem besteht; es werden grafische Daten gespeichert, Bauteilebibliotheken für CAD/CAM Systeme sind ebenso Bestandteil von Datenbanken wie Dokumente und Formulare, mit denen die Mitarbeiter einer Organisation regelmäßig arbeiten.Datenverarbeitung findet nicht mehr an einem zentralen Ort statt, sondern verteilt sich auf unterschiedliche Plätze in einer Organisation mit sehr unterschiedlicher Aufgabenstellung und unterschiedlichen Werkzeugen. Es entstehen daher verteilte Datenhaltungssysteme, bei denen die Daten, die logisch zusammengehören, an unterschiedlichen physikalischen Orten gespeichert sind. In den Datenhaltungssystemen sind in der Regel Rechner und Software verschiedener Hersteller eingebunden, man spricht von “Multivendor-Umgebungen”.

Dieter Sinn
Bürokommunikation mit WordPerfect

In den Beiträgen in diesem Band steht ein Gedanke immer im Vordergrund: Moderne Industriegesellschaften sind auf einen schnellen, uneingeschränkten Austausch von Informationen und Nachrichten angewiesen.

Lutz L. Ziob
AIX-Access for DOS-Users — UNIX-Server in einem Netz mit DOS-PC

Die Fachhochschule Osnabrück hat zur Zeit etwa 3.600 Studenten. Die diesem Bericht zugrunde liegende Installation befindet sich im Teilstandort Haste etwa vier kIn vom Hauptstandort entfemt mit den Fachbereichen Gartenbau, Landwirtschaft und Landespflege. Hier sind zur Zeit etwa 1.200 Studenten immatrikuliert.

Heiner Bischof
5 Jahre Erfahrung mit der PC-Vemetzung — Eine Zwischenbilanz des Modells Rosenheim

Im Rahmen der Postersitzung soll ein Überblick über die Entwicklung der CIP-Systeme an der Fachhochschule Rosenheim und den erreichten Zustand vermittelt werden. Besondere Bedeutung wurde und wird an der FH Rosenheim den Aspekten Benutzerfreundlichkeit, Vielfalt der Applikationen (insbesondere auch grafische Anwendungen), Standardisierung und Sicherheit (nach entsprechenden Erfahrungen mit Viren) zugemessen.

Roland Feindor, Christoph Ohliger

Multimedia

Frontmatter
Datenbank Baugeometrie des Mittelalters (MILES/DBM)

In den vergangenen Jahren wurde im Institut für Physiologie der Universität Essen (Prof. Dr. Wolfgang Wiemer) ein fachübergreifend einsetzbares, lehrorientiertes, multimediales Datenbanksystem entwickelt, das Multimediale Informations- und Lehr-system (MILES). Das im Wintersemester 1989/90 lauffähig gewordene System wird bereits in zwei Pilotanwendungen eingesetzt als Studien-Modell Physiologie (MILES/SMP) im Fach Physiologie für Medizinstudenten an der Universität Essen sowie als Studieninformationssystem Betriebliche Datenverarbeitung (MILES/SIB) im Fach Betriebliche Datenverarbeitung, Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund (Prof. Dr. Uwe Großmann); eine weitere Anwendung Text And Picture Information System (MILES/TAPIS) im Department of Electronics and Computer Science der Universität Southampton, UK (Univ. Lect. Dr. Wendy Hall) ist in Vorbereitung.

Wolfgang Wiemer, Jürgen Heuser, Manfred Schmidtmann, Stefan Dylka
MILES/SIB — Ein multimediales Informations- und Lehrsystem für die Ausbildung von Betriebswirten

Am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund werden in den Studiengängen Wirtschaft und International Business mit dem Studienschwerpunkt Betriebsinformatik (BI) und in dem Zusatzstudiengang Wirtschaftsingenieurwe-sen Betriebswirte und Wirtschaftsingenieure ausgebildet. Nach 7 bis 8 Fachsemestern erhalten jährlich ca. 160 Studenten ihre Graduierung zum Diplom-Betriebswirt bzw. Diplom- Wirtschaftsingenieur. Zur Zeit schreiben sich aufgrund des Numerus Clausus “nur” 200 Studenten jährlich für das Wirtschaftsstudium ein. Insgesamt studieren etwa 1800 Studenten an diesem Fachbereich.

Uwe Großmann, A. Bankamp, C. Kerstingjohänner, M. Krüger, M. Witthaut, B. Wruck
Kontextsensitive Visualisierung in multimedialen Lehrprogrammen in der Medizin

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung über die Lehre wird gelegentlich die Metapher “Lernlandschaft” benutzt. Auf die Medizin angewendet, könnte man den Eindruck gewinnen, daß die Landschaft der medizinischen Lehre aussieht wie nach Jahrhunderten mittelalterlicher Realteilung. Die hochgradige Spezialisierung der Medizin hat das Curriculum in viele Einzelgebiete zerrissen. So sieht die medizinische Prüfungsordnung 25 Fachgebiete vor, von denen sich einige wiederum aus Teilgebieten zusammensetzen. Das Medizinstudium gliedert sich in viele einzelne Lehrveranstaltungen, die zeitlich über die gesamte Studiendauer verteilt sind und die in ganz unterschiedlichen Studienabschnitten jeweils aus der Sicht ihres Faches ein abgegrenztes Teilgebiet des medizinischen Curriculums verrnitteln. Zusammenfassende Lehrveranstaltungen, in denen beispielsweise eine Gruppe von Erkrankungen oder ein Organ im Mittelpunkt steht, werden so gut wie nicht angeboten. Fachübergreifende Zusammenhänge oder organ- bzw. systemspezifische Sichtweisen können so nur schwer vermittelt werden. In der Vergangenheit ist auf diese Situation mit sogenannten Ringvorlesungen reagiert worden. Sie haben sich jedoch wegen organisatorischer Schwierigkeiten nicht durchsetzen können.

Claus-Jürgen Peimann
Multimediale Interaktive Lernsysteme in der Medizin an der Universität Ulm

In diesem Aufsatz werden die ersten Stufen der Realisierung eines inhaltlich umfassenden, assoziativ verknüpften Lernsystems für Medizinstudenten auf der Basis von Apple-Macintosh Arbeitsplatzrechnern dargestellt. Die Software ist interaktiv und multimedial, d.h. stark grafikorientiert mit Animationen und akustischen Programmteilen. Sie ist ohne Videoausrüstung lauffähig, da die Bilddarstellung in Echtfarbenqualität auf dem Rechnermonitor möglich ist. Als Speichermedium dient eine optische Platte. Die zum Gelingen dieses Projekts erforderlichen didaktischen,organisatorischen sowie technischen Voraussetzungen werden erläutert. Außerdem werden die bisher gesammelten, überwiegend positiven, Erfahrungen mit den realisierten Teilmodulen innerhalb des Projektes aufgezeigt.

Arne Schäffler, Marcus Richter, Hermann Heimpel, Rüdiger Grobe
Berichterstattung über Gesprächskreis 2

Der Gesprächskreis wurde von Prof. Dr. Wiemer (Moderation) gegen 15:00 Uhr eröffnet. Einschließlich der regen Diskussion, die sich im Anschluß an die Vorträge und Präsentationen entwickelte, dauerte die Sitzung bis gegen 19:00 Uhr.

Uwe Großmann

Betriebssysteme und Programmierungsgrundlagen

Frontmatter
OS/2 als DOS-Nachfolge? Eine Migrationsstrategie in die “neue” Welt

In diesem Aufsatz sollen die Alternativen zu dem Betriebssystem DOS in einer vernetzten Umgebung dargestellt werden. Dabei wird besonderer Wert auf eine schrittweise Umstellung gelegt, die es erlaubt die Speichergrenze von 640 KB zu überwinden. Diskutiert werden DOS- und WINDOWS-basierte Ansätze, wie auch der Wechsel nach OS/2, der nicht die alte Umgebung revolutionär beseitigen darf. Hier wird bis auf sehr lange Zeit eine Koexistenz angestrebt werden müssen. Das Migrationsprojekt wird zum Teil durch einen Kooperationsvertrag mit der IBM Deutschland GmbH finanziert.

Nicolas Apostolopoulos, Gerald Haese, Peter Röscher
LEDA — A Library of Efficient Data Types and Algorithms

LEDA is a library of efficient data types and algorithms. At present, its strength is graph algorithms and related datstructures. The computational geometry part is evolving. The main features of the library are a clear separation of specification and implementationparameterized data typesits extendibilityits ease of use.

Stefan Näher, Kurt Mehlhorn
MOBILE: Ein Modellbildungssystem für Forschung und Lehre

MOBILE wurde am Arbeitsbereich Medienforschung des Deutschen Instituts für Fernstudien (DIFF) an der Universität Tübingen erstellt. Das Projekt wurde durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (LSW) in Soest, dem CoMet-Verlag für Unterrichtssoftware in Duisburg sowie Herrn Prof. Lörcher und Herrn Prof. Kampe vom Fachbereich Technische Informatik an der Fachhochschule Esslingen. Vertrieben wird MOBILE (Arbeitstitel des Programms) durch den CoMet-Verlag.

Werner Walser, Joachim Wedekind
Wissensmodellierung für Intelligente Lernsysteme

Intelligente Lernsysteme (ILS) stellen spezifische Anforderungen an die Modellierung des Fachwissens für das Lehrgebiet, des Wissens über die Dialogfühnmg und des Wissens über den Benutzer. Nach unseren Erfahrungen genügt es nicht, fachdidaktisches Wissen autonom hinzuzufügen, vielmehr wird dieses Wissen zum Strukturieren und Modifizieren der genannten drei Wissenskomponenten eingesetzt. Die Steuerung des Lehr-Lern-Dialoges, die Erzeugung der Systemlösung und Teile der Fehlerdiagnose (Vergleich von Nutzer- und Systemlösung) lassen sich universell einsetzbar für einen konkreten Aufgabentyp entwickeln. Dafür liegen gesicherte Methoden und Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz (KI) vor. Die Analyse der Nutzerlösung bei festgestellten Abweichungen, die Bewertung der Fehler und die Lösungsdiskussion sind noch ungelöste Probleme, die eine stärkere Zusammenarbeit von Psychologie, Fachdidaktik und Informatik und die Beachtung der Weiterentwicklung von KI-Methoden (z.B. qualitatives und nichtmonotones Schließen, maschinelles Lernen u.a.) erfordern.

Christian Posthoff, Sigrid Schubert
Standardgrafiktools auf der Basis von X-Window zur Visualisierung und grafischen Software-Entwicklung

GTS-GRAL bietet seit 1982 Softwaremodule für grafische Anwendungen auf der Basis international genormter Standards an. Die GTS-GRAL Produktpalette dient der weitgehenden Abdeckung der heute im Grafikbereich geforderten Softwarewerkzeuge. Dazu werden Softwareprodukte für die Programmierung grafischer Anwendungen auf unterschiedlicher Ebene angeboten. Auf der einen Seite wird mit GKS, PHIGS und CGI die Programmierung grafischer Systeme unterstützt, andererseits können grafische Anwendungen ohne Programmierkenntnisse durch Anwendungsfachleute mit GRAL-PVM erstellt werden. Dazwischen gibt es die Programmierschnittstelle für den technischen Anwender, der mit geringen Programmierkenntnissen seine Daten visualisieren will. Die CGM-Systembausteine schließlich sind bereits fertig für den Endbenutzer konfiguriert, können aber bei Bedarf auch vom Systemintegrator der grafischen Anwendung an seine Umgebung angepaßt werden.

Günther E. Pfaff
Mathematica — Ein Werkzeug für Mathematiker und Naturwissenschaftler

Mathematica, ein neues Softwarepaket für mathematisches Rechnen, hat den Unterricht in Mathematik stark beeinflußt. Es wird auch in der Forschung und Entwicklung auf vielen Gebieten eingesetzt.

Roman E. Maeder
Einsatzmöglichkeiten einfacher Lernprogramme bei der Schulung von Standardsoftware

Seit Beginn des CIP-Programms werden an den CIP-Geräte-Clustern des Hochschul-rechenzentrums der Universität Frankfurt am Main auch Weiterbildungs-veranstaltungen für das wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Personal koordiniert und durchgeführt. Die Inhalte dieser Veranstaltungen sind zumeist Einführungen in die Anwendung kommerzieller PC-Standardsoftware (Textverarbeitung, Desk-Top-Publishing, Datenbankeinsatz, Grafik) sowie Einführungen in den Umgang mit dem Betriebssystem MS-DOS und den Geräten selbst.

Wolfgang J. Weber, Alexandra Elgert

Programmanomalien und Datensicherheit

Frontmatter
Sabotage vorprogrammiert! Die schleichende Gefahr für Rechner und Datenbestände

Durch die weite Verbreitung von Sabotage-Software sind neben den Gebieten Ausbildung und Entwicklung nun auch zunehmend die Geräte im kommerziellen Einsatz bedroht Netzwerk-Würmer, Trojanische Pferde und Computer-Viren treten in immer vielfältigerer Gestalt in Erscheinung. Die Standardmethoden der Informatik bieten hiergegen nur unzureichend Schutz. Die Detektion bereits bekannter Viren und das Erkennen von Systemmanipulationen genügt auf Dauer nicht, urn dieser Gefahr zu begegnen. Hier müssen neue Konzepte entwickelt werden, die auch die Bereiche Prävention, Detektion, Beseitigung und Reinfektionsschutz berücksichtigen. Insbesondere die Betriebssysteme von Mikro-Computern bedürfen einer gründlichen Überarbeitung, da diese durch ihre Architektur in erhöhtem Maße anfällig sind für Sabotage-Software.

Torsten Börstler, Christoph Fischer

Workshop Ingenieurwissenschaften

Frontmatter
SOCRATES — Ein intemationales Beispiel der rechner-und medienunterstützten Ausbildung in den Ingenieurwissenschaften

Der folgende Bericht präsentiert und diskutiert ein Konzept, rechnergestützte Simulation und Visualisierung in der Lehre im Ingenieurwesen einzusetzen. Hintergrund für die Erörterung ist die mehrjährige Erfahrung aus der Zusammenarbeit des Labors für Ingenieurinformatik mit der Computer Aided Instructional Design Facility (CADIF) unter der Leitung von Prof. Anthony Ingraffea an der Cornell University, USA. Hauptpunkt der Zusammenarbeit sind die Entwicklung, Pflege sowie Verbreitung interaktiver, grafischer Computerprogramme auf Workstations für die universitäre Bauingenieur-, Maschinenbau- und Elektrotechnikausbildung.

Diethard Könke, Christian Heyn, Eberhard Pfeiffer

Physik, Chemie, Medizin und Agrarwissenschaften

Frontmatter
Physik auf dem Computer — Neue Ansätze in der Physikausbildung

Numerische Rechnungen sind ein wichtiger Bestandteil der modemen Wissenschaft und ein zentrales Hilfsmittel im beruflichen Alltag des heutigen Naturwissenschaftlers. Dementsprechend ist es für ihn in jeglichem Tätigkeitsbereich wichtig, die Möglichkeiten, die ihm der Einsatz von Computern bietet, effektiv auszuschöpfen.

Karl-Heinz Langanke
Simulation physikalischer Prozesse an RISC Workstations mit X-Window und UNIX

Die Ausbildung in nurnerischer Physik findet am Fachbereich Physik der Freien Universität zur Zeit an einem Pool von 7 VAX Stations statt, die aus CIP Mitteln beschafft wurden. Als Programmiersprache lehren wir FORTRAN an VAX Stations unter VAX/VMS und der VAX-Station-spezifischen VIS-Grafik Software. Diese Ausstattung ermöglicht uns, auch komplexere Probleme wie die Simulation und Visualisierung von physikalischen Prozessen am hochauflösenden Bildschirm zu behandeln [4]. Diese Wahl der Programmiersprache, der Grafiksoftware und des Betriebssystems liegt jedoch nicht im Trend. Mit der Markteinführung der schnelleren RISC Prozessoren scheint sich das Betriebssystem. UNIX, die Fenstermanipultions- und Grafiksoftware XWindow und wohl auch die Programmiersprache C durchzusetzen. In den Arbeitsgruppen des Fachbereichs werden seit kurzem statt der VAX Stations meist DEC Stations angeschafft, da diese wegen der RISC Prozessoren eine ca. fünfmal höhere Rechenleistung haben.

Eberhard Tränkle, Sebastian Meyer
Unterstützung des autonomen Lernens mit dem PC

Ausgangspunkt unserer Arbeit ist die Situation des Studienanfängers. Von der Schule her ist er gewohnt, vor allem in Lehrveranstaltungen zu lernen. Beim Studium kommt nun hinzu, daß er in erheblichen Umfang auch außrhalb von Lehrveranstaltungen (Vorlesungen und Übungen) selbstfuldig anhand seiner Aufzeichnungen und anhand von Standardlehrbüchern und schriftlichen Unterlagen lernen muß. Zwar variiert die Situation in den verschiedenen Fachbereichen, doch kann man im Mittel davon ausgehen, daß der Student etwa die Hälfte seiner Lemzeit außrhalb von Lehrveranstaltungen studiert.

Klaus Weltner, M. Neutzler
Stand und Probleme der PC-Implementierung in Hochschulpraktika

Der Einsatz des Rechners in der Hochschullehre ist bisher noch so gering, daß man von DEM Stand des PC-Einsatzes kaum reden kann. Betrachtet man beispielsweise die etwa 40 Physikfachbereiche, so stellt man fest, daß jeder Fachbereich seinen eigenen Weg geht, wenn überhaupt. Nur die wenigsten Fachbereiche sorgen sich gezielt um den PC-Einsatz in der Lehre, speziell in Praktika,obwohl man weithin der Auffassung ist, daß eine Implementierung im Sinne einer modernen Lehre gerechtfertigt sei. Die folgende Darstellung bezieht sich im wesentlichen auf das Fach Physik. Gleichwohl sind die grundsätzlichen Überlegungen auch auf andere naturwissenschaftliche Fachrichtungen übertragbar. Hier soll vorgestellt werden, wie weit die Diskussionen zu diesem Komplex des PC-Einsatzes am Fachbereich Physik der Universität Kaiserslautern gediehen sind.

Bodo Eckert, Hans Jörg Jodl, Hans Jürgen Korsch
Computerstudien zur MOLekularDYNamik

Makroskopische Phänomene auf mikroskopischer Ebene erklären zu wollen, ist eine didaktische Aufgabe von besonderem Reiz: Es wird ein Schritt in Richtung auf tieferes physikalisches Verständnis getan und ein höherer Anspruch an das Vorstellungsvermögen, die “innere Anschauung”, gestellt. Dabei besteht die Gefahr der Überforderung, falls nicht geeignete visuelle Eindrücke vermittelt werden. Gerade bei der Einführung in die Thermodynamik (Temperaturbegriff, Aggregatzustände, Phasenübergänge) besteht hierzu ein besonderes Bedürfnis. In dieser Situation bietet sich die Computer-Simulation an. Zwar kann der Computer das Realexperiment nicht ersetzen, aber gerade das Beispiel der Molekulardynamik zeigt eine Möglichkeit für eine sinnvolle Verwendung des Computers: Man kann in einem Vielteilchensystem die Anfangsbedingungen und die paarweise Wechselwirkung nach Wunsch vorgeben und sehen, was sich daraus entwickelt. Darüber hinaus kann man neben dem mikroskopischen Geschehen die hieraus berechneten makroskopischen Daten darstellen und so eine typisch physikalische Denkweise, die Gegenüberstellung makroskopisch - mikroskopisch initiieren. Diese Überlegungen lassen sich schließlich ausschärfen bis zum Bedürfnis nach Aussagen über gesetzmäßige Zusammenhänge, die die Computer-Simulation liefert.

Hermann Deger, Karl Luchner, Roman Worg
Personal Computer zur Ausbildung im Physiologischen Praktikum für Mediziner — Konzept und Durchführung

Die Ausbildung von Medizinstudenten im Physiologischen Experimentalpraktikum steht heute vor Herausforderungen, die von dem klassischen “analogen” Unterrichtskonzept nicht mehr bewältigt werden können, sondern neue Unterrichtsstrategien erfordem. Folgende Zielvorstellungen lassen sich definieren.

Harald Wiese, M. Illert, Uwe Wolfram
Erstellung und Standardisierung von Software für Lehre und Praxis im Bereich der Agrarwissenschaften

An den landwirtschaftlichen Fakultäten ist der EDV-Einsatz vor allem zur Aufbereitung und Verrechnung von pflanzenbaulichen Exaktversuchen seit langem alltägliche Praxis. Zur Anwendung kommen hier meist Standardpakete für biometrische und statistische Auswertungen wie SPSS, SAS, usw. Die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis als eine Hauptaufgabe der “angewandten Wissenschaft” Agrarwissenschaft führte logischerweise zur Ausbildung der Agrarinformatik. Deren Aufgabe besteht neben der EDV-technischen Realisation anstehender Probleme vornehmlich in der Konzeption und Durchführung der Lehre in diesem Fachbereich. Die zunehmende Verbreitung der Personal-Computer führte Mitte der 80er Jahre zur Entstehung einer Reihe von Einzelprogrammen für den landwirtschaftlichen Betrieb. Vor allem kleinere Softwarefirmen versuchten, mit fachlich oft völlig unzureichenden Programmen für Detailprobleme in der Landwirtschaft diesen potentiellen Markt schnell zu erobern. Dabei wurde keinerlei Rücksicht auf Faktoren wie Benutzerprofil oder Softwareergonamie genommen.

Reinhart Schwaiberger, J. Pohlmann
Einsatz eines PC-Pools in der Mineralogie der Universität Münster

Das Institut für Mineralogie der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster ist seit Dezember 1986 an einem CIP-Pool beteiligt, der aus technischen Gründen auf drei Institute (Mineralogie, Geophysik und Geologie) verteilt ist. Jedes Institut verfügt über einen unabhängigen CIP-Teilpool mit eigenem Konzept.

Cornelia Schmitt-Riegraf
Physikalische Projekte mit dem Mikrocomputer

Die hier dargestellten physikalischen Projekte sind Teil einer Aufgabensammlung eines Mikrocomputer-Praktikums des Instituts für Experimentalphysik der Universität Kiel. Das Praktikum wurde mit der Intention entworfen, Physikstudenten möglichst frühzeitig mit dem Bereich “Messen, Steuern und Regeln mit Mikrocomputern” vertraut zu machen. In der Regel muß jeder Physikstudent dieses Praktikum im dritten oder vierten Studiensemester belegen. Für einen Praktikumsblock stehen ca. 6-7 Termine (jeweils 4 Stunden) zur Verfügung. Folgende Ziele wurden primär beim Entwurf der Praktikumsaufgaben verfolgt: die Projekte sollen praxisnah gestaltet seinaufeinander aufbauen (getestete Routinen sollen weiter verwandt werden)eine Entwicklung zeigen (z.B. im Bereich Messen: von langsamen Datenaufnahmen zu schnellen Aufnahmen mit komplexeren Auswertungen)den Umgang mit unterschiedlichen Meßwertaufnehmern und Steuerungselementen ermöglichen Von den Studenten wird gefordert, daß physikalisch exakt gearbeitet wirdeinfache (kurze) Programme entworfen werden, die die Aufgabenstellung minimal erfüllen (z.B. keine aufwendige Menüführung) Umfassendere Informationen zu den Praktikumszielen, der Konzeption, der Realisierung und der Durchführung des Praktikums enthält [3].

Tim Aschmoneit, Reimer Lincke

Rechner in der Lehre — Internationale Aspekte

Frontmatter
EDUCOM — 25 Years and the Future

With the coming economic unification of Europe, it may be useful for the European community to consider creating an organization like EDUCOM which represents the interests of the computing and communications community in Higher Education in a wide range of forums. In general EDUCOM provides an organizational framework that facilitates cooperative projects that are beyond the scope of individual institutions and provides a mechanism by which computing and communications professionals can speak with one voice to vendors, government at all levels, and other organizations on issues affecting them.

Kenneth M. King
Academic Computing: A British Perspective

If there is one word which characterises the last decade in the universities of Britain, it is change. Education throughout the UK has seen radical reforms under three succesive Conservative administrations; the universities have been the subject of particular attention. For some, the story has been one of reform, as the government has sought to modernise an insular academic system; for others, of different political persuasion, it is a story of retreat from liberal and democratic ambitions as universities have seen their autonomy undermined, and the principle of free or very low cost university education is increasingly diluted.

Nigel Gardner
Durchführung der Pilotaktion DELTA (Untersuchung der Möglichkeiten moderner Lerntechniken)

DELTA - Developing European Learning through Technological Advance. DELTA vermittelt einen systematischen Überblick über die europäischen Lernstrukturen und deren Unterstützung durch anwendbare Informatik und Netztechnik. DELTA wird im Rahmen einer am 29. Juni 1988 vom Ministerrat verabschiedeten Pilotaktion (“Exploratory Action”) durchgeführt.Lernen als wesentliche “Informationstätigkeit” wirkt sich entscheidend auf die Fähigkeit der Gesellschaft aus, Probleme zu lösen und ihre Zukunft zu gestalten. Jeder dritte Bürger der Gemeinschaft wird sich bis 1992 zu einem beliebigen Zeitpunkt in einer Lern- bzw. Ausbildungsphase befinden. Die Lernsysteme müssen in Bezug auf Inhalt und Zugangsmöglichkeiten erheblich flexibler werden, um die Integration des Lernens in anderen Tätigkeiten zu ermöglichen, seien es Arbeit, Freizeit, Ausbildung am Arbeitsplatz oder technologische Forschung. Eine an den Lernbedarf angepaßte Informations-, Telekommunikations- und Rundfunk- und Fernsehtechnologie könnte das Bildungswesen bereichem und fördern.Der europäische Markt für ITT- Anwendungen im Bildungswesen ist durch landesspezifische Unterschiede hinsichtlich der Benutzeranforderungen, Curricula, Hardware-Umgebungen und Software-Anwendungen gekennzeichnet. Größere Versuche und Bestrebungen zur Einführung von Lerntechnologien beschränken sich überwiegend auf einzelstaatliche Maßnahmen. Darüber hinaus sind die Entwicklungen der ITT für das Bildungswesen aufgesplittet oder werden hauptsächlich von außereuropäischen Herstellern unterstützt. Mit dem Programm DELTA werden die Harmonisierung des europäischen Binnenmarktes für Lerntechnologien und die Optimierung des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage im Bereich der technologiegestützten offenen Lernsysteme und des Fernunterrichts angestrebt.DELTA ist weiterführende FuE, das heißt das Programm basiert auf anderen, bereits laufenden Entwicklungen, beispielsweise auf den Pilotergebnissen von ESPRIT und RACE und der Entwicklung gemeinsamer Testeinrichtungen und Lernmaterial für COMETI II.Führende Vertreter der IT- Industrie, des allgemeinen und beruflichen Bildungswesens und des Fernrneldewesens sind bestrebt, einen pragmatischen Ansatz zu entwickeln. Die starke Resonanz bei Organisationen aus Drittstaaten führte zur Beteiligung von EFTA-Organisationen und zu einer DELTA-Initiative, die darauf abzielt, mit demAls wichtigstes Ergebnis wird von der DELTA-Pilotphase die Schaffung eines europäischen Bewußtseins um den Bedarf an und die Voraussetzungen für offene Lernsysteme und Fernunterricht erwartet. Konzertierung und Zusammenarbeit auf nationaler und intemationaler Ebene werden verbessert und Möglichkeiten zur Hannanisierung von Angebot und Nachfrage geprüft.

Gabriele Riedl
Akademische Software Kooperation and NISS and CHEST Services

There are a lot of parallels between the way computing in Higher Education is funded and operates in Germany and in the UK. In particular, both countries have a computer Board which is responsible for initiatives to encourage particular aspects of computing in their respective countries.

Mike Johnson
Das Beschaffungsverfahren für Studentencomputerarbeitsplätze an österreichischen Universitäten

Zum besseren Verständnis dieses Verfahrens soll vorerst die österreichische Universitätsund Hochschullandschaft kurz beschrieben werden. In Österreich gibt es zwölf Universitäten. Es sind dies: die Universität Wien (1365)die Universität Graz (1585)die Universität Innsbruck (1669)die Universität Salzburg (1622)die Technische Universität Wien (1815)die Technische Universität Graz (1811/1872)die Montanuniversität Leoben (1840/1861)die Universität für Bodenkultur Wien (1872)die Veterinärmedizinische Universität Wien (1767/1776)die Wirtschaftsuniversität Wien (1898)die Universität Linz (1962)die Universität für Bildungswissenschaften Klagenfurt (1970).

Hans-Peter Axmann, Walter Steinbacher
Ausstattung der Technischen Hochschule Leipzig mit Hard- und Software in der Informatikausbildung

Der Einsatz der Rechentechnik in der Lehre ist sehr vielschichtig: Gegenstand, Arbeitsmittel, TrainingsmittelArbeitsmittel der Lehrkraft und zur Rationalisierung des Ausbildungsprozesses.

Lothar Koch

Förderung, Anreize, Software-Nachweis und Service für die computerunterstützte Hochschullehre

Frontmatter
Ergebnisse und Ausblick der Arbeit der COMPUTERHILFE e.V.

Die COMPUTERHILFE e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und wurde unter dem Eindruck der politischen Ereignisse in der DDR von Westberliner mittelständischen Unternelunern und Freiberuflern im Herbst 1989 gegründet. Entsprechend ihrer Satzung vermittelt die COMPUTERHILFE e.V. Computersachspenden aus dem Bundesgebiet und Westberlin an Bildungseinrichtungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Der Verein steht unter der Schirmherrschaft von Herrn Bundesminister Möllemann und kann bereits beachtliche Erfolge vorweisen.

Roland R. Vogel
Software-ergonomische Umsetzung didaktischer Anforderungen an interaktive Lernsysteme

Im Titel wird der Begriff Software-Ergonomie verwendet. Lassen Sie mich drei Beschreibungen geben, die in ihrer Vereinigung etwa den gegenwärtigen Diskussionsstand wiedergeben: “In Kurzform kann man sagen, daß sich die Software-Ergonomie auf der Basis des Grundverständnisses von Ergonomie, d.h. der Anpassung von technischen Systemen an den Menschen (…), mit dem besonderen Verhältnis von Software-Systemen und ihren Benutzem, sowie der Berücksichtigung dieses Verhältnisses bei der Analyse, Gestaltung und Bewertung interaktiver Computersysteme beschäftigt.” [20]“Software-Ergonomie im engeren Sinne ist der Teilbereich der Ergonomie, der sich mit der menschengerechten Gestaltung von Benutzungsoberflächen von Software-Systemen befaßt; im weiteren Sinne ist die Gewinnung und Anwendung von ergonomischen Wissen über die Beziehung zwischen Mensch, Rechner und Umgebung mit dem Ziel der sicheren, effizienten und befriedigenden Anwendung der Informationstechnik.” [6]Ein Software-System, das die ergonomischen Bedingungen erfülllt, steht dem Benutzer für die Bewältigung seiner Aufgaben fast unmerklich zur Verfügung. Gute Schuhe drücken nicht, man vergißt sie beim Tragen.

Peter Gorny
Bewertung von Lernsoftware an Hochschulen

Der Entwicklung qualitativ hochwertiger Lernsoftware für die Ausbildung an Hochsehulen wird zunehmend größere Beaehtung geschenkt. So wurde 1990 von der Akademisehen Software Kooperation (ASK) erstmals die beste Software für die Studentenausbildung mit dem Deutschen Hochsehul-Software-Preis prämiert. Diese Aktion wurde von namhaften Computerherstellem und dem Bundesministeriurn für Bildung und Wissenschaft unterstützt. Für drei unterschiedliehe Programmtypen wurden Preise verliehen.

Heinz Mandl
Die Servicedienste der ASK

Die Akademische Software Kooperation ist eine Initiative, die vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft sowie dem DFN-Verein getragen wird. Sie wird außerdem von fast allen namhaften Herstellern der Computerbranche gefördert. Die elektronischen Servicedienste der ASK sind zum einen das Software Informations SYstem ASK-SISY sowie der ASK-Fileserver. In ASK-SISY sind Softwarebeschreibungen abgespeichert, während über den Fileserver die Programme selbst bezogen werden können. Außerdem bietet der Fileserver ein Diskussionsforum an. Beide Systeme werden den Hochschulen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Klaus-Peter Boden
SINIX-Referenzzentrum für technischwissenschaftliche Anwendersoftware

Die Erweiterung des Angebots an technisch-wissenschaftlicher Anwendersoftware auf UNIX-Arbeitsplatzrechnem der Firma Siemens und die Integration verschiedenartiger Systeme innerhalb einer heterogenen Hochschulumgebung zu einem Anwendungsverbund sind übergeordnete Ziele eines Gemeinschaftsprojektes zwischen der Universität Hildesheim und der Siemens AG.

Uwe Gehrmann, Arnd Gerns, Günther Stiege
Rechnergestütztes Informationssystem für PC-Software

Mit der Entwicklung der Mikrocomputer und ihrer raschen Anwendung in fast allen gesellschaftlichen Bereichen vollzieht sich auch ein Wandel im Aufgabenprofil und der Arbeitsweise der Rechenzentren der Universitäten und Hochschulen. In den zurückliegenden Jahren bestand ihre vorrangige Aufgabe in der Bereitstellung und im Betrieb leistungssfähiger Datenverarbeitungsanlagen, deren Leistungen zunächst im Stapelund in den letzten Jahren zunehmend im Dialogbetrieb genutzt wurden. Die qualifizierte Beratung der Nutzer dieser Datenverarbeitungs-Anlagen, die in der Regel aus allen Sektionen der Universität und ihrer Verwaltung kamen, war eine weitere wesentliche und zugleich spezifische Dienstleistung der Rechenzentren Mit dem Übergang zur individuellen Datenverarbeitung, zur Femnutzung von Computern und der schrittweisen Realisierung und Anwendung von Computernetzen sind die Nutzer in Gestalt der Studenten, der wissenschaftlichen Mitarbeiter, der Verwaltungsfachkräfte oder der Hochschullehrer zunehmend auf sich selbst gestellt. Doch gerade im Umgang mit den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien möchte der Nutrer eine qualifizierte Unterstützung und Beratung, wenn er die neuen rechentechnischen Maglichkeiten schnell und effizient nutzen will.

Roland Stuchlik
PC-Tage als Instrument der Mikrorechner-Koordinierung an der Universität

In den Jahren 1989 und 1990 haben an der Universität Mainz PC-Tage stattgefunden, bei denen bestehende Anwendungen sowie weitere Einsatzmöglichkeiten, -perspektiyen und -grenzen von Mikrorechnern an der Universität aufgezeigt werden sollten und Kontakte zwischen Mikrorechner-Anwendern (gegenwärtigen und zukünftigen) untereinander sowie zu Anbietern von Hard- und Software geknüpft werden konnten. Da sich die Mainzer PC-Tage als ein sinnvoller Beitrag zur Mikrorechner-Koordinierung an unserer Universität erwiesen haben, der in ähnlicher oder modifizierter Form vielleicht auch an andere Hochschulen übertragen werden kann, soll hier über die Konzeption dieser Veranstaltungen sowie über Erfahrungen bei ihrer Durchführung berichtet werden.

Klaus Gero Kalb
Wartungspool der Universität Karlsruhe

Der Wartungspool der Universität Karlsruhe wurde im Jahr 1975 zur Deckung von Wartungsausgaben für dezentrale Institutsrechenanlagen, meist Minirechner oder mittlere Systeme im Mehrbenutzerbetrieb, gegründet Bei der damals noch relativ kleinen Stückzahl von etwa 10 Anlagen, die auch noch alle vom gleichen marktführenden Hersteller stammten und den zu dieser Zeit noch sehr hohen Wartungskosten in diesem Systembereich lohnte sich schon bald die Risikoabdeckung nach Art einer Versicherungsgemeinschaft, d.h. mit dem Hersteller wurden feste Wartungsverträge mit fixen Kosten nicht mehr abgeschlossen. Im Störungsfalle wurde nach dem Prinzip der Abrufwartung verfahren und damit bewußt eine etwas längere Ausfallzeit in Kauf genommen, da es sich ja nicht um Rechenanlagen im Produktionsbetrieb handelte.

Wolfgang Preuß
Berichterstattung über Gesprächskreis 7

In dem Gesprächskreis wurden neun Vorträge zu je 20 Minuten abgehalten: 1.A. Schreiner: Softwareförderung – Rundblick und Ausblick2.R. Vogel: Computerhilfe für die DDR3.P. Gorny: Software-ergonomische Umsetzung didaktischer Anforderungen an in-teraktive Lernsysteme4.H. Mandl: Bewertung von Hochschul-Software5.K. Boden: Das Software-Informationssystem ASK-SISY und die ASK-Serverdienste6.U. Gehrmann (i.V. von G. Stiege): SINIX-Referenzzentrum für technisch-wissenschaftliche Anwendersoftware7.R. Struchlich: Rechnergestütztes Informationssystem über PC-Software8.K. G. Kalb: PC-Tage als Instrument der Mikrorechner-Koordinierung an der Universität9.W. Preuß: Wartungspool der Universität Karlsruhe

Klaus Gero Kalb

Mathematik und Elektrotechnik

Frontmatter
Visuelle Simulation von Mikroprozessor-Befehlsabläufen

Die visuelle Simulation der Funktionsabläufe innerhalb eines Mikroprozessors kann die Arbeitsweise einer Zentraleinheit wesentlich anschaulicher darstellen, als es bisher mit entsprechenden Register-Darstellungen möglich war. Dies wird anhand eines einfachen Beispiels für die Unterprogrammbearbeitung auf Assembler-Ebene dargestellt Wichtig wird das genauere Verständnis bei der Parameterübergabe in Hochsprachen.

Peter Sachs
Ein begleitendes Rechnerpraktikum zur Vorlesung Grundlagen der Elektrotechnik

In den letzten Jahren hat sich der Computer auf allen Gebieten, insbesondere in den Ingenieur-und Naturwissenschaften zu einem unverzichtbaren Werkzeug entwickelt. Dem muß die Universität Rechnung tragen und zwar nicht nur in der Forschung, wo sie selbstverständlich Rechner seit ihrer Einführung in den 50er Jahren in ständig steigendem Maße einsetzt. Sie muß auch bei der Ausbildung dafür sorgen, daß ihre Studenten bereits während des Studiums an die Verwendung des Rechners gewöhnt werden und die dafür benötigten Kenntnisse erwerben. Das erfordert zunächst die Beschaffung der erforderlichen Geräte, für die erhebliche Investitionen nötig sind. Dafür wurde in der Bundesrepublik 1985 das Computer-Investitions-Programm, kurz CIP genannt, als Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und den Universitäten begonnen. Es ist für die Universität Erlangen im gleichen Jahr angelaufen und hat inzwischen zur Installation einer Vielzahl von “CIP-Pools” geführt.

Manfred Herbert, H. Haunstein, U. Martin, Matthias Schulist
Ein Programmpaket für Rechnerübungen zur Systemtheorie

Im Rahmen des Studienganges Elektrotechnik wird an der Universität Erlangen-Nümberg seit vielen Jahren neben “klassischen” Ingenieurfächern wie Elektrodynamik das Fach Systemtheorie für alle Studenten verbindlich im Hauptstudium gelehrt. Die Systemtheorie ist dabei ein eigenständiges Gebiet, das bewußt auf eine Detailbeschreibung verzichtet und vielmehr prinzipielle Beziehungen zwischen Ein- und Ausgangsgrößen umfangreicher Anordnungen beschreibt Diese in der Nachrlchtentechnik schon sehr lange verwendete Betrachtungsweise hat sich auch auf viele andere nicht nur ingenieurwissenschaftliche Bereiche ausgeweitet und dabei vielfältig weiterentwickelt. Allen unterschiedlichen Anwendungsformen gemeinsam ist die sehr abstrakte Denkweise. Dabei treten zwangsläufig auch Vereinfachungen und realitätsferne Voraussetzungen auf, wenn es um die Behandlung fundamentaler Zusammenhänge geht.

Matthias Schulist, M. Lang, U. Martin, R. Meyer, H. W. Schüßler
Computerunterstützte Demonstrationen und Übungen zum Thema “Überlagerung von Sinusschwingungen und Fourierreihen” im Rahmen der Mathematikvorlesung

Für grafische Demonstrationen und Übungen zum Themenbereich “Überlagerung von Sinusschwingungen und Fourierreihen” im Rahmen der mathematischen Lehrveranstaltungen wurde ein Computerprogramm entwickelt. Einsatzmöglichkeiten des Programms werden anhand einiger Beispiele diskutiert.

Jürgen Barsuhn, Volker Hennig
BEM — Ein Demonstrationsprogramm zur Lösung der LAMÉschen Gleichungen im ebenen Fall

In der Elastizitätstheorie ist es üblich, verschiedene Idealisierungen am allgemeinen dreidimensionalen Modell vorzunehmen, um ein gegebenes Problem, für das Spannungen und Verformungen eines belasteten elastischen Körpers bestimmt werden sollen, zu vereinfachen. Handelt es sich um einen scheibenförmigen, das heißt einen bezüglich Länge und Breite relativ dünnen Körper, und ist zu erwarten, daß der Querschnitt unter einer Belastung, die in der Mittelebene wirkt, näherungsweise eben bleibt, so liegt ein ebener Spannungszustand (unter leicht abgewandelten Bedingungen auch ein ebener Verzerrungszustand) vor. Durch geeignete Voraussetzungen an den Spannungstensor und unter der Annahme linear-elastischen Materialverhaltens kann man aus den Gleichgewichtsbedingungen am Volumenelement die sogenannten LAMÉ-schen Gleichungen für das Scheibenproblem herleiten. Es handelt sich dabei urn ein System elliptischer partieller Differentialgleichungen 2. Ordnung für die gesuchten Verzerrungskomponenten in zwei Koordinatenrichtungen. In einfacher Weise kann der Zusammenhang zu den zugehörigen Spannungen hergestellt werden. Randbedingungen ergänzen jeweils entsprechend der Einspannung und Lagerung das System. Führt man die Airysche Spannungsfunktion ein, so läßt sich das Problem in diesem Falle in eine Bipotentialgleichung überführen. Auch dafür existieren verschiedene Lösungszugänge; wir wollen jedoch diese Wege nicht weiter verfolgen, sondern das System als Grundlage weiterer Betrachtungen wählen.

Michael Fröhner, Klaus-Dieter Krannich
Softwarepakete für die Mathematiklehrer-Ausbildung in der DDR von 1986–1989

In der DDR wurden Mitte der 80er Jahre in größerer Anzahl Kleincomputer in Hochschulen und Schulen als Arbeitsmittel eingeführt. Diese Rechner mit dem Namen KC85 waren dem C64 vergleichbar. Sie benutzten jedoch den Prozessor Z80 und ein Tonbandgerät als extemes Speichergerät. Diskettenlaufwerke waren nicht verfügbar. Trotz dieser spartanischen Ausstattung begannen an vielen Hochschulen des Landes enthusiastische Hochschullehrer mit der Nutzung dieser Ceräte für die Fachausbildung vor allem in den Naturwissenschaften und in der Mathematik. Dabei gingen diese Bestrebungen in zwei Richtungen. Zum einen war der Einsatz der Rechner als Demonstrationsgerät neben den traditionellen Unterrichtsmitteln wie Tafel, Folien, Dias oder körperlichen Modellen vorgesehen, zum anderen war die Nutzung der Rechner durch die Studenten in Computerkabinetten beabsichtigt. Zwischen 1985 und 1989 entstanden so an allen Universitäten und Hochschulen derartige Kabinette. Cleichzeitig wurden die zur Einspielung von Filmen in vielen Hörsälen ohnehin vorhandenen Monitore mit entsprechenden Schnittstellen zum Anschluß von Mikrocomputern (HF- bzw. FBAS- Buchsen) versehen. Darmit waren die Voraussetzungen gegeben, mit dem Medium Computer in der Fachausbildung Erfahrungen zu sammeln. Unter den Bedingungen der völlig unzureichenden technischen Leistungsparameter konnten die gestellten Ziele natürlich nur sehr bescheiden sein. Da die Rechner über ein sehr spezifisches Betriebssystem verfügten, war der internationale Softwaremarkt nicht zugänglich.Trotz Verwendung des Prozessors Z80 war zum Beispiel, auch bedingt durch das fehlende Diskettenlaufwerk, die CP/M- Kompatibilität nicht gegeben. Sehr bald wurde daher die Notwendigkeit nationaler Zusammenarbeit und Koordination bei der Softwareerstellung erkannt. Für die Mathematik wurde ein solches Projekt der Erstellung und Produktion eines Software-Pools für die Ausbildung im Jahr 1987 in Angriff genommen. Technische und finanzielle Unterstützung gewährte dabei die “Zentralstelle für Rationalisierung der Lehrerbildung” mit Sitz in Erfurt. Die Auslieferung der Softwarekassetten und des zugehörigen Begleitmaterials erfolgte Ende 1987/ Anfang 1988. 1m folgenden soil über Inhalte, Zielstellungen und Erfahrungen beim Einsatz dieses Materials berichtet werden.

Heinz Junek

Wirtschaftswissenschaften

Frontmatter
Stunden- und Raumbelegungsplanung an Hochschulen

Für die heuristische Stunden- und Raumbelegungsplanung an Hochschulen wird ein Fakten- und Regelsystem präsentiert, das mit der logischen Programmiersprache Prolog implementiert wurde. Die Informationserfassung über Vorlesungen/Übungen/ Seminare, Dozenten, Belegungswünsche, Hörsäle/Übungs- und Seminarräume, gleichwertige Räume erfolgt in einer relationalen Datenbank. Aufgrund der prädikatsspezifischen Nähe von Prolog zum relationalen Datenbankschema ist das System durch eine hohe Flexibilität bei Änderungen in der Datenbank ausgezeichnet. Das System besteht aus einem Eingabemodul und zwei Hauptmodulen: Das Eingabemodul steuert die menügeführte Datenerfassung, im ersten Hauptmodul erfolgt die heuristische Suche zulässiger Lehrveranstaltung-Raum-Zeit-Belegungen, unter Berücksichtigung des Studienplans und zusätzlicher Sonderrestriktionen (spezielle Dozentenwünsche, Ausweichen auf vergleichbare Räume). Das zweite Hauptmodul erlaubt die interaktive Feinabstimmung des heuristischen Belegungsvorschlags. Die Heuristik bestehtim Aufbau eines geeigneten Prioritätenschemas und einer Bewertungsfunktion. Aufgrund detaillierter Übersichten über Lehrveranstaltungen/Dozenten/Räume wird eine hohe Transparenz des Belegungsvorgangs erreicht, so daß sich die nicht auflösbaren Mehrfachbelegungen interaktiv beseitigen lassen. Ein Ausgabemodul erlaubt die getrennte Ausgabe von Übersichts- und Einzelplänen auf verschiedene Ausgabemedien.

Roland Fahrion, Gerhard Georgi
Optimierte Steuerungsstrategien zur Einschleusung von Fertigungsaufträgen in Fertigungssysteme auf Basis der Lückensprungmethode

Bildungseinrichtungen, wie die Ingenieurschule Schmalkalden, können sich wegen ihrer begrenzten Möglichkeiten nur auf ein kleines Feld aus dem umfangreichen Gebiet der Produktionsprozeßsteuerung (PPS) konzentrieren. So hat sich der Verfasser seit mehreren Jahren damit beschäftigt, grundsätzliche Varianten von Einschleus-Steuerungsstrategien und heuristischen Verfahren zur Optimierung von Fertigungsauftrags-Einschleusreihenfolgen (FA-ESRF) zu entwickeln, die ihre Anwendung vorwiegend in mittelständischen Betrieben der metallverarbeitenden Industrie finden können. Gleichzeitig sind diese Fertigungs-Steuerungsstrategien auch so konzipiert, daß sie von Studenten der Fachrichtungen des Maschinenbaues, der Elektrotechnik u. ä. für Übungen schnell erfaißt werden können und die Wirkungsweise der rechnergestützten PPS überzeugend demonstriert werden kann.

Norbert Krah

Rechts- und Geisteswissenschaften

Frontmatter
Beziehungen zwischen IT-Arbeitsplätzen im Lehrbetrieb (CIP) und IT-Arbeitsplätzen in der Berufspraxis

Das Computer-Investitions-Prograrnm erstrebt eine bessere Vorbereitung von Studenten auf ihre spätere Berufspraxis, insbesondere, soweit diese Praxis mit Informationstechnik zu tun haben wird. Das Mittel hierzu ist die Unterstützung der Hochschullehre durch Finanzierung von PC-Pools. So können die Studenten an die Nutzung der Geräte herangeführt werden, welche zugleich Lehrinhalte vermitteln helfen. In diesem Sinne ist das CIP quer durch viele Fachbereiche hindurch als erfolgreich anerkannt.

Herbert Fiedler
Das Projekt “Computergestütztes Lehren und Lernen in der Juristischen Ausbildung”

Mit dem Projekt soll das Ausbildungsangebot im Fach Recht unter Nutzung der existierenden Datenbanken und bereits gespeicherter Arbeitsmaterialien um eine stark praxisorientierte interaktive Lehr- und Lernform erweitert werden.

Dietrich von Stebut, Janko Jochimsen
Computergestützte Analysen in der qualitativen Sozialforschung — mehr als Wörter suchen und zählen

Den Ansätzen der qualitativen Methodologie wird häufig mangelnde Schärfe und Präzision ihrer Verfahren vorgeworfen. Darüber hinaus wird kritisiert, daß in der Regel in den Arbeiten zur Methodologie über das Vorgehen nach der Datenerhebung nur wenige konkrete Angaben zu finden sind. Miles [1] charakterisierte qualitative Daten daher auch gegenwärtig noch zutreffend als “attraktives Ärgernis”. Bei der Anwendung quantitativer Methoden kann man in der Regel auf standardisierte Meßinstrumente zurückgreifen und aus einer wohlsortierten Sammlung analytischer Prozeduren die jeweils passende begründet auswählen. Qualitative Forscher dagegen können sich nur auf ein breites Repertoire von Methoden zur Erhebung von Daten stützen, was in ihrem Ansatz bedeutet, Zugänge zur Einzigartigkeit spezifischer sozialer Settings oder zur Subjektivität persöinlicher Weltsichten zu erschließen. Dann aber sind qualitative Forscher ziemlich allein mit einem schon physisch fast überwältigenden Berg facettenreicher, farbiger, meist verbaler Daten und mit ihrem Einfallsreichtum oder ihrer Intuition, daraus klug zu werden. Aus qualitativen Daten “kIug werden” erfordert zunächst einmal, die meist wortreichen und redundanten Beschreibungen, Erklärungen, Rechtfertigungen, Feldnotizen, Beobachtungsprotokolle usw. auf eine überschaubare Menge sinnvoller und vergleichbarer Bedeutungseinheiten zu reduzieren, dann diese Einheiten strukturiert, d.h. überschaubar darzustellen und schließlich urnfassendere Schlüsse zu ziehen und zu überprüfen. Miles & Huberman [2] umreißen ihr Verständnis von “Qualitativer Analyse” mit diesen drei Gruppen von Aktivitäten zur Datenauswertung, betonen aber gleichzeitig, daß diese Techniken als Schritte des Forschungsprozesses in Wechselwirkung stehen und daher in der Regel nicht unabhängig voneinander oder einfach sequentiell abgearbeitet werden. Abhängig von den spezifischen Anforderungen des Forschungsprozesses wechseln sich Reduktionen, Datenaufbereitung und Konklusionen immer wieder ab und beeinflussen sich wechselseitig.

Günter L. Huber
CIP — Eine Chance zu neuer Gemeinsamkeit in Forschung und Lehre?

Die Werbewirtschaft steht vor einem grundlegenden Dilemma. Schlechte Slogans verkaufen sich schlecht, was nicht verwunderlich ist, aber daß dasselbe für gute ebenfalls gilt Sie können nämlich zum Bumerang für den Auftraggeber werden. Das klassische Musterbeispiel dafür ist die Bundesbahn. Sie wollte nicht vom Wetter reden. Das klang gut in aller Ohren, nur das Wetter spielte nicht mit, und die Bahn hat heute noch den Schaden. Das Ganze ist, könnte man sagen, eine moderner Beleg für die Richtigkeit eines Satzes, den Hans Sachs 1557 zitiert, der im Mittelalter gern benutzt wurde und letztlich wohl auf Jesus Sirach 7,40 zurückgeht: Mensch, was du tust, bedenk’ das End,das wird die höchst’ Weisheit genennt.

Ulrich Nembach
META-TEXT — Ein Überblick

Alle Forschungen zum Thema Kreativität zeigen, daß die kreative Intuition die Sache eines Augenblicks ist, die mit hochgradig entspannten psychischen Zuständen verbunden ist. Dieses ist selten der Fall, wenn der Texter prinzipiell fertige Gedanken zu Papier (oder auf die Festplatte) bringt. Eine Idee, ein Gedanke, ein Einfall kommt selten dann, wenn man ihn sucht oder gar dann, wenn man ihn braucht. Er kommt eben, wenn er kommt. Bisher half da der Notizzettel oder gar der Karteikasten – für den, der diese Sache recht ernst nimmt. Wie hilfreich wäre hier ein Werkzeug, das auch diese Einfälle schnell (also jederzeit – bei einem Computer bedeutet das eben “auf Tasten-druck”), auffindbar übersichtlich aufbewahren könnte. So stellten wir uns die Frage, wie ein derartiges Werkzeug aussehen sollte, und verfielen zunächst der Idee, ein beliebig erweiterbares Lexikon auf dem Computer abzubilden. Betrachten wir dieses jedoch bitte nur als Grundidee, um das Arbeitsprinzip zu verdeutlichen – META-TEXT ist mehr! Es ist ein wahres Multitalent der in Texten vorliegenden Informationsverarbeitung. Die Realisation des Grundprinzips der lexikalischen Verwaltung von Textinformationen (ob nun Einfälle, Literaturhinweise, Zitate, Abgeschriebenes, Selbstgetextetes, etc., ob nun in einem “Lexikon” oder in beliebig vielen, ob nun in einem “privaten” oder in solchen, die Gruppen von Benutzern zugänglich sind) erforderte die Integration von “Textverarbeitungstechniken” mit “Datenbanktechniken”! Die Synergie der Konzepte Textverarbeitung, Relationale Datenbank mit Volltext-Feld und HYPER-net bietet völlig neue Möglichkeiten mit Texten auf Computern umzugehen.

Martin Sigl
Konzept und Einsatz komplexer Informationssysteme im Sportbereich

Für Systeme zur Erfassung, Auswertung und Bereitstellung von Information gibt es allgemeine Anforderungen und allgemeine Lösungsmöglichkeiten, die relativ unabhängig vom konkreten Einsatzbereich sind. Die Orientierung an solchen Standardsystemen reduziert den notwendigen Entwicklungsaufwand und gibt andererseits mehr Raum, sich auf die Lösung der spezifischen Probleme zu konzentrieren. Der im folgenden dargestellte Ansatz des “komplexen Informationssystems” ist ein Schritt in diese Richtung.

Jürgen Perl, Thomas Uthmann
Kirche unterwegs in die Datenwelt

Fast zeitgleich mit der allgemeinen Einführung von Personalcomputern in der Bundesrepublik Deutschland 1984 beschäftigten sich auch die ersten Pfarrer ganz praktisch mit der Nutzung in ihrem Aufgabenbereich. Ein rasante Entwicklung beginnt1. Was das Bayerische Rechenzentrum mit vier pfarrern in aller Stille erprobte, ließ die wachsende Zahl theologischer Computerbesitzer zunächst im Stich. Der “Wildwuchs” bei Soft-und Hardware nahm seinen Lauf2. 1986 wird deshalb der Verein “pfarrer & PC” gegründet3. Er kann den mit den Rechenzentren abgestimmten Hardwarestandard “IBM-kompatibel”4 weitgehend durchsetzen. Auf unsere Anregung wird in Stuttgart das Matthäusevangelium probeweise digitalisiert.

Detlef Rose
Berichterstattung über Gesprächskreis 10

Da der Gesprächskreis 7 sehr verschiedene Beiträge umfaßte, muß ein Bericht zunächst einen generellen Überblick geben und kann daran anschließend die diskutierten Detailfragen darstellen. Möglich wurde der Gesprächskreis durch die allseitige große Bereitschaft der Beteiligten, sich auf einem auch gänzlich fremde Sachgebiete einzulassen Das gilt für die Vortragenden am Pult in demselben Maße wie für die Hörer im Saal. Insofern praktizierte der Gesprächskreis ein Stück von der von dem hier Berichtenden in seinem Vortrag skizzierten Chance auf der Basis von CIP zur Gemeinschaft, im Vortrag anhand der Gemeinschaft von Forschung und Lehre dargestellt.

Ulrich Nembach

CAD im Bauwesen

Frontmatter
Software-Übersicht Architektur

Die Bearbeitung und Herausgabe der Software-Übersicht Architektur erfolgt seit längerer Zeit durch das Institut für Architektur- und Planungstheorie (IAP) der Universität Hannover. Derzeit ist die 4. Ausgabe der zweiteiligen, jährlich herauskommenden Marktübersicht “Software für den Architekturbereich Teil 1: AVA u.a., Teil 2: CAD” in Vorbereitung; Erscheinungstermin ist die ACS-Messe Ende November in Wiesbaden.

Horst Gerken
Probleme der Datenübertragung zwischen unterschiedlichen CAAD-Systemen

Man kennt das ja: “Unser Büro ‘X’ hat das schon eingegeben, könnten wir nicht einfach die Diskette ….”Nein, lautet die erfahrungsgemäße Antwort, und einfach schon gar nicht (den seltenen Glüchsfall, daß es sich um das gleiche System handelt, einmal ausgeschlossen). Konsequenz: a) bei kleineren Projekten: die eigentlich schon erledigte Arbeit, das digitale Gebäudemodell zu erstellen, wird noch einmal von vorn begonnen; b) bei Großprojekten: alle Beteiligten einigen sich, meist unter dem Diktat des Bauherrn (der das später auf seiner Rechnung wiederfindet) auf eine Software; c) man begibt sich auf die Suche nach einer Schnittstelle, d.h. nach einen Datenformat, das jeder Partner verarbeiten kann. Die Nachteile der zuerst genannten Alternativen liegen zu klar auf der Hand, als daß sie noch einer eingehenderen Erläuterung bedürften: Eine Neueingabe vergeudet nicht nur Arbeit, sie bedeutet vor allem den Verlust einer zentralen Qualität von CAD, nämlich der eines weitgehend redundanzfreien Informationsflusses, womit man wieder auf dem Niveau von Blaupausen angelangt wäre.Ein gemeinsames System auf einheitlicher Datenbasis, der scheinbare Idealfall der EDV, vermeidet zwar den Rückfall in diese babylonischen Zustände, wo manche Probleme erst auf der Baustelle erkannt werden, beeinträchtigt aber die Leistungsfähigkeit der einzelnen Glieder dieses optimierten Informationspools in mehrfacher Hinsicht: Während sich die Kosten für die Neuanschaffung von Soft- und evtl. Hardware i.d.R noch relativ einfach auf die Honorarforderungen umgeschlagen lassen, sind diejenigen der Einarbeitung und Umschulung von Mitarbeitern sowie der – vieleicht unmöglichen – Anpassung büroeigener Programme und Datenbanken, mit einem Wort, der mit dem Verlust eines großen Teils des Erfahrungshintergrundes, die EDV betreffend, verbundene Mehraufwand nur schwer kalkulierbar. Zudem zeigt sich, daß neue Programme selten mit hohem Wirkungsgrad gefahren werden, selbst wenn man – sehr hypothetisch – unterstellt, daß es Systeme gibt, die alle am Bau Beteiligten in gleicher Weise unterstützen. Die mehrfache Nutzung der Pools aber darf von vornherein bezweifelt werden, denn kein Anwender wird sich in der Wahl seiner Partner auf Dauer ausschließlich vom Kompatibilitäts-Kriteriurn abhängig machen wollen.

Friedrich Ballheim
Intelligentes CAAD — Stand der Anwendung

Intelligentes CAAD ist die logische Weiterentwicklung der ersten Generation von CAD Programmen mit dem Ziel einer optimalen Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine durch Ausnutzen der jeweiligen Stärken der beiden ungleichen Partner. Anhand dreier prototypischer Programme — Integrated Building Design Environment, Archplan und Aventicum — präsentieren wir Möglichkeiten und Hindernisse auf dem Weg, CAAD Programme zu einem realistischen Hilfsmittel in der Arcltitektur zu entwickeln. Wir nehmen primär Bezug auf die Begleitung und Unterstützung des Entwurfs in seiner frühen Phase.

Gerhard Schmitt
Anforderungen an produktorientiertes CAD in der Architektur und Konzepte für deren Lösung

Nach einer euphorischen Phase des Einsatzes von CAD-Software der “zeichnungsorientierten” Generation, die einen deutlichen, qualitativen Schub sowohl für die Projektdokumentation und -repräsentation als auch für die schnelle Ermittlung und textliche Aufbereitung von AVA-Informationen mit sich brachte, werden bei aktuellen CAD-Konzeptionen und -entwicklungen immer häufiger weitere intelligente Entwurfsunterstützungen durch den Computer vorgesehen. Ausgangspunkt dafür ist einmal die Spezifik des CAD-Produktes Bauwerk selber. Es ist durch die folgenden Besonderheiten zu charakterisieren: viele Disziplinen und Firmen arbeiten an einem gemeinsamen Projekt,diese Kooperation besteht meist nicht länger ais das Projekt selber,bauliche Objekte sind meist Unikate, wiederverwendbar sind also nur die Erfahrungen mit früheren Objekten.

Stefan Wiesmann
Geometrie zum Anfassen: Von der abstrakten zur anschaulichen Mathematik — Visualisierung von mathematischen Prozessen im Geometrie-Unterricht

Die konstruktive oder darstellende Geometrie ist eines der ungeliebten Fächer in der Architekten-, Design- und Kunstausbildung. Dies liegt hauptsächlich an der abstrakten Vermittlung der geometrischen Prozesse von überwiegend analytisch theoretisch ausgebildeten Mathematikern. Innerhalb des Programmsystems KONDAR, das am Fachgebiet Mathematik für Architekten unter der Leitung von Prof. Dr. Helmut Emde entwickelt wurde, stehen nun einige Funktionen zur Verfügung, die diese Prozesse veranschaulichen können. Dies ist zum einen der GEO-Kalkulator, der die gesamten Möglichkeiten der konstruktiven und darstellenden Geometrie beinhaltet, und zum anderen der FORM-Transformator, mit dessen Hilfe man gegebene Modelle durch mathematische Funktionen umformen kann.

Claudia Söller-Eckert
Rechnerunterstütztes Entwerfen von Mauerwerksbauten

Noch vor zwei Jahren konnten wir guten Gewissens die Kenntnisse, die ein Architekt im Entwurfsstadium zur Festlegung der Abmessungen von gemauerten Wänden benötigt, für unsere Studenten im einem Handbuch auf zwei Seiten zusammenfassen, ohne mit der Mauerwerksnorm DIN 1053 in allzu große Konflikte zu geraten. Wir konnten denen, die es genauer wissen wollten, ebenso guten Gewissens auch das Studium des Teil I dieser Norm empfehlen, der mit seinen Anordnungsvorschriften ohne großen rechnerischen Aufwand einfach zu handhaben war.

Friedhelm Stein, Dirk Langer, Wolfgang Meentz, Evelin Rottke
Bauaufnahme und Photogrammetrie

Das Computer-Investitions-Programm hat den Hochschulen die Möglichkeit gegeben, einer größeren Zahl von Studenten den Zugang zu Rechnern und fachspezifischer Software zu verschaffen. Damit sind zwar wichtige Voraussetzungen für den Erwerb einer gewissen Handlungskompetenz erfüllt. Die Frage, ob auf dieser Basis eine höhere fachliche Kompetenz erworben werden kann, bleibt zunächst unbeantwortet. Die Fixierung des Bauwesens auf formalisierte und damit eher innovationshemmende Verfahren fördert den unkreativen– d.h.rein instrumentellen–Umgang mit dem neuen Medium. Die Fragestellung ist eher: “Erfüllt die Maschine die hergebrachten (in der Regel informationswissenschaftlich wenig sinnreichen) Formalien?” als “Ist unter informationstechnischen Gesichtspunkten ein anderes Verhalten angebracht?” Es ist eher zu befürchten, daß Kompetenz an die Maschine abgegeben als daß neue eigenständige Kompetenz erworben wird. Unsere Bemühungen richten sich deshalb auf die Suche nach Möglichkeiten und Objekten, die geeignet sind, den Studenten aktiv an der Diskussion von Lösungen zu beteiligen. Der folgende Bericht beleuchtet eine Facette dieser Bemühungen.

Wulf Witte
Lowcost Videosimulation mit Modell und Mac

Moderne Architekturdarstellung besteht schon längst nicht mehr nur in flächigen Zeichnungen. Der Simulationsvideofilm mit einer Kombination von Modelleinblendungen, endoskopischen Modellaufnahmen, Grafiken und Realitätsaufnahmen ist ein gutes Beispiel hierfür. Geplante Projekte werden im Zusammenhang, im stadträumlichen Kontext und mit speziell hervorgehobenen Eigenschaften oder Merkmalen gezeigt. Eine große Menge von Informationen können in kurzer Zeit gezielt vermittelt werden. Architektur kann so auch Laien nahegebracht werden, Fachleute schätzen die Umgebungsbezüge und die komprimierte Information.

Mathias P. Hirche
Bedeutung des CIP für die wissenschaftliche Ausbildung von Raumplanern und Architekten

Vorrangige Aufgabe des Computer-Investitions-Programms ist es, im Rahmen der Hochschulausbildung Studierende an den sachgerechten Umgang mit kleineren Computeranlagen zur Bearbeitung fachspezifischer Fragestellungen heranzuführen und die dazu notwendige infrastrukturelle Ausstattung bereitzustellen. CIP-Status muß daher vor allem auch deutlich machen, wie es um die Realisierung des Programms bestellt ist, welche positiven und negativen Erfahrungen gemacht wurden und auf welche Gebiete sich zukünftige Aktivitäten erstrecken sollten.

Bernd Streich
AutoCAD in der Hochschullehre

AutoCAD, das Flaggschiff im PC-CAD Markt hat sich dank den gezielten Anstrengungen des Herstellers Autodesk mehr und mehr zum Standard in der Industrie und an Ausbildungsstellen etabliert. Was war die Idee? John Walker, Hauptgründer und Mentor von Autodesk schlug vor, ein Unternehmen zu gründen, mit dem Ziel, exzellente Software für die neu aufkommenden PCs zu schreiben. Die 13 Programmierer aus den USA und Europa entschlossen sich daraufhin im Jahre 1982, mit einem Startkapital von 59.000$ die Autodesk zu gründen. Jeder der 13 Programmierer arbeitete weiter als Consultant oder Angestellter, um sein tägliches Brot zu verdienen. Bezog doch jeder lediglich einen symbolischen Jahresgehalt von 1$, in der Hoffnung, in zwei bis drei Jahren so weit zu sein, sich richtige Gehälter auszahlen und sich dann von anderen Consulting-Jobs zurückziehen zu können. Im Herbst schließlich gingen die Gründer mit allem, was bis dahin entwickelt wurde, an die COMDEX, eine amerikanische Computershow in Las Vegas. Der Erfolg war überwältigend. Die Besucher überrannten beinahe den Stand, als sie das Zeichnungspaket sahen. Es war zwar bekannt, daß die PCs grafikfähig waren. Daß aber Zeichnen wie auf einem grossen System möglich sein sollte, überstieg ihre Fantasie. Aufgrund dieses Erfolges ließen die Gründer von Autodesk alle anderen Projekte fallen und machten sich daran, das Zeichnungspaket (immer noch ohne Namen) zur Marktreife zu bringen. 1m November 1982 wurde das Paket “AutoCAD” getauft, und bereits einen Monat später erfolgte die weltweit erste Installation. Mit der 1984 freigegebenen AutoCAD Version 2.0 konnten im selben Jahr welt–weit 10.000 Arbeitsplätze installiert werden. Im Laufe der Zeit folgten weiterentwickelte Versionen. Mit dem aktuellen AutoCAD Release 10, nun auch basierend auf 80386 Systeme, ist Autodesk jetzt – Stand September 1990 – weltweit bei ca. 410.000 Installationen angelangt.

Albert Brantschen
Bericht über das Forschungsprojekt CAD-Datenschnittstellen im Bauwesen

Im Juli 1990 hat das Fachgebiet Bauinformatik an der GHK zusammen mit dem Modellversuch “CAD-Ausbildung im Bauwesen” ein Forschungsprojekt über CAD-Datenschnittstellen im Bauwesen begonnen. Unterstützt wurde dieser Beginn durch eine Diplomarbeit von Herrn Mohammad El Khatib. Beteiligt an dem Forschungsprojekt sind die Softwarehäuser SOFT-TECH Software Technologie GmbH, Neustadt a.d.W. und acad Graph-CAD-STUDIO GmbH, München. Die Unterstützung durch andere Softwareentwickler ist willkommen und wurde in einem Fall (Fa. Hochtief/UNICAD) bereits zugesagt.

Friedrich Kugler
Berichterstattung über Gesprächskreis 11

Der Gesprächskreis 11 “CAD im Bauwesen” führte unterschiedlichste Gegenstände und Sichtweisen in einem Maße zusammen, daß nicht einmal innerhalb der Referatsgruppen zwischen den Diskussionspausen thematische Konsistenz gewahrt blieb. Entsprechend gemischt fielen die Diskussionen selbst aus. Deren Einzelbeiträge warden daher in diesem Bericht referatsbezogen zusammengefaßt.

Erich Arold

Hochschul - Softwaremarkt Fachübergreifend

Frontmatter
CIP-Menüsystem — Eine einheitliche Anwendungsverwaltung für CIP-Rechner

Das CIP-Menüsystem wurde im Fachbereich Biologie, am Zoologischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelt, um eine einheitliche Benutzeroberfläche zu schaffen. Damit soll der Umgang mit den CIP-Rechnern den mit (DOS)-Computern nicht vertrauten Biologiestudenten erleichtert werden. Das Programm wurde in Turbo-PASCAL geschrieben. Es wurden gewisse Eigenschaften integriert, die in den uns bekannten Menüsystemen nicht enthalten sind: Alle Informationen, die das Menüsystem betreffen, werden zentral im Server gehalten und müssen deshalb auch nur dort gepflegt werden.Einmal täglich wird die aktuelle Konfiguration, d.h. das Angebot an Anwendungen und Informationen, beim ersten Einschalten in den Arbeitsplatzrechner geladen.Eine allgemeine Informationsseite (neun Zeilen à 25 Zeichen) wird, wenn vorhanden, vor dem Hauptmenü dargeboten. Sie erlaubt dem Systembetreuer allgemein wichtige Nachrichten - vor dem Arbeitsbeginn - an den Benutzer zu übermitteln.Die Anwendungen und Informationen können frei vom Systembetreuer gegliedert und/oder geschachtelt werden. Auf einer Angebotsseite sind maximal neun Titel möglich.Zu jedem dieser Menüs kann eine Textseite frei gestaltet werden, die entweder allgemeine Informationen oder z.B. zeilenweise Erläuterungen zu den Menüpunkten enthältVom Hauptmenü aus kann mit <F1> eine Erläuterung des Menüsystems abgerufen werden.Ein Stand-by Modus ermöglicht den Austausch von Nachrichten zwischen den einzelnen CIP-Rechnern, die fortlaufend numeriert sind.Der Platzbedarf ist minimal. Es werden nur 4,5 KByte residenter Speicherplatz benötigt.

Roland Gemperlein, Michael Barth
Multimediales Informations- und Lehrsystem (MILES) — Fachübergreifendes PC-Autorensystem auf Datenbankgrundlage

Das Multimediale Informations- und Lehrsystem (MILES) ist ein menü- und datenbankorientiertes, “offense” Autorensystem auf der Grundlage eines multimedialen Dokumenten-Retrieval-Systems. Seine Ausgangsversion, Studienmodell Physiologie, wurde 1986 – 1989 im Institut für Physiologie am Universitätsklinikum Essen entwikkelt; es wird in Kooperation mit Arbeitsgruppen der Fachhochschule Dortmund und der University of Southampton seit Sommersemester 1990 in fachübergreifenden Anwendungen eingesetzt.

Wolfgang Wiemer, Jürgen Heuser, Dieter Kaack, Manfred Schmidtmann, Uwe Großmann
GENIUS 2000: Eine adaptive Lehr-Lern-Oberfläche in einer objektorientierten Multi-Tasking-Umgebung

Multimediale Darstellungsmöglichkeiten und preiswerte Hardware in vielen Bereichen der Elektronik eröffnen für die computergestützte Wissensvermittlung ganz neue Möglichkeiten. Die zwischenzeitlich etwas ins Abseits gerückte Form des computer-unterstützten Unterrichts erlebt in jüngster Zeit einen neuen Innovationsschub. Vor dem Hintergrund der inzwischen in großer Zahl verfügbaren Personalcomputer — im Hochschulbereich auch dank CIP — stellt sich die Frage, wie diese Systeme neben ihren sonstigen Aufgaben auch für eine multimediale Vermittlung von Wissen flexibel und an verschiedene Umgebungen adaptierbar verwendet werden können.

Rainer Schnitzler, Reinhold Gebhardt, Walter Ameling

Hochschul-Softwaremarkt Informatik

Frontmatter
MINIX 1.3 — Ein Ausbildungssystem für die Informatikausbildung auf der Basis von UNIX

Ausgehend von den heutigen Möglichkeiten zur Ausbildung der Studenten in dem Lehrgebiet Betriebssysteme ist es notwendig, den Anteil der praktisch schöpferischen Arbeit zu erhöhen. Dafür müssen spezielle Ausbildungsobjekte (Betriebssysteme) geschaffen werden. Kommerzielle Betriebssysteme sind für diese Zwecke ungeeignet. Sie besitzen einen zu großen Umfang und verfügen nicht über die notwendige Transparenz.

Lothar Koch, Frank Müller
Ein Basisprogramm zur explorativen Datenanalyse (EDA)

Explorative Datenanalyse ist ein neuer Zweig von deskriptiven Methoden, der seit den frühen 70er Jahren durch J.W.Tukey populär wurde. Die Statistik in den USA konzentrierte sich zu dieser Zeit im wesentlichen auf induktive Methoden. Die EDA steht unter dem Motto: zurück zu einfachen Methoden (Bleistift und Papier). Neuere Entwicklungen verlagern die Exploration mehr und mehr auf den Computer, nicht zuletzt durch die rapide Entwicklung der Computergrafik. Explorative Datenanalyse als neuere Entwicklung der beschreibenden Statistik zu betrachten, ist nicht unumstritten. Einige Autoren sehen darin eine Alternative zur bisherigen, induktiv dominierten Statistik. Das zentrale Thema der EDA läßt sich nach Hoaglin umschreiben: “Look at the data and think what you are doing” [3]. Eine solche Einstellung hat sich als Gegenpol zu einem Statistikverständnis herausgefiltert, das nach Polasek etwa lautet: “Schau zuerst auf die Theorie und wähle dann die geeignete Methode.” [5].

Peter Schwanenberg
Das Petri-Netz-CASE-System PENECA in der Ausbildung

Petri-Netze [8] ermöglichen die grafische Beschreibung, Modellierung und den Entwurf von Steuerstrukturen in verschiedenen technischen und teilweise auch nichttechnischen Bereichen. Sie gehen auf das Grundkonzept Bedingungen > Ereignis -> Folgebedingungen zurück und ermöglichen vor allem die effektive Beschreibung von Parallelität. Dadurch und durch den für Petri-Netze erschlossenen Zugang zur formalen Analyse der entworfenen Steuerstrukturen sind sie für viele Anwendungen anderen Beschreibungsmitteln überlegen. Die Anwendung von Netzen wird effektiv durch Softwaretools unterstützt [7]. Für komplexere Anwendungen wurden Höhere Netze (high level nets) bzw. Netze mit individuellen Marken entwickelt.

Wolfgang Fengler, Almuth Wendt

Hochschul-Softwaremarkt Mathematik

Frontmatter
LINPRO/QUAPRO Interaktive Übungsprogramme zur linearen und zur quadratischen Optimierung

In Vorlesungen zur Angewandten Mathematik, etwa zur Numerik oder zur Optimierung, spielen Algorithmen eine zentrale Rolle. Wichtige Lernziele sind dabei neben dem Aufbau von Algorithmen zu vorgegebenen Problemstellungen das Ausführen algorithmischer Prozesse, die Interpretation der Lösungen sowie das Sammeln von Erfahrungen zur Grenze algorithmischer Vorgehensweisen und damit letztlich die Fähigkeit, Algorithmen kritisch zu beurteilen [6].

Bruno Riedmüller
PADMOS — Ein Lehr- und Anwendungsprogramm für nichtlineare Optimierung in MS-DOS

In der Mathematischen Optimierung sucht man den optimalen Wert einer sog. Zielfunktion unter Berücksichtigung gewisser Nebenbedingungen zu finden. Man unterscheidet im wesentlichen vier Bereiche: 1)diskrete (kombinatorische) Optimierung2)stetige (nichtlineare) Optimierung3)Kontrolltheorie (Probleme der optimalen Steuerung)4)Vektoroptimierung

Michael Greiner, Christian Kredler
Lehrsoftware “Der Assistent”

Anwendungsorientierte Mathematik, wie sie beispielsweise in der Statistik zu Tage tritt, kann sich nicht nur mit dem Beweisen von Sachverhalten begnügen, sondern verlangt heute auch die Entwicklung entsprechender lauffähiger Computerprogramme, also den Übertrag eines mathematischen Modelles auf den Computer, die Operationalisierung mathematischer Resultate.

Otto Moeschlin, Achim Bosch, Eugen Grycko, Thomas Theodor Koetter, Andreas Prenneis
SIM85

Das Programm SIM85 simuliert die Funktion des Mikroprozessors 8085 und ist auf IBM-kompatiblen Computern lauffähig, die mit einer EGA-Karte ausgerüstet sind. Die Abläufe bei der Ausführung eines Programms werden durch animierte Grafik visualisiert. Der 8-Bit-Mikroprozessor 8085 eignet sich aufgrund seiner relativ einfachen Architektur zur Vermittlung der Grundlagen der Mikroprozessortechnik. SIM85 simuliert den gesamten Befehlssatz des 8085 sowie dessen Verhalten nach Hardwareunterbrechungen.

Thomas Clemens
CP-STAT — Ein PC-Praktikum für die Statistikausbildung

Die generelle Verfügbarkeit von Hard- und Software in Wissenschaft und Industrie hat in den letzten Jahren weiterhin rasant zugenommen. Gerade in der Statistik wurde der Computer in vielen Teilbereichen, wie beispielsweise grafischen Methoden, Simulation und anderen rechenaufwendigen Techniken, nicht nur zu einem festen Bestandteil, sondem für einige dieser Verfahren stellt dieses Medium auch eine unabdingbare Grundvoraussetzung dar. Ihre wachsende Bedeutung erfordert deshalb auch eine angemessene Integration dieser modernen Hilfsmittel innerhalb der Lehre.

Gunnar Schief, Elke Sennewald, Wolf-Dieter Heller, Jürgen Geßler
StatPrak — Lernprogramme zur Statistikausbildung (13 Einheiten mit 131 Aufgaben)

Für die statistische Auswertung von Datensätzen stehen sehr viele, zum Teil recht umfangreiche Software-Pakete zur Verfügung. Um mit den statistischen Verfahren sinnvoll umgehen zu können, ist eine gute Statistikausbildung sehr wichtig. Durch das Computer-Investitions-Programm wurden an den Hochschulen in den letzten Jahren viele leistungsfähige Personal Computer angeschafft, die mit der entsprechenden Software auch in der Statistikausbildung sehr gut eingesetzt werden können.

Lothar Afflerbach

Hochschul-Softwaremarkt Naturwissenschaften

Frontmatter
Computer-Anwendungen in der Theoretischen Physik

Das Programmpaket “Computer-Anwendungen in der Theoretischen Physik” besteht aus einer Sammlung von FORTRAN-Programmen im Quellcode und kann eingesetzt werden als Grundlage für ein Computer-Praktikum über numerische Methoden mit Anwendungen in der Theoretischen Physikals Ergänzung zu den Vorlesungen über Theoretische Physik

Wolfgang Lösch
Interaktives PASCAL-Übungsprogramm für Sun-Workstations

In der EDV-Ausbildung im Fachbereich Physik an der Universität-Gesamthochschule-Duisburg haben wir festgestellt, daß viele Studenten keine bzw. nur unzureichende Erfahrung in der Programmierung von Computern besitzen. Ein eigener Computer zu Hause oder das selbstständige Entwickeln von einfachen Computerprogrammen ist bei unseren Studenten der Naturwissenschaften keinesfalls so selbstverständlich, wie man es vielleicht erwarten könnte.

Ulrich Pensky, Adolf Freudenhammer
SWING — Ein Programm zur Analyse von Molekülschwingungen

Die Schwingungsspektroskopie ist eine Basismethode zur Identifizierung von Molekülen sowie zur Bestimmung chernischer Baugruppen in Molekülen. Aus diesem Grunde finden schwingungsspektroskopische Verfahren sowohl in der industriell, als auch in der wissenschaftlich orientierten chemischen Analytik breite Anwendung. Darüberhinaus werden experimentelle Daten zur Beschreibung molekularer Bindungsverhältnisse geliefert, die als Grundlage zur Bestimmung von Molekülgeometrien in Medien dienen, die durch die Röntgenstrukturanalyse nicht zugänglich sind.

Hans Bettermann, Heinrich Nellen
MINABS — Eine mineralogische Datei für Forschung und Lehre

MINABS ist eine mineralogische Software, die in ihrer gegenwärtigen 3. Auflage 1990 aus der eigentlichen Mineraldatei MINABS und einem speziell dazu geschriebenen Suchprogramm S90 besteht. Vorformen der jetzigen Mineraldaten und zugehörige Suchprogramme wurden bereits in den siebziger Jahren auf Großrechenanlagen entwickelt. Sie dienten vor allem der Unterstützung von Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der mineralogischen Kristallstrukturanalyse, insbesondere von neuen Mineralen. Naturgemäß konnte die auf einer Großrechenanlage installierte Datei damals nur von einem beschränkten Forscherkreis benutzt werden. Mit der Verbreiturg der Personal-computer in den letzen Jahren bot sich die Möglichkeit, die Datei einem größeren Benutzerkreis zur Verfügung zu stellen und sie mit Hilfe eines menügesteuerten Such-programms auch für einen Einsatz in der Lehre geeignet zu machen [1].

Peter Susse
Aktuelle Anwendungen des Tunneleffektes

Eines der wichtigsten Phänomene, das die Quantenphysik von der klassischen Physik unterscheidet, ist die Möglichkeit, eine klassisch-verbotene Barriere zu durchtunneln. Dieser Tunneleffekt hat als Grundlage vieler Phänomene entscheidend zum Verständnis physikalischer Zusammenhänge beigetragen. Man denke hier zum Beispiel an unsere heutigen Kenntnisse über die Elementsynthese in Sternen oder, damit verbunden, an die stellare Entwicklung, die hauptsächlich durch Kernreaktionen auf der Basis von Tunnelphänomenen gesteuert wird. Zum anderen hat die gezielte Ausnutzung des Tunneleffektes in den verschiedensten Sparten die Erschließung von physikalischem und technologischem Neuland erlaubt. Hier seien als Beispiele unter vielen nur Entwicklungen in der Halbleitertechnik, die Energieerzeugung durch Kernspaltung oder durch Kernfusion sowie die Entwicklung des Rastertunnelmikroskops erwähnt.

Karl-Heinz Langanke, H.-G. Reusch
UNIREG

Die Ergebnisse eines in den Natur- oder Ingenieurwissenschaften durchgeführten Experiments kann man grafisch auftragen um sich ein Bild von dem funktionalen Zusammenhang zwischen Einflußgröße und der Auswirkung – dem Meßergebnis – zu machen. Jede Messung ist aber mit einer Ungenauigkeit behaftet, so daß die Meßwerte um den wahren Wert streuen. Will man den Zusammenhang zwischen Einflußgröße und Meßwert quantifizieren oder die Parameter eines Modells an die Daten anpassen, so muß man die Mittel der Statistik zur Hilfe nehmen.

Gerhard Bergmann

Hochschul-Softwaremarkt Medizin und Pharmazie

Frontmatter
MC-PREPS — Ein Programm zur Vorbereitung auf medizinische Multiple-Choice-Prüfungen

Im Medizinstudium stellt die Vorbereitung auf die schriftlichen Multiple-Choice-Prüfungen (Physikum, Staatsexamen sowie mehrere Klausuren während des Studiums) die Studierenden oft vor erhebliche Schwierigkeiten. In diesen Prüfungen wird mit Multiple-Choice-Fragen meist aus dem Kontext herausgelöstes Faktenwissen abgeprüft. Auch die Art der Fragestellung (als Multiple-Choice-Fragen) ist ohne spezielle Vorbereitung auf diesen Fragentyp sehr ungewohnt, so daß alleine aufgrund der Fragestellung Fehler gemacht werden.

Edgar Hinkelthein, Claus-Jürgen Peimann
Integrative Prozesse im Zentralnervensystem: EEG — Ein Programm zum Physiologischen Praktikum für Mediziner

Die elektrophysiologische Registrierung der Aktivität des cerebralen Cortex gehört seit der Erstbeschreibung der Methode Anfang der 30er Jahre durch Berger (z.B. 1934) zu jeder erweiterten neurologischen Diagnostik [4, 8]. Während früher die Diagnose und Lokalisation raumfordernder zentralnervöer Prozesse im Vordergrund stand, werden heute andere Indikationsfelder wie etwa Schlafforschung, Epilepsiediagnostik oder die Feststellung des Hirntods bei Transplantationen definiert.

Harald Wiese, M. Illert, Uwe Wolfram

Hochschul-Softwaremarkt Ingenieurwissenschaften

Frontmatter
Computer Aided Mechanics — Lern- und Prüfungsprogramme für den Bereich der Technischen Mechanik (Statik)

Angesichts der ständig steigenden Studentenzahlen und der zur Zeit chronischen Überlastung des Lehrbetriebs an so gut wie allen bundesdeutschen Hochschulen schien es angebracht, nach Wegen rationeller Prüfungsmethoden zu suchen. Die Idee, den PC als Prüfungsmittel einzusetzen, ist sicherlich sehr ungewöhnlich und eine einmalige Computeranwendung. Mit einer solchen Idee allein ist es natürlich nicht getan. Erforderlich sind sowohl ein engagierter Projektleiter und sachkundige Mitarbeiter, als auch ein potenter Geldgeber und Studenten, die durch Studien- und Diplomarbeiten die Umsetzung gewährleisten.

Eckard-Rüdiger Richter, Gerd W. Heinevetter, Joachim Baumgärtner, Wolfgang Stürmer
PROSIM — Prozeß-Simulator für speicherprogrammierbare Steuerungen

Eine effektive Schulung der anwendungsorientierten Programmierung von Speicherprogrammierbaren Steuerungen — SPS — läßt sich nur an realitätsnahen Prozeßmodellen durchführen. Im Labor für Automatisierungstechnik der Fachhochschule Augsburg wurden bisher, genau so wie in anderen Ausbildungsstätten, die üblichen Hardware-Modelle zur Nachbildung von Steuerungsprozessen für Demonstrationen und praktische Übungen verwendet. Leider bieten derartige Modelle wenig Flexibilität, sie sind nicht sonderlich betriebssicher oder wartungsfrei und zudem selbst für einfache Prozeßabläufe recht kostspielig. Daher lag der Gedanke nahe, ein Programm zur Simulation von Prozeßabläufen auf Personal Computern zu entwickeln mit der Maßgabe, den Prozeß auf dem Bildschirm möglichst wirklichkeitsnah danustellen und durch die angeschlossene SPS von “außen” zu steuern.

Helmut Maier
Tutorium Stadtgeographie

Sozialgeographie: Konzepte, theoretische Grundlagen; Stadtgeographie: Modernisierung eines Altstadtbereichs, Stadtsanierung, Veränderungen in einem Stadtviertel, Viertelsbildung.

Helmut Schrettenbrunner
KAMOS — Ein Programmsystem zur Analyse und Simulation ebener Koppelgetriebe

KAMOS (Kinematic Analysis MOdule System) ist ein interaktives, grafikorientiertes Progammsystem auf PC-Basis [1]. Es dient zur Analyse von Bewegungen und Kräften in ebenen Koppelgetrieben und deren Kombination mit Räder- und Kurvengetrieben, die z.B. bei der Auslegung eines Einschubgetriebes in einer Flaschenreinigungsmaschine (Abb. 2) von Interesse sind.

Reinhard Braune, Andreas Lütgert
SMART-CASE — Eine Familie einfacher Software-Werkzeuge für den Einsatz in der Lehre

Im Rahmen des Studiengangs “Technische Informatik” an der Fachhochschule Ravensburg- Weingarten wird im 4. Semester (3. Studiensemester) eine 4-stündige Lehrveranstaltung “Methoden des Softwareentwurfs” durchgeführt, die mit einem Übungsschein als Leistungsnachweis abgeschlossen wird.

Wilfried Koch
REFLEX simuliert Wanderwellen mit dem PC

REFLEX simuliert Wanderwellen auf elektrischen Leitungen und damit ein Phänomen, das in allen Teilgebieten der Elektrotechnik einschließlich der Informationstechnik Bedeutung hat. Die Leitungen können hintereinander, parallel oder als Ring verbunden werden. Die Verbindungsstellen und Enden der Leitungen lassen sich verschiedenartig beschalten. Spannung und Strom erscheinen auf dem Bildschirm in verschiedenen Farben als bewegtes Bild, geradeso wie ein Trickfilm.

Fred Wiznerowicz, Manfred Blech

Hochschul-Softwaremarkt Wirtschaftswissenschaften

Frontmatter
Erfahrungen bei Erstellung und Einsatz interaktiver Lernsoftware zur Buchführung

Im Wintersemester 1987/88 begann eine Projektgruppe am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensplanung und Managementinformatik an der Universität Bamberg, auf der Grundlage des Lehrbuches “Gabele, Eduard: Buchführung, 2. Auflage, München/Wien 1988” ein Grobkonzept sowie daran anschließend ein Feinkonzept zur Erstellung und Programmierung eines Interaktiven Lernprogramms zu erarbeiten.

Eduard Gabele
Immobilien-Leasing als Finanzierungsalternative

Anfang der 70er Jahre beschloß die Stadt München, das Kulturzentrum am Gasteig zu bauen. Die Investitionskosten für dieses Projekt wurden zu Beginn mit 50 Mio. DM veranschlagt. 1976 sprach man von einer Investitionssumme von 176 Mio. DM und 1981 war man bereits bei 372 Mio. DM angelangt. Den Ausweg aus diesem Dilemma suchte die Stadt München in einer Kooperation mit der KG Allgemeine Leasing GmbH & Co., um dieses Projekt mit Hilfe eines Leasingengagements zu vollenden. Das Projekt konnte 1987 schließlich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 333 Mio. DM abgeschlossen werden – es ließen sich also in den letzten sechs Jahren fast 40 Mio. DM einsparen. Zusätzlich wurde eine genaue Einhaltung der veranschlagten Bauzeiten erreicht, eine Tatsache, die bei kommunalen Bauvorhaben nur selten gewährleistet ist.

Eduard Gabele, Michael Kroll
Das hypermediabasierte betriebswirtschaftliche Informationssystem HERMES

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre an bundesdeutschen Hochschulen ist seit geraumer Zeit geprägt durch zunehmende kapazitative Engpässe hinsichtlich Veranstaltungen, Räumen und verfügbaren Lehrmaterialien. Das Informationssystem HERMES soll hier ein alternatives Angebot des veranstaltungsergänzenden und -vertiefenden Wissenserwerbs schaffen. Multimediale Themenbausteine werden assoziativ untereinander verknüpft und erlauben Lernenden den schnellen, selbstbestimmten Informationszugang aus einer grafischen Benutzeroberfläche. Das System wird in einer ersten Version Anfang 1991 auf optischem Datenträger (CD ROM) erscheinen und kann auf Apple Macintosh Rechnern in CIP-Computerlabors den Studenten zugänglich gemacht werden.

Eric Schoop
VOFI — Ein Programm zum Investitionscontrolling

Ein fundiertes Investitionscontrolling ist für viele Untemehmungen von existenzbestimmender Bedeutung. So nimmt auch die Zahl der Untemehmungen, die langfristige Entscheidungen durch Verfahren der Investitionsrechnung unterstützt, permanent zu. Aus Befragungsergebnissen geht allerdings hervor, daß die Anwendung derartiger Methoden häufig als zu kompliziert angesehen wird, wenn steuerliche Konsequenzen in die Entscheidung miteinbezogen werden. [1]

Heinz Lothar Grob
HyperText-orientierte Teachware für das Grundstudium in Operations Research

Am Lehrstuhl für Operations Research wurden bereits 1985 Teachware-Programme für das Grundstudium im Fach Operations Research entwickelt, mit denen wertvolle Erfahrungen gesammelt werden konnten. Auf diesen Erfahrungen aufbauend entsteht eine zweite Generation von Teachware, die die Möglichkeiten von HyperText und objektorientierter Programmierung nutzt. Ein Teil dieses Softwarepaketes, das von Herrn Fetzer erstellte Programm NPT, wurde beim Wettbewerb der ASK mit dem Deutschen Hochschulsoftwarepreis 1990 ausgezeichnet.

Klaus Bodenschatz
FIBU-N — Ein Natürlichsprachliches Finanzbuchhaltungs-Lemprogramm

FIBU-N, ein Natürlichsprachliches Lernprogramm, ist im Rahmen der Entwicklungsarbeiten von Lernprogrammen und Expertensystemen entstanden. Der Inhalt des Lernprogramms beschäftigt sich mit der Inventur. Andere Kapitel wie die Bilanz, Geschäftsvorfälle und der Jahresabschluß befinden sich in der Entwicklung. Das Programm besteht aus Lernlektionen, die sich inhaltlich auf die Inventur beziehen Eingegliedert sind kleinere Übungen zur Überprüfung des erworbenen Wissens. Bei der Erstellung wurde vor allem darauf geachtet, den Lerner nicht zu überfordern (z.B. durch überfüllte Bildschirmmasken). Durch ständige Aktionen auf dem Bildschirm (bewegte Grafiken, fließende Textausgabe) wird der Lerner zur stündigen Aufmerksamkeit animiert. Zusammenfassungen (Merksätze, Definitionen) geben die wichtigsten Kernpunkte am Ende eines Teilabschnittes wieder.

Miklos Geza Zilahi-Szabo, Rainer Schmelzeisen
CHOPIN — Ein Programmpaket zur Unterstützung des Prüfungsmanagements

Durch die zunehmende Zahl von Studenten wächst der Arbeitsaufwand für die Durchführung und Korrektur einer Klausur ständig. Dies erfordert viel Zeit, die bei anderen Tätigkeiten sinnvoller eingesetzt werden könnte. Ausgehend von der speziellen Aufgabenstellung für die nachstehend beschriebene Programmieren-Klausur, sollte ein computergesrutztes Hilfsmittel erstellt werden, das den Korrektor und Verantwortlichen einer Klausur bei den aufwendigen Aufgaben im Zusammenhang mit Durchführung, Verwaltung und Korrektur einer Klausur untersrützt.

Jörg Puchan, Ralph Köppen
Industrie-LUDUS — Ein strategisches Unternehmungsführungsspiel

Industrie-LUDUS ist die Weiterentwicklung von Schul-LUDUS – einem Programmpaket, das als bestes Simulationsprogramm im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften mit dem Deutschen Hochschul-Software-Preis 1990 ausgezeichnet wurde. Es ist mit Unterstützung der Firma rado-plan in den Programmiersprachen TURBO-PASCAL und FORTRAN 77 geschrieben worden und für IBM-PC vom Typ XT, AT, PS/2 oder dazu kompatible Rechner mit dem Betriebssystem M5-DOS 3.1 und höher ausgelegt. Industrie-LUDUS umfaßt die vier Programme: 1)SETUP: Industrie-LUDUS wird auf der Festplatte eines PC in einem separaten Verzeichnis installiert.2)ILUDU5-L: Die Spielleitung steuert mit diesem Programm den gesamten Ablauf. Zur Platzersparnis auf der Festplatte werden am Anfang einer Spielrunde entsprechend des gewählten Spielumfangs die notwendigen Dateien erzeugt und am Ende der Spielrunde gelöscht. Das Leiterprogramm arbeitet mit Overlays und unterstützt die Nutzung einer EMS-Karte.3)ILUDU5-U: Die Unternehmen geben ihre Entscheidungen auf die Festplatte oder auf vorbereitete Disketten und betrachten die Ergebnisse am Bildschirm.4)ILUDU5-B: Vorbereitete Datensätze erlauben der Spielleitung, die Entwicklung von neun unterschiedlichen Unternehmensstrategien über vier Perioden für ausgewählte Produkt-Markt-Kombinationen beispielhaft zu studieren.

Tido Böttcher

Hochschul-Softwaremarkt Rechts- und Geisteswissenschaften

Frontmatter
LEXIKON2 — Ein subsumtionsunterstützendes regelbasiertes Dialogsystem

LEXIKON2 ist ein einfaches deduktives, für den Benutzer durchschaubares subsumtionsunterstützendes regelbasiertes Dialogsystem für Unterrichtszwecke, insbesondere 1.zur Unterstützung der Systematisierung von (nicht nur juristischem) Regelwissen in Form einer Regeldatenbank (Student als Autor),2.zur Einübung und Wiederholung von Regelwissen durch Anwendung einer Regeldatenbank auf konkrete Sachverhaltskonstellationen (Student als Nutzer im Dialog mit dem System),3.zur Demonstration der deklarativen Programmierung unter PROLOG und zur Einführung in wissensverarbeitende (Experten-)Systeme als Anwendungsfall.

Gerhard Spieß
HamNoSys-Editor

Die linguistische Forschung des Zentrums für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser der Universität Hamburg konzentriert sich auf die Grammatik der Gebärdensprache Gehörloser, auf die Entwicklung einer wissenschaftlichen Notation für die Transkription der Gebärdensprache und auf die Entwicklung animierter visueller Computer-Lexika für die Gebärdensprache.

Rolf Schulmeister

Abschlußveranstaltung

Frontmatter
MIT’s Project Athena: Distributed Computing Realized

MIT’s Project Athena has evolved into a fully-functioning, stable, operational model of distributed computing.

Ronald L. Orcutt, Catherine R. Avril
Metadaten
Titel
PC-Einsatz in der Hochschulausbildung
herausgegeben von
Klaus Dette
Copyright-Jahr
1992
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-84839-1
Print ISBN
978-3-540-55878-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-84839-1