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20.09.2024 | Personalmanagement | Gastbeitrag | Online-Artikel

So fördern Unternehmen eine nachhaltige Unternehmenskultur

verfasst von: Oliver Hahn

5 Min. Lesedauer

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Die Gen Z strebt nach grünen Jobs, obwohl die nötigen Kenntnisse dafür oft fehlen. Wer eine nachhaltige Unternehmenskultur fördert, kann bei dieser Zielgruppe als Arbeitgeber punkten und Green Skills aufbauen.

Wie aus einer aktuellen Analyse des Netzwerks Linkedin hervorgeht, streben zwei Drittel der Generation Z (Jahrgänge von 1995 bis 2010) nach Jobs im Nachhaltigkeitsmanagement, obwohl nur einer von 20 über grüne Skills verfügt. Arbeitgeber können genau diese Kompetenzen zusätzlich fördern, indem sie digitale Weiterbildungsangebote anbieten, die sowohl den Umwelt- als auch den beruflichen Zielen entsprechen und gleichzeitig einen kulturellen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Damit verbessern sie nicht nur ihren eigenen CO2-Fußabdruck, sondern positionieren sich automatisch auch als attraktiver Arbeitgeber für junge Talente

Nachhaltige Praktiken am Arbeitsplatz identifizieren

Um eine nachhaltige Unternehmenskultur zu fördern, sollten Arbeitgeber wie Mitarbeitenden stets ihre aktuellen Arbeitspraktiken unter die Lupe nehmen. Gibt es beispielsweise Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf den Energieverbrauch? Hierzu gehört nicht nur die Optimierung der Büroisolierung, sondern auch die Nutzung von Ökostromquellen. Unternehmen könnten sicherstellen, dass alle elektronischen Geräte nach Feierabend ausgeschaltet und Fenster geschlossen sind, um Energie zu sparen. Ein einfaches, aber effektives Vorgehen, das langfristig den CO2-Ausstoß reduziert.

Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Ausstattung der Büroräume. Möbel aus recycelten Materialien, energieeffiziente Beleuchtung und sogar der Einsatz von Pflanzen zur Verbesserung der Luftqualität können dazu beitragen, das ökologische Profil eines Unternehmens zu stärken. Diese Maßnahmen haben nicht nur einen positiven Effekt auf die Umwelt, sondern auch auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. All diese Verhaltensweisen haben eins gemeinsam: Sie erfordern eine gewisse Umsicht, also einen Soft Skill, in dem sich nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Führungskräfte immer weiter üben sollten. 

Vorbild sein und nachhaltiges Verhalten fördern

Nachhaltigkeit beginnt mit dem Verhalten jedes Einzelnen im Unternehmen. Mitarbeitende, vor allem aber auch Führungskräfte können durch ihr eigenes Handeln eine Vorbildfunktion einnehmen. Dies beinhaltet, dass man das Auto stehen lässt und stattdessen mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Gerade jüngere Mitarbeitende, die oft kein eigenes Auto besitzen, können hier mit gutem Beispiel vorangehen. Auch eine bewusste Wahl in der Kantine, wie der Verzicht auf Fleisch zugunsten vegetarischer oder veganer Optionen, trägt zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks bei.

Mitarbeitende, die sich aktiv an nachhaltigen Initiativen beteiligen, können eine Kultur der Achtsamkeit und Verantwortung schaffen. Diese Vorbildfunktion kann andere motivieren, ebenfalls nachhaltigere Entscheidungen zu treffen, sei es im beruflichen oder im privaten Kontext. Eine solche Kultur der Nachhaltigkeit fördert nicht nur das Engagement, sondern stärkt auch den Zusammenhalt im Team. Solche Dinge nicht nur von seinen Mitarbeitenden einzufordern, sondern auch selbst vorzuleben, zeugt vor allem von einem weiteren Soft Skill: Authentizität. Und nur wer authentisch ist, kann ein Vorbild für Andere sein. 

Digitale Schulungen und Workshops als nachhaltige Alternative

Die Digitalisierung bietet enorme Potenziale für die Weiterbildung. Anstelle von Präsenzseminaren, die mit Reisekosten und Zeitaufwand verbunden sind, können Unternehmen auf digitale Schulungsplattformen setzen. Diese ermöglichen es den Mitarbeitenden, sich flexibel und ortsunabhängig weiterzubilden, was nicht nur den Stress reduziert, sondern auch einen positiven Beitrag zur CO2-Bilanz leistet. 

Sie können auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten werden und bieten eine Vielzahl von Formaten, von Webinaren über E-Learning-Module bis hin zu interaktiven Workshops. Diese Flexibilität fördert die Lernmotivation und trägt dazu bei, dass die Mitarbeitenden die nötigen Skills für eine nachhaltige Karriere entwickeln können.

Papierverbrauch reduzieren und digitale Lösungen nutzen

Die Implementierung von E-Learning-Lösungen führt automatisch auch zu weniger Papier. Doch auch darüber hinaus kann der Einsatz digitaler Dokumentationssysteme, E-Mails und anderer elektronischer Kommunikationsmittel den Bedarf an Papier erheblich reduzieren und somit auch die mit der Papierproduktion verbundenen Umweltauswirkungen.

Die Implementierung von Cloud-Lösungen und digitalen Archiven kann zudem dazu beitragen, die Effizienz zu steigern und die Arbeitsprozesse zu optimieren. Unternehmen, die auf digitale Lösungen setzen, sparen nicht nur Ressourcen, sondern schaffen auch eine moderne und flexible Arbeitsumgebung, die den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht wird.

Geschäftsreisen reduzieren: Umwelt und Kosten sparen

Geschäftsreisen stellen oft einen erheblichen Teil des ökologischen Fußabdrucks eines Unternehmens dar. Der vermehrte Einsatz von Videokonferenzen, oder eben digitaler Weiterbildung statt Präsenzkursen, ermöglicht es, Reisen zu minimieren, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen. Dies spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen erheblich.

Sollte eine Geschäftsreise dennoch notwendig sein, können Unternehmen auf umweltfreundlichere Transportmittel wie die Bahn setzen oder emissionsarme Fahrzeuge für die Anreise nutzen. Diese Maßnahmen zeigen nicht nur Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt, sondern unterstreichen auch das Engagement des Unternehmens für eine nachhaltige Zukunft.

Digitale Unternehmensstruktur als Grundlage für Nachhaltigkeit

Die digitale Transformation ist nicht nur deswegen ein Schlüssel zur Schaffung einer nachhaltigen Unternehmensstruktur. Unternehmen sollten prüfen, inwieweit ihre Infrastruktur bereits auf Online-Meetings und digitale Weiterbildung ausgelegt ist. Eine robuste IT-Infrastruktur ermöglicht es, Prozesse zu digitalisieren, den Papierverbrauch zu minimieren und eine flexible Arbeitskultur zu fördern.

Darüber hinaus kann die Implementierung digitaler Tools und Plattformen dazu beitragen, den Energieverbrauch zu optimieren, indem beispielsweise smarte Systeme eingesetzt werden, die den Energiebedarf automatisch anpassen. Ein digital ausgerichtetes Unternehmen ist besser gerüstet, um auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren und gleichzeitig eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen.

Die Integration nachhaltiger Praktiken in die Unternehmensführung ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern auch ein strategischer Vorteil in einer zunehmend digitalisierten Welt. Durch die Förderung digitaler Weiterbildung und die Optimierung interner Prozesse können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen, die Attraktivität für die Generation Z steigern und langfristig erfolgreich am Markt agieren. Eine nachhaltige Zukunft beginnt heute - und sie beginnt digital.

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