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26.03.2025 | Personalmanagement | Im Fokus | Online-Artikel

Zahl der Jobangebote für Finance-Experten sinkt deutlich

verfasst von: Sylvia Meier

3 Min. Lesedauer

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Im vierten Quartal 2024 wurden merklich weniger Stellen für Finanzfachkräfte ausgeschrieben. Eine Ausnahme bilden Stellenanzeigen für Finanzanalysten. Trotz des Rückgangs bleibt die Nachfrage nach Buchhaltern oder Steuerexperten auf einem hohen Niveau.

Lange sah der Arbeitsmarkt für Finance-Experten rosig aus: Von Quartal zu Quartal kletterte die Zahl vakanter Positionen - trotz einzelner Schwankungen - über alle Branchen hinweg. Mal waren Tax Manager und Finanzbuchalter besonders beliebt, dann hatten Controlling-Spezialisten oder Finanzanalysten die Nase vorne. Doch seit 2024 hat sich der Wind gedreht und es scheint sich um einen nachhaltigen Trend zu handeln: Der Hays-Fachkräfte-Index für den Finance-Bereich ist im vierten Quartal stark rückläufig.

Damit belegt der Report der Personalberatung zum dritten Mal infolge sinkende Werte. Allerdings ist diese Entwicklung nicht nur im Finance-Bereich spürbar. Die angespannte Situation in der deutschen Wirtschaft macht sich auf dem Arbeitsmarkt insgesamt bemerkbar.

Finanzanalysten trotzen dem Trend

Die Zahlen verdeutlichen einen selektiven Wandel in der Nachfrage nach Finanzfachkräften in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Finanzanalysten unterstützten mit ihrer Expertise vor allem in der Krise strategischen Entscheidungen in Unternehmen. Daher ist die Nachfrage nach entsprechenden Experten als einzige Berufsgruppe innerhalb der Finanzbranche um elf Prozentpunkte gestiegen.

Im Gegensatz dazu ist der Bedarf an anderen Finanzspezialisten rückläufig. Besonders stark betroffen sind Finanzbuchhalter (minus 39 Prozentpunkte), Wirtschaftsprüfer (minus 33 Prozentpunkte) und Tax Manager (minus 32 Prozentpunkte). Dies könnte darauf hindeuten, dass Unternehmen verstärkt Kosten in der Verwaltung reduzieren oder generell gerade zurückhaltend in der Personalplanung agieren.

Tax Manager noch immer auf hohem Niveau 

Trotz des Rückgangs bleibt die Nachfrage nach Tax Managern mit einem Indexwert von 259 Prozent auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Anhaltende regulatorische Veränderungen und ein hoher Beratungsbedarf in steuerlichen Fragen sorgen dafür, dass Unternehmen dringend Know-how in diesem Bereich benötigen. Damit steht diese Berufsgruppe weiterhin an der Spitze der drei am stärksten nachgefragten Positionen seit dem ersten Quartal 2015. Compliance Manager (190 Prozentpunkte) und Bilanzbuchhalter (142 Prozentpunkte) folgen auf den Plätzen zwei und drei. 

Auch die absoluten Zahlen bei der Nachfrage nach Buchhaltern, Bilanzbuchhaltern und Controllern belegen trotz rückläufiger Wachstumsraten, dass diese Funktionen in Unternehmen weiterhin unverzichtbar sind.

Noch viele offene Stellen in der IT-Branche

Branchenbezogen ist eine interessante Tendenz zu beobachten: Zwar wurden branchenübergreifend weniger Jobs ausgeschrieben. Doch gerade im Bereich IT und im verarbeitenden Gewerbe sinken die Werte deutlich schwächer. Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigt sich, wie wichtig Finanzfachkräfte für die IT-Branche bleiben:

  • IT (plus +94 Prozentpunkte auf 233)
  • Personaldienstleister (plus 39 Prozentpunkte auf 184)
  • Finanzdienstleister (plus 36 Prozentpunkte auf 137)
  • Freiberufliche Dienstleister für Unternehmen (plus 16 Prozentpunkte auf 83)
  • Handel (plus11 Prozentpunkte auf 97)

Die unsichere Lage, gerade auch aufgrund geopolitischer Risiken, erschwert die Planbarkeit für Unternehmen derzeit enorm. Das Vorsichtsprinzip bei Neueinstellungen ist deshalb nachvollziehbar.

Expertise in Bilanzierung, Steuern und Datenanalyse bleibt wichtig

Aber auch wenn der Hays-Fachkräfteindex derzeit rückläufige Zahlen zeigt, bleiben die Jobaussichten im Finance-Bereich weiterhin vielversprechend. Expertise in Bilanzierung, Steuern und Datenanalyse ist in fast allen Branchen von zentraler Bedeutung. Mit der digitalen Transformation ergeben sich zudem spannende neue Möglichkeiten, beispielsweise im Zusammenhang mit Predictive Analytics. 

Zum Index: Der Hays-Fachkräfte-Index basiert auf einer quartalsweisen Auswertung der Index Internet und Mediaforschung. Es werden für die Analyse Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, der Tageszeitungen und des Business-Netzwerks Xing miteinbezogen. Den Referenzwert von 100 bildet das erste Quartal 2015.

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