2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Perspektiven der Wirtschaftssoziologie
Von versunkenen Schätzen, Entdeckern und neuen Kontinenten
verfasst von : Andrea Maurer
Erschienen in: Handbuch der Wirtschaftssoziologie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In der Soziologie waren wirtschaftliches Handeln ebenso wie Wirtschaftsinstitutionen und -Strukturen über lange Zeit kein Thema. Eine Wirtschaftssoziologie war kaum oder doch nur schemenhaft zu erkennen und führte trotz einiger wichtiger Einzelarbeiten ein Schattendasein. Und das, obwohl die Begründer der modernen Soziologie Emile Durkheim und Max Weber das Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft von Anfang an thematisiert und problematisiert haben. Sie waren als Zeitzeugen des Siegeszugs des modernen Kapitalismus und in der Nachfolge der Gesellschaftslehren des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, in denen noch nicht systematisch zwischen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Handlungsfeldern unterschieden worden war, offen für den Zusammenhang von Wirtschaft und Gesellschaft. Den Arbeiten von Adam Smith und Karl Marx kommt dafür eine besondere Bedeutung zu; sie dürfen nach wie vor als wichtige Grundlage einer Soziologie gelten, die sich mit Wirtschaft auseinandersetzt.