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2022 | Buch

Perspektiven zum Umbau der fossilen Wirtschaft

Hürden und Chancen für nachhaltigen Konsum in Gegenwart und Zukunft

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Über dieses Buch

Dieses Fachbuch beleuchtet wo wir global mit unserer bis heute noch fossilen Weltwirtschaft stehen und wie ein Umbau weg von fossilen Brennstoffen nicht allein in Deutschland sondern weltweit gelingen könnte. Der Autor analysiert die aktuelle Situation und benennt die Risiken die ein solcher Umbau mit sich bringt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Der Zusammenhang von Energieverbrauch, Wirtschaftssystem, Wertvorstellungen und fossiler Energie ist komplex, aber eng. Wird einer dieser Faktoren verändert, hat das mit Sicherheit Auswirkungen auf die anderen – und zwar sowohl in Richtung Mehrverbrauch als auch in Richtung größerer Sparsamkeit.
Christian J. Jäggi
Kapitel 2. Charakteristika von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen auf der Basis fossiler Energieträger
Zusammenfassung
Das Anthropozän ist wohl die prägendste Geschichtsperiode unseres Planeten. Nie zuvor hat sich die Wirtschaft so stark entwickelt, aber auch nie zuvor hat sich das Klima in so kurzer Zeit so prägnant verändert. Grundlage dieser Entwicklung waren die fossilen Brennstoffe, zuerst die Kohle und später das Erdöl. Entscheidend war die Energiedichte vor allem des Erdöls. Auch Erdgas und die Kernenergie liefern bis heute einen wichtigen Teil der Strom- und Wärmeenergie. Doch alle diese Energieträger schädigen Klima und Umwelt – und die externen Kosten wurden jahrzehntelang durch die Allgemeinheit und die Umwelt getragen.
Christian J. Jäggi
Kapitel 3. Folgen und Auswirkungen fossiler Energien
Zusammenfassung
Die langfristigen Klimaschäden der fossilen Energieträger sind heute weitgehend unbestritten. Sie sind bereits heute erkennbar, aber so richtig weh tun werden sie voraussichtlich so ab 2050. Dürren, Waldbrände, Anstieg des Meeresspiegels, Stürme und Hurricanes sowie Verlust von landwirtschaftlichen Flächen sind nur einige der Folgen. Ansätze für die Senkung von schädlichen Treibhausemissionen sind der Wechsel auf alternative Energieträger, die Verringerung des Ausstoßes an Treibhausgasen durch Produzenten und Konsumenten, technische Methoden, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und last but not least eine Einschränkung des Konsums von überflüssigen Produkten und Dienstleistungen und die damit verbundene Reduktion des direkten und indirekten Verbrauchs von Energie. Längst nicht alle propagierten Maßnahmen sind jedoch sinnvoll und wirksam. Im Grunde gilt: je naturnaher die Maßnahme, desto erfolgversprechender ist sie.
Christian J. Jäggi
Kapitel 4. Energiealternativen – und bestehende Hindernisse
Zusammenfassung
Wasserkraft, Photovoltaik, Windenergie und Wasserstoffproduktion sind einige der vielversprechenden Energiealternativen. Doch alle beinhalten ihre spezifischen Schwierigkeiten: Abhängigkeit von der Wasserführung und vom Landschaftsschutz, unregelmäßige Sonneneinstrahlung, unvorhersehbare Wetterbedingungen, jahreszeitliche Unterschiede in Produktion und Verbrauch und das Problem der Speicherung und des Transports der entsprechenden Energie.
Christian J. Jäggi
Kapitel 5. Politische Voraussetzungen
Zusammenfassung
Klimapolitik hat auch viel mit Machtpolitik zu tun: Fehlende oder schwache globale und internationale Strukturen, nationale Rivalitäten, Partikularinteressen einzelner Player in Wirtschaft und Politik sowie das große Problem der Aufteilung der Kosten des Klimawandels und der Klimamaßnahmen.
Christian J. Jäggi
Kapitel 6. Prinzipien für einen erfolgreichen Umbau der Gesellschaft
Zusammenfassung
Viele Klimaexperten und Klimaaktivisten sind überzeugt, dass das Klimaproblem nicht ohne einen grundlegenden Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft zu lösen sein wird. Insbesondere das Verhältnis der Städte zum Umland, das Verkehrs- und Transportwesen, das Energieversorgungsnetz und die Dezentralisierung der Energieproduktion werden große Knackpunkte sein. Vielerorts droht ein Flickwerk von Verboten und Einzelmaßnahmen, häufig fehlt eine gerechte Verteilung von Kosten und Einschränkungen mit einer plausiblen und transparenten Gesamtschau, und eine Vielzahl von Lobbys bremsen zusätzlich. Es braucht positive Anreize, die von der großen Mehrheit der Bevölkerung verstanden und mitgetragen werden. Auch einschneidende Maßnahmen können notwendig sein.
Christian J. Jäggi
Kapitel 7. Vision einer Wirtschaft und Gesellschaft auf der Grundlage erneuerbarer Energie
Zusammenfassung
Die staatliche Subventionspraxis muss überarbeitet und neu ausgerichtet werden. Nachhaltige Investitionen – aber nicht solche, die nur auf dem Papier stehen – sind zu fördern. Die Gerichte müssen strenger gegen Klimasünder und mangelnde Klimamaßnahmen der einzelnen Regierungen vorgehen. Die Regionalisierung und Dezentralisierung der Produktion zwecks Verringerung langer Transportwege und geringerer Abhängigkeit von internationalen Lieferketten sind zu fördern. Abnehmendes Mobilitätsverhalten und sparsamer Energieverbrauch sollten belohnt werden – auch materiell, etwa durch Steuervorteile oder Bonuszahlungen.
Christian J. Jäggi
Kapitel 8. Konkrete Schritte für den Umbau der Wirtschaft
Zusammenfassung
Im Sinne des EU-Papiers zum Umbau der Wirtschaft in Richtung erneuerbarer Energie sollten die nationalen Wirtschaften stärker lokal ausgerichtet, sozial- und arbeitsrechtliche Maßnahmen zu den Auswirkungen und Kosten des Umbaus ergriffen, eine Strategie für die Dekarbonisierung der lokalen Wirtschaften entwickelt und die erreichten Änderungen laufend bewertet werden. Fossile Energieträger – also Kohle, Erdöl und Erdgas – müssen verboten und aus der Atomenergie muss ausgestiegen werden, und zwar je früher desto besser. So genannte Zwischenlösungen wie Elektromobile, Erdgaskraftwerke oder Atomreaktoren sollten kritisch hinterfragt und keinesfalls als Antwort auf die fossile Energiekrise propagiert werden. Die Landwirtschaft sollte stärker auf vegetarische Produkte ausgerichtet werden, der Fleischkonsum ist zu reduzieren. Neue Baustoffe – zum Beispiel Holz und Bambus statt Zement – sind weiterzuentwickeln und breit einzusetzen. Die Energieversorgungsnetze sind im Sinne zu Smart Nets und dezentral gesteuerten Netzeinheiten umzubauen. Und das Hauptaugenmerk ist auf die Errichtung einer zirkuläre Kreislaufwirtschaft („circular economy“) zu legen, in welcher schädliche Emissionen und Abfallprodukte entweder nicht entstehen oder wieder als Rohstoffe weiterverwendet werden.
Christian J. Jäggi
Kapitel 9. Zukunftsszenarien
Zusammenfassung
Es braucht spezifische Lösungen für die unterschiedlichen Siedlungsgebiete: Städte, Agglomerationen und ländliche Gebiete, Wohnquartiere, Gewerbe- und Industrieviertel, tiefgelegene Regionen und Berggebiete, gemäßigte Zonen und subtropische Regionen – alle haben ihre eigenen spezifischen Schwerpunkte und Problemfelder, sie brauchen unterschiedliche Lösungen.
Christian J. Jäggi
Kapitel 10. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Das Klimaproblem ist weit davon entfernt, gelöst zu sein. Viele Experten gehen davon aus, dass eine Begrenzung der Klimaerwärmung weltweit auf 1,5–2 Grad nicht mehr zu erreichen ist, realistisch sind vielmehr 3–4 Grad. Der große Spagat liegt darin, den Schwellenländern trotz Klimamaßnahmen die wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen und in den reichen Ländern das erreichte Wohlstandsniveau einigermaßen zu halten. Dafür braucht es Geld – viel Geld. Und wie immer zeigt sich letztlich die Ernsthaftigkeit eines Anliegens in der Bereitschaft, dafür Geld bereitzustellen.
Christian J. Jäggi
Metadaten
Titel
Perspektiven zum Umbau der fossilen Wirtschaft
verfasst von
Dr. Christian J. Jäggi
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-36756-5
Print ISBN
978-3-658-36755-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36756-5