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11.08.2016 | Photovoltaik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mini-Solarsysteme bringen Energie in ländliche Regionen

verfasst von: Sabine Voith

3 Min. Lesedauer

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Mini-Solarsysteme dienen der Elektrifizierung ländlicher Regionen in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Professor Peter Adelmann wurde für sein Engagement für diese Systeme ausgezeichnet.

Ein Großteil der Menschen in der südlichen Sahara, in Asien und in Lateinamerika hat keinen Zugang zu elektrischer Energie. Peter Adelmann, Professor aus dem Fachbereich Mechatronik an der Hochschule Ulm, versucht dies zu ändern. Mit so genannten "Pico-Solarsystemen", günstigen, kleinen Aufbauten, unterstützt der Photovoltaik-Experte die ländliche Elektrifizierung speziell in Entwicklungsländern. Für sein Engagement hat Peter Adelmann den internationalen SolarWorld Einstein Award 2016 erhalten.

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Der Einstein Award wird seit 2005 an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die globale, nachhaltige Nutzung der Solarenergie als Energiequelle verdient gemacht haben. Vergeben wird der Preis jedes Jahr von der SolarWorld AG im Rahmen der Industriemesse Intersolar in München.

Kleine Technik zum täglichen Bedarf

Ein Pico-Solarsystem ist ein autonomes, mobiles Energiesystem mit 3,25 Volt. Es ist auf bis zu vier Systeme skalierbar. Es wird parallel verbunden, indem ein zusätzliches Power Pack per Kabelstecker an das primäre System angeschlossen wird. Das System ist mit einem USB-Port ausgestattet, an das Ladegeräte für Mobiltelefone oder Computer sowie Lampen oder Radios angeschlossen werden können.

Award-Gewinner Adelmann hat über 30 Jahre Erfahrung in der Photovoltaik und erforscht "Off-Grid-Solutions", zu denen auch das Pico-System zählt. Mit Mechatronik-Studierenden führte er bei einer Exkursion nach Äthiopien Feldtests für kleine Solarsysteme durch. Ergebnis waren eine mit Solarstrom beleuchtete Schule oder ein Wohnheim für Straßenkinder, das komplett mit Solarstrom versorgt wird.

Pico-Systeme für die ländliche Elektrifizierung

Vor Ort wurden Jungunternehmer geschult, Solaranlagen zu verkaufen, zu installieren und zu warten. Professor Adelmann erläutert: "Kleine Solarsysteme liefern die kostengünstigste Energie in Regionen ohne oder mit einem instabilen Stromnetz. Ein Pico-System kostet zwischen 30 und 80 Dollar. Dies entspricht in etwa den Ausgaben für das Petroleum von wenigen Monaten, so dass die Familien den Betrag in der Regel ohne Kredit aufbringen können." Das Ziel sei es, in den Entwicklungsländern einen Privatsektor mit kleinen, vor Ort agierenden Firmen aufzubauen. Die ländliche Elektrifizierung mit kleinen Systemen könne damit wirtschaftlich und eine nachhaltige Lösung sein. "Ich hoffe, dass bis 2020 viele 100 Millionen Menschen mit dem Konzept kleiner Solarsysteme Strom bekommen werden."

Von der Bildung zum Unternehmer

Der Ingenieur hat während seiner Laufbahn bereits über 250 Projekte südlich der Sahara in Afrika, Asien oder Südamerika beratend begleitet oder geleitet. Adelmann geht nach dem Prinzip "3E – Education, Entrepreneurship, Electrification" vor, um Solarprojekte erfolgreich und nachhaltig umzusetzen. 2012 wurde er von den Vereinten Nationen zum leitenden Berater für das Programm "Minimum Electrification Access" ernannt, da sich sein Ansatz für die Umsetzung von Elektrifizierungsprojekten als erfolgreich herausgestellt hat.

Die Springer-Autoren Tania Urmee, David Harries und Hans-Gerhard Holtorf gehen im Buchkapitel "Solar Home Systems—A Description of the Technology and Its Applications" auf die technische Seite der "Solar Home Systems" ein. Von der passenden Solarzelle bis zur geeigneten Batterietechnologie beschreiben sie alle relevanten Aspekte. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, alle Komponente des Systems gezielt auszuwählen, um ein passendes Design für die Nutzer zu entwickeln. 

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