Plasmatechnologie zur Verbesserung der Verklebung von Fluorpolymeren

Fluorpolymere sind aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften wie Hydrophobie, thermischer und chemischer Beständigkeit sowie Bioverträglichkeit in technischen und medizinischen Anwendungen weit verbreitet. Ihre unpolaren Eigenschaften erschweren jedoch Klebe- und Druckprozesse, was eine Vorbehandlung erforderlich macht. Der Artikel stellt ein innovatives plasmabasiertes Beschichtungsverfahren vor, das die Haftung von Klebstoffen auf verschiedenen Fluorpolymeren erheblich verbessert. Das zentrale Element des Prozesses ist das T-JET Plasmasystem, das eine kalte Plasmaentladung generiert und chemische Vorläufersubstanzen auf die Substratoberfläche abscheidet. Durch die Verwendung von 3-Aminopropyltriethoxysilan (APTES) als Precursor werden silikatische Plasmapolymerschichten mit einem hohen Anteil an Stickstofffunktionalitäten erzeugt, die als Haftvermittler dienen. Experimentelle Ergebnisse zeigen eine signifikante Steigerung der Haftfestigkeiten bei PTFE/Stahl-, FEP/ABS- und PTFE/ABS-Verklebungen. Zudem wird die verbesserte Bedruckbarkeit von Fluorpolymeren demonstriert, was insbesondere in der Medizintechnik von großer Bedeutung ist. Der Artikel liefert detaillierte Einblicke in die experimentellen Methoden und Ergebnisse, darunter Oberflächenanalysen mittels XPS und mechanische Haftfestigkeitstests. Die vorgestellten Anwendungen umfassen die Direktverklebung von medizinischen Schläuchen und die Verbesserung der Bedruckbarkeit von Fluorpolymeren, was die Vielseitigkeit und das Potenzial des neuen Beschichtungsverfahrens unterstreicht.