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04.02.2025 | Plattformökonomie | Gastbeitrag | Online-Artikel

Meme Coins sind ein Milliardenmarkt mit hohen Risiken

verfasst von: Jannick Broering

4:30 Min. Lesedauer

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Meme Coins wie Dogecoin und Shiba Inu oder die digitale Münze von Donald Trump polarisieren. Sie profitieren vom Hype in digitalen Medien und großen Fan-Gemeinden. Doch ihre Volatilität, fehlende Substanz und Spekulation machen die Token zu einer hochriskanten Anlage.

Meme Coins sind ein Phänomen, das die Kryptowelt polarisiert. Ursprünglich als humoristische Experimente lanciert, erreichen Token wie Dogecoin (DOGE) oder Shiba Inu (SHIB), aber auch die digitalen Münzen von US-Präsident Donald Trump ($TRUMP) und seiner Frau Melania ($MELANIA), inzwischen eine Marktkapitalisierung im Milliardenbereich und zeigen, wie volatil sich die Kurse bewegen. Doch was macht diese Assets aus und warum sind sie so populär? Weshalb taugen sie tatsächlich als ernsthafte Investmentoption?

Technischen Grundlagen: weniger ist mehr

Meme Coins werden in der Regel auf etablierten Blockchains wie Ethereum gelauncht und existieren dort als einfache Programme - sogenannte Smart Contracts. Diese umfassen meist nur grundlegende Funktionen wie das Erstellen (Minting) und Übertragen (Transfer) von Token. Komplexe Anwendungen oder Governance-Mechanismen fehlen fast vollständig. Die Kontrolle liegt häufig in der Hand einer einzelnen Person oder einer kleinen Gruppe.

Statt Dezentralisierung und technischer Innovation steht bei diesen Coins die Vermarktung im Vordergrund. Und genau hier liegt ihre Stärke. Virale Trends, cleveres Branding und eine starke Online-Community sind die treibenden Kräfte hinter diesen Token. Projekte wie Pepe Coin (PEPE), das auf dem populären "Pepe the Frog"-Meme basiert, und Floki Inu (FLOKI), inspiriert von Elon Musks Hund, haben durch ihre humorvolle Präsentation und aktive Communities schnell Aufmerksamkeit gewonnen. Solche Meme Coins zeigen, wie wichtig kulturelle Symbole und soziale Dynamiken in der Kryptowelt geworden sind.

Plattformen melden große Handelsvolumen

Die Marktkapitalisierung aller Meme Coins liegt derzeit im dreistelligen Milliardenbereich - mit einer starken Konzentration auf die großen Player. Neben Dogecoin und Shiba Inu haben auch Token wie Baby Doge Coin und Akita Inu hohe Handelsvolumina erreicht. Plattformen wie Binance, Kraken und Coinbase zählen die digitalen Münzen zu den meistgehandelten digitalen Assets. Allein Binance meldet ein tägliches Handelsvolumen im mittleren zweistelligen Milliardenbereich in US-Dollar. 

Diese Zahlen belegen die enorme Nachfrage nach diesen Tokens, aber auch ihre Abhängigkeit von spekulativen Märkten. Während etablierte Assets wie Pepe Coin eine gewisse Stabilität erreicht haben, scheitern die meisten neuen Projekte daran, Aufmerksamkeit und Volumen aufzubauen. Laut Studien verschwinden 97 Prozent der Meme Coins innerhalb eines Jahres in der Bedeutungslosigkeit - oft mit Totalverlusten für die Anleger.

Einfach, zugänglich und vernetzt machen attraktiv

Ein wesentlicher Grund für die Beliebtheit dieser speziellen Token ist ihre Zugänglichkeit. Sie sind einfach zu verstehen und auf nahezu allen großen Handelsplattformen verfügbar. Ihr niedriger Preis vermittelt zudem das Gefühl, "viel für wenig Geld" zu bekommen - ein psychologischer Effekt, der insbesondere Kleinanleger anspricht. 

Zusätzlich sind Meme Coins eng mit ihren Communities verbunden. Diese enthusiastischen Netzwerke treiben den Erfolg der Tokens voran, indem sie Inhalte teilen, Diskussionen anstoßen und die Projekte in sozialen Medien promoten. Der Hype wird dadurch verstärkt, dass viele Projekte aktive Mitglieder mit Airdrops belohnen - einer kostenlosen Verteilung von Token an Community-Mitglieder. 

Die Risiken: Volatilität und fehlende Substanz

Trotz ihrer Popularität sind Meme Coins eine der riskantesten Anlageformen auf dem Kryptomarkt. Ihre Kurse sind extrem volatil und kleine Änderungen in der Marktstimmung können massive Preisbewegungen auslösen. Ein prominentes Beispiel ist der Trump-Token, dessen Wert innerhalb weniger Tage stark schwankte, nachdem er durch provokative Kampagnen und den Einsatz von Social-Media-Kanälen Bekanntheit erlangt hatte. Mit dem Launch des Melania-Tokens knickte er massiv ein. 

Hinzu kommt, dass Meme Coins häufig keine realen Anwendungsfälle oder technischen Innovationen bieten. Ihre Bewertungen basieren auf Spekulation. Ohne fundamentale Werte kann ein Verlust schnell und drastisch eintreten, sobald das Interesse der Anleger nachlässt. Ein weiteres Risiko besteht in ihrer Anonymität. Die Token werden oft von anonymen Entwicklern erstellt und auf dezentralen Plattformen gehandelt. Das Fehlen von Regulierung macht sie besonders anfällig für Betrugsmaschen wie Rug Pulls, bei denen die Entwickler alle Token auf einmal verkaufen und die Investoren mit wertlosen Assets zurücklassen. Dieses Risiko besteht vor allem bei neueren Projekten, die in den sozialen Medien einen enormen Hype erfahren, aber keine Substanz besitzen. 

Gratwanderung zwischen Hype und seriösem Investment

Meme Coins sind ein faszinierendes Phänomen, das die Grenzen zwischen Technologie, Kultur und spekulativem Investment verschwimmen lässt. Für Anleger sind sie eine Chance, mit kleinen Beträgen potenziell hohe Gewinne zu erzielen. Doch das Risiko von Totalverlusten ist erheblich, und nur ein Bruchteil der Projekte schafft es, langfristig relevant zu bleiben. 

Wer in Meme Coins investiert, sollte dies nur mit Summen tun, deren Verlust verschmerzbar sind, und sich der spekulativen Natur dieser Tokens bewusst sein. Für Kleinanleger können Meme Coins eine spielerische Möglichkeit sein, am Kryptomarkt teilzuhaben. Ein ernsthaftes Investment hingegen sollte auf digitale Assets mit realem Mehrwert und nachhaltiger Substanz abzielen.

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