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21.01.2020 | Plug-in-Hybrid | Fahrbericht + Test | Online-Artikel

Erster Test mit dem PHEV-SUV Opel Grandland X Hybrid 4

verfasst von: Patrick Schäfer

2:30 Min. Lesedauer

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Der Opel Grandland X Hybrid 4 ist das erste Plug-in-Hybridmodell aus Rüsselsheim. Rund um den Schwarzwald konnten wir erste Fahreindrücke mit dem Hybridantriebsstrang aus dem PSA-Konzern sammeln.

An der schwarzen Motorhaube erkannte man früher besonders sportliche GT/E-Modelle von Opel, heute trägt der Hybrid-Grandland optional eine Zweifarben-Lackierung. Als leistungsstarker Vertreter soll er ab sofort im boomenden SUV-Segment Kunden für die Elektromobilität begeistern. Der Opel Grandland X Hybrid 4 basiert auf der EMP-Plattform des Konzerns und kombiniert einen 147 Kilowatt (200 PS) starken 1.6‑l-Turbo-Ottomotor mit zwei Elektromotoren, die 81 Kilowatt (110 PS) vorne sowie 83 Kilowatt (113 PS) hinten bieten. Die Systemleistung liegt wie beim Peugeot 3008 GT Hybrid 4 bei bis zu 220 Kilowatt (300 PS).

Grandland Hybrid mit harmonischem Antrieb

Der Hybrid-Opel startet grundsätzlich im Elektromodus. Nahezu lautlos rauschen wir mit dem SUV bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h über die Autobahn, darüber schaltet sich der Verbrenner hinzu. Die rein elektrische Reichweite beträgt nach WLTP-Zyklus bis zu 59 Kilometer. Von der Antriebsart abgesehen, fährt sich der Grandland nicht anders als konventionelle Versionen mit Verbrennungsmotor. Einen Nachteil gibt es außer dem um etwa 250 Kilogramm erhöhten Gewicht: Die gekühlte, 13,2 Kilowattstunden große Lithium-Ionen-Batterie sitzt unter der Rückbank und verkleinert das Tankvolumen des Verbrenners auf 43 Liter.

Im Hybridmodus ist der Übergang zwischen Elektromotor und Verbrennungsmotor kaum auszumachen. Denn einer der zwei Elektromotoren ist als P0 zwischen Verbrennungsmotor und dem Getriebe mit Mehrscheiben-Nasskupplung integriert. Auch die Achtgang-Automatik gefällt mit sanften Schaltvorgängen. Im Modus Allrad schaltet sich der direkt an der Hinterachse platzierte, zweite Elektromotor hinzu. Bis zu 80 km/h schnell wird der Grandland mit elektrischem Allradantrieb, bevor sich der Verbrennungsmotor wieder hinzuschaltet. Schiebt man den PSA-Wahlhebel in "B", rekuperiert das PHEV-SUV stärker und ermöglicht das "One-Pedal-Driving".

Komfortables Fahrwerk

Ruft man dagegen im Sport-Modus die kombinierte Kraft der drei Motoren auf, beschleunigt das 1,9 Tonen schwere SUV mit einem maximalen Drehmoment von 520 Newtonmetern in 6,1 Sekunden auf Tempo 100. Der 1,6-l-Ottomotor klingt jedoch bei Vollgas wenig sportlich, und die zuckenden Ausschläge am Powermeter sind gewöhnungsbedürftig. Bei sportlicher Gangart schiebt das SUV erst im Grenzbereich gutmütig über die Vorderräder. Sehr gut gefallen hat das harmonisch abgestimmte, ausgewogene Fahrwerk. 

Der Innenraum des bereits seit 2017 angebotenen Grandland wirkt jedoch etwas veraltet. Digitale Instrumentierung gibt es keine, der Touchscreen des Infotainmentsystems ist nur acht Zoll groß. Die Bedienung ist allerdings unkompliziert. Neu ist die Blitz-Taste, mit der Informationen zum Hybridantrieb dargestellt werden können. Damit lässt sich auch die Funktion "e-Save" aufrufen, mit der man elektrische Energie für die spätere Einfahrt in eine Umweltzone speichern kann.

Opel versucht wie andere Hersteller, den Einstieg in die Elektromobilität mit dem SUV-Boom zu verknüpfen. Das PHEV-SUV bietet einen harmonischen Antrieb, viel Platz und Komfort. Allerdings liegt der Preis für den gut ausgestatteten Opel bei fast 52.000 Euro, der sich durch den Umweltbonus um etwas mehr als 4000 Euro reduziert. Dazu kommen weitere Steuer- und Kostenvorteile, wenn die Batterie häufig für elektrische Fahrten geladen wird. Nutzt man dafür eine 7,4 Kilowatt-Wallbox, dauert dies nur rund zwei Stunden.

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