2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Politik und Kontingenz
verfasst von : Dirk Auer
Erschienen in: Politisierte Demokratie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Eine Darstellung von Gemeinschaften als symbolisierte Gemeinschaften mag soziologisch besser informiert sein. Sie mag das von Rorty behauptete Passungsverhältnis von Antiessentialismus und Demokratie besser beschreiben können. Müssen die Akteure in ihrer Rolle als Teilnehmer an politischen Entscheidungsprozessen aber nicht Bedeutungsidentität unterstellen, damit ein Gespräch für sie überhaupt Sinn macht? Ist es für politisches Handeln nicht essentiell, sich auf stabile Kriterien und Identitäten berufen zu können? Die „radikale Unbestimmtheit der Demokratie“464 zu behaupten, wäre demnach eine Sache. Politik geht es dagegen, so wurde ja auch aus einer anties-sentialistischen Position geschlussfolgert, um Bestimmungen, um die Besetzung leerer Signifikanten mittels hegemonialer Strategien, die jeweils unterschiedliche Strukturierungen sozialer Verhältnisse nach sich ziehen. Kurz: Der Antiessentialismus mag vielleicht erhellende Einsichten für eine Beschreibung politischer Praxis haben, scheint aber seine Grenze dort zu finden, wo es um das politische Handeln selbst geht.