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2002 | Buch

Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft

Eine Einführung

verfasst von: Otfried Jarren, Patrick Donges

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung: Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft als Forschungsgegenstand
Zusammenfassung
In diesem ersten Kapitel werden die unterschiedlichen Versuche dargestellt, „Politische Kommunikation“ als Forschungsgegenstand zu beschreiben und zu definieren. Eine einheitliche oder zumindest in weiten Teilen der Wissenschaft akzeptierte Definition des Begriffs existiert nicht. Allein der Begriff der „Politik“ ermöglicht unterschiedliche theoretische Zugangsweisen mit jeweils eigenen Vorstellungen darüber, was Politik ist bzw. sein sollte. Diese Normativität in der wissenschaftlichen Betrachtung setzt sich fort, wenn nach dem Verhältnis von Politik und Medien gefragt wird: Dominieren Medien die Politik, führt die Berichterstattung gar zu einer „schlechteren“ Politik? Solche Fragen sind vor allem vor dem Hintergrund relevant, dass sich die moderne Gesellschaft zu einer Mediengesellschaft entwickelt, in der Massenmedien mehr und mehr zur Voraussetzung gesellschaftlicher Kommunikation insgesamt werden. Zum Abschluss dieses einleitenden Kapitels wird daher unser eigener Ansatz vorgestellt: Wir begreifen Politische Kommunikation als Ergebnis von Strukturen und Prozessen, die das Handeln der Akteure beeinflussen und zugleich von ihnen beeinflusst werden. Dieser Ansatz begründet auch die Auswahl der Themen, die in diesem Buch aufgegriffen werden.
Otfried Jarren, Patrick Donges
2. Sozialwissenschaftliche Basistheorien zur Analyse politischer Kommunikation
Zusammenfassung
Sowohl theoretische als auch empirische Analysen politischer Kommunikation greifen, wenn auch manchmal implizit, auf grundlegende sozialwissenschaftliche Basistheorien zurück. Dabei lassen sich, grob vereinfacht, zwei Perspektiven unterscheiden, mit denen man politische Kommunikation wissenschaftlich betrachten kann: Zum einen lassen sich Politik und Medien als Systeme begreifen, innerhalb derer Strukturen ausgebildet werden, die dann die Handlungsmöglichkeiten von Akteuren (Organisationen) als auch von Individuen prägen. Zum anderen kann aber auch an den Handlungen von Akteuren und Individuen angesetzt werden, die durch ihr Handeln Strukturen ausbilden. Beide Perspektiven, die system- wie auch die handlungstheoretische, haben für die Analyse politischer Kommunikation ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Neuere Ansätze versuchen, beide Perspektiven miteinander zu verbinden. Ziel dieses Kapitels ist es, die Möglichkeiten und Grenzen sozialwissenschaftlicher Basistheorien darzustellen.
Otfried Jarren, Patrick Donges
3. Staat und politisches System als Rahmen politischer Kommunikation
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel werden zum einen die vielfältigen Möglichkeiten dargestellt, den Staat bzw. das politische System sowie Politik theoretisch zu beschreiben. Analysen politischer Kommunikation liegen solche grundlegenden und zumeist normativen Vorstellungen über den Staat oder das politische System zumeist implizit zugrunde. Zum anderen geht es um die Frage, inwieweit Strukturen des politischen Systems die politische Kommunikation ermöglichen und begrenzen. Hierzu werden zumindest für Deutschland und die Schweiz allgemeine Hinweise gegeben. Eine grundlegende Einführung in die politischen Systeme dieser Länder zu liefern ist allerdings nicht Ziel dieses Kapitels, da hierzu zahlreiche andere Monographien vorliegen.
Otfried Jarren, Patrick Donges
4. Öffentlichkeit als Raum politischer Kommunikation
Zusammenfassung
Der Begriff der Öffentlichkeit ist eine zentrale Kategorie zum Verständnis von Gesellschaft. Häufig wird der Begriff synonym mit dem engeren Begriff einer politischen Öffentlichkeit gebraucht, auch wenn man in einzelnen Teilbereichen der Gesellschaft weitere Formen von Öffentlichkeit unterscheiden kann, z.B. eine Kunst-, Wissenschafts- oder auch eine Stadtteilöffentlichkeit. Im folgenden Kapitel werden die verschiedenen Definitionen und theoretischen Modelle von Öffentlichkeit sowie des Begriffs der öffentlichen Meinung beschrieben sowie die einzelnen Ebenen von und mögliche Rollen in der Öffentlichkeit differenziert. Anhand zweier Beispiele, der europäischen Öffentlichkeit sowie der Öffentlichkeit des Internets, werden diese Modelle dann auf konkrete Phänomene angewandt.
Otfried Jarren, Patrick Donges
5. Strukturen und Akteure des intermediären Systems
Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel geht es um die Akteure des politischen Prozesses, die an der Herstellung kollektiv verbindlicher Entscheidungen mitwirken. Sie bilden ein Handlungs- bzw. Interaktionsfeld, das als intermediäres System, als ein Vermittlungs- und Aushandlungsraum, angesehen wird. Die Akteure in diesem Handlungsfeld verfügen über unterschiedliche Ressourcen und Möglichkeiten, politische Entscheidungen zu beeinflussen. In diesem Kapitel wenden wir uns diesen einzelnen Akteuren, dem von ihnen konstituierten intermediären System und den dort vorfindbaren Kommunikationsformen zu.
Otfried Jarren, Patrick Donges
6. Strukturen innerhalb der Medien als Handlungsrahmen für die Berichterstattung
Zusammenfassung
Medien und Medienstrukturen bilden den Handlungsrahmen, innerhalb dessen politische Akteure agieren (müssen), um ihre Ziele zu erreichen. Wie gehen (politische) Medien und (politischer) Journalismus mit politischen Akteuren und deren Themen um? Fragen der Strukturen innerhalb der Medien sind von der bisherigen Forschung über politische Kommunikation bislang vernachlässigt worden. Für die Leistungsfähigkeit der Medien und des Journalismus, auch bezüglich politischer Themen, sind jedoch die interne Verfasstheit der Medien in Form von Organisationen wie auch die ökonomischen Bedingungen, unter denen Medienorganisationen handeln, von hoher Relevanz. Im Folgenden wird daher der Organisationsaspekt des Begriffs „ Medien“ herausgestrichen und aufgezeigt, welche Auswirkungen einzelne Organisationsformen auf die publizistische Leistung der Medien im Bereich politischer Inhalte haben.
Otfried Jarren, Patrick Donges
7. Strukturen innerhalb des Mediensystems als Handlungsrahmen für politische Akteure
Zusammenfassung
Die in einer Gesellschaft vorfindbaren Medienstrukturen, die rechtliche sowie ökonomische Verfasstheit und die Organisationsform von Medien, sind für politische Akteure von hoher Relevanz, weil diese die Bedingungen ihre kommunikativen Handlungsmöglichkeiten bilden. Solche Strukturen sind beispielsweise die Bedingungen, innerhalb derer politischer Journalismus betrieben wird, die interne Differenzierung des Mediensystems in Leit- und Prestigemedien sowie die innerhalb dieses Systems stattfindenden Austauschprozesse (Inter-Media-Agenda-Setting). Die Frage ist, in welcher Weise die im Mediensystem vorfindbaren konkreten Strukturen die Möglichkeiten und Formen der politischen Kommunikation der Akteure beeinflussen.
Otfried Jarren, Patrick Donges
Backmatter
Metadaten
Titel
Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft
verfasst von
Otfried Jarren
Patrick Donges
Copyright-Jahr
2002
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-95604-0
Print ISBN
978-3-531-13373-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-95604-0