2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Politische Repräsentation schwacher sozialer Interessen durch Initiativen, Wohlfahrtsverbände und Parteien
verfasst von : Germo Zimmermann, Jürgen Boeckh
Erschienen in: Handbuch Armut und soziale Ausgrenzung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Armut und soziale Ausgrenzung manifestieren sich vordergründig im Ausschluss vom Arbeitsmarkt, im Bildungs- und Gesundheitssystem oder im sozio-kulturellen Bereich Sie bedeuten aber immer auch Ausschluss aus dem politischen System, denn die Interessen der Klienteninnen und Klienten Sozialer Arbeit werden dort nur selten angemessen wahrgenommen oder berücksichtigt Als sog schwache soziale Interessen muss ihnen immer wieder neu Gehör verschafft werden Das kann durch Initiativen von Betroff enen, sozialanwaltschaft liche Interessenvertretung oder durch die Repräsentation in Parteien geschehen, bedarf aber immer der Unterstützung und Mobilisierung Ausgehend von der Privatwohltätigkeit Einzelner und erst rudimentär bestehender staatlicher Intervention im sozialen Bereich lieferten die Vorläufer heutiger Interessenund Wohlfahrtsverbände im 19 Jahrhundert Beiträge zur Lösung der sozialen Frage bzw der Arbeiterfrage Durch rechtliche Absicherung und Anerkennung seitens des Staates entfaltete sich in der Weimarer Republik ein pluralistisches Verbändesystem, das im Anschluss an den Zweiten Weltkrieg in (West-)Deutschland wieder aufgebaut wurde und bis heute prägend für das deutsche Verbändewesen ist Parallel dazu entwickelte sich die supranationale Ebene der Europäischen Union, die fortan Einfl uss auf die nationalstaatlichen politischen Prozesse nimmt