Zusammenfassung
Der Beitrag thematisiert den Gebrauch der Transparenznorm in einer Organisation am Beispiel der Polizei. Da dieser Organisationstyp in widerspruchsvoller Hinsicht auf Tätigkeiten der Kontrolle und Sichtbarmachung verpflichtet ist sowie geprägt von einer vergleichsweise ausgeprägten internen Heterogenität, stellt sich die Frage, wie es die Organisation der Polizei schafft, die Transparenznorm in Strukturen organisatorischen Entscheidens dennoch zu integrieren, und zwar auch jenseits formalisierter Erwartungen. Ziel des Beitrages ist es, durch empirische Offenlegung von Prozessen der Planung, Konstruktion und Darstellung transparenzbezogener Ziele herauszufinden, wie die Polizei Transparenz organisiert und wie die Institution der Transparenz auf der Makroebene durch Praktiken auf der Mikroebene gestützt wird. Auf Basis der Interpretation empirischer Daten u. a. aus Interviews mit Polizeimitarbeitern sowie aus teilnehmender Beobachtung wird gezeigt, dass dies auch dadurch gelingt, dass man auf eine Pluralität heterogener Praktiken baut, zu denen die Herstellung von Intransparenz gehört.