In diesem Kapitel wird praxisorientiert dargestellt, wie ethische Entscheidungen im Unternehmen vor dem Hintergrund der Herausforderungen einer globalisierten, vernetzten und komplexer werdenden Welt gefördert und unerwünschtes Verhalten verhindert werden kann. Dieser Prozess soll durch die Etablierung formaler Strukturen in Form von Instrumenten, welche durch die Unternehmens- und Führungskultur mit Leben gefüllt werden, und schließlich durch die Charakterbildung des Individuums auf drei Ebenen beleuchtet werden.
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Die U.S. Sentencing Guidelines und der DCCG wurden hier aufgrund ihrer Wichtigkeit als Meilensteine nur beispielhaft für ein Gesetz bzw. eine Regelung aufgeführt. Dadurch ist die Gesetzgebung in diesem Bereich jedoch keineswegs in ihrer Vollständigkeit oder Komplexität abgebildet.
Beim internen Whistleblowing untersteht ein unabhängiger Ansprechpartner unmittelbar der Unternehmensleitung. Dieser nimmt Meldungen offiziell oder anonym entgegen und verfügt über unbeschränkte Zugriffsbefugnisse im Unternehmen, so dass die Richtigkeit von Meldungen überprüft werden kann. Im Gegensatz zum externen Whistleblowing, das bewusst an der Unternehmensleitung vorbeigeführt wird, werden interne Whistleblowing Fälle nicht öffentlich. Hierdurch können finanzielle und reputative Schäden ggf. vermieden werden (Vgl. Conrad 2016, S. 228 f.).
Vgl. Wieland (2014c, S. 381). Moralische Anreize können dabei zum Beispiel Ethical Reminders im Unternehmen sein, die vor einer ökonomischen Transaktion den Mitarbeiter an seine moralische Verantwortung erinnern.