Skip to main content

2017 | Buch

Praxishandbuch Mieterstrom

Fakten, Argumente und Strategien

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Praktikerhandbuch mit Anleitung zur Umsetzung von Mieterstorm bzw. Direktstrom. Es wendet sich u. a. an Verantwortliche in Wohnungsunternehmen, WEG-Verwalter, EVUs. Rechtliche Rahmenbedingungen (EEG, Steuerrecht, Mietrecht) sowie Beispiele und Checklisten helfen bei der Umsetzung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
Mieterstrom – ein Beitrag zur Energiewende
Zusammenfassung
Mieterstrom, auch Direkt- oder Vermieterstrom genannt, bezeichnet die dezentrale Erzeugung und Lieferung elektrischer Energie in direktem räumlichen Zusammenhang. In dem einführenden Beitrag werden die Argumente für Mieterstrom beschrieben, die eingesetzten Techniken, seine Bedeutung für die Energiewende sowie aktuelle gesetzliche Rahmenbedingungen vorgestellt.
Iris Behr, Marc Großklos
Zur Rolle des Mieterstroms in Energiesystemen der Zukunft
Zusammenfassung
Mieterstrom ist eine Form der Eigenstromversorgung im Gebäude oder in einem Stadtteil und sollte in dezentralen Energiekonzepten berücksichtigt werden. Strombezug verbindet sich hier mit einem finanziellem Beitrag und einem politischem Statement zur Energiewende, die für ihre Weiterentwicklung mehr denn je Freiräume für neue technologische und gesellschaftliche Entwicklungen benötigt. Mieterstrom kann einen Beitrag für den dezentralen Ausgleich von Stromangebot aus Windenergie, Photovoltaik sowie Kraft-Wärme-Kopplung und der Stromnachfrage leisten.
Uwe Leprich, Werner Neumann

Rechtliche, finanzielle und organisatorische Rahmenbedingungen für Mieterstrom

Frontmatter
Energiepolitische Rahmenbedingungen für Mieterstrom aus Blockheizkraftwerken und Photovoltaik
Zusammenfassung
Der Beitrag thematisiert die mögliche Rolle der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung in Kombination mit gebäudebezogener Photvoltaik für die Energiewende und identifiziert den Mietwohnungsbereich als ideales Einsatzfeld dieser Technologiekombination. Die energiepolitisch gesetzten Rahmenbedin­gungen für Mieterstrom-Modelle erweisen sich als unklar und teilweise hinderlich. Zudem bilden die für Mieterstrom geltenden Abgaben, Steuern und Umlagen sowie die Regeln für eine Förderung in ihrer Gesamtheit einen höchst komplizierten, aber wirtschaftlich wenig attraktiven Rahmen. Deshalb bleibt die Nutzung des großen Potenzials von Mieterstrom bislang nur auf Einzelfälle beschränkt. Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Änderung des EEG 2017 zielt ausschließlich auf eine Förderung von Solarstrom für Mieter und könnte vor allem für die energetisch sinnvolle Kombination mit KWK-Strom aufgrund der kostenträchtigen messtechnischen Anforderungen und des hohen ad­ministrativen Aufwands kontraproduktiv wirken.
Horst Meixner, Gabriele Purper
Unternehmenssteuerrechtliche und mietrechtliche Rahmenbedingungen für die Erzeugung und den Verkauf von Mieterstrom
Zusammenfassung
Unabhängig von der Rechtsform müssen Wohnungsunternehmen die Mieterstromprojekte realisieren wollen eine Vielzahl von steuerrechtlichen und mietrechtlichen Regelungen beachten. Auf Grund der hohen Komplexität und oftmals fehlenden Klarheit stellen diese Regelungen eine Hürde für die Verbreitung von Mieterstrommodellen dar. Im Beitrag werden die wichtigsten Gesetze vorgestellt.
Iris Behr
Kooperation als Erfolgsfaktor für Mieterstrom
Zusammenfassung
Erzeugung und Vertrieb von Mieterstrommodellen wird zunehmend für (institutionelle) Vermieter und für Energiedienstleister interessant. Auf Grund der komplexen Regelungen bieten sich Kooperationen zwischen Vermietern und Stromversorgern an. Gemeinsam durchgeführte Mieterstrommodelle sind für alle Beteiligten, einschließlich der Mieter/Stromkunden, vorteilhaft.
Iris Behr
Mieterstrom – Chancen und Risiken für die Wohnungswirtschaft
Zusammenfassung
In einem Gespräch mit Ingrid Vogler (GdW) werden die Chancen und Risiken von Mieterstromprojekten für die Wohnungswirtschaft diskutiert. Der Verband beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem Thema Mieterstrom und unterstützt seine Mitglieder mit Arbeitshilfen. Der Verband beteiligt sich intensiv an der politische Debatte um die (förderlichen) Rahmenbedingungen des Mieterstroms.
Ingrid Vogler, Iris Behr

Technik und Wirtschaftlichkeit

Frontmatter
Messkonzepte für Mieterstrom
Zusammenfassung
Eine Voraussetzung für die Umsetzung von Mieterstrommodellen sind Messkonzepte, mit denen Stromverbrauch oder -einspeisungen präzise erfasst werden können. Dies ist notwendig, um Steuerungs- und Abrechnungsaufgaben erfüllen zu können.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Messkonzepte entwickelt und umgesetzt. Derzeit gebräuchliche Konzepte für Mieterstrommodelle werden vorgestellt und ihre Einsatzfelder diskutiert. Die Herausforderung bei deren Einführung stellen weniger die Technik, als vielmehr die rechtlichen sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dar.
Severin Beucker, Simon Hinterholzer, Martin Schweinoch, Oliver Zernahle
Rolle der Stromerzeugung bei der Gebäudebilanzierung
Zusammenfassung
Stromerzeugung im Gebäude kann für Bauherren auch deshalb attraktiv sein, weil sie in der Energiebilanz des Hauses teilweise angerechnet wird und so zu einer besseren primärenergetischen Bewertung führen kann. An Hand eines Mehrfamilienhauses werden für unterschiedliche Ausführungsvarianten die Berücksichtigung der Stromerzeugung nach Energieeinsparverordnung / Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und die Konsequenzen für die Energiebilanz des Gebäudes sowie die Erreichung von KfW-Effizienzhäusern untersucht.
Marc Großklos, Milena Frank
Erzeugungs- und Verbrauchsprofile für die Planung von Mieterstrom
Zusammenfassung
Bei der Umsetzung von Mieterstromprojekten kommt der realistischen Prognose von Energieerzeugung und -verbrauch eine große Bedeutung zu, da diese wichtige Ausgangsdaten für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung liefern. Es kommt es darauf an, Erzeugung und Verbrauch nicht auf Jahres- oder Monatsbasis abzuschätzen, sondern möglichst mit der Auflösung, wie sie später auch von den Stromzählern erfasst wird. In dem Kapitel werden Planungsansätze für die Energieerzeugung (BHKW und PV) und -verbrauch (Wärme und Strom) in Mehrfamilienhäusern vorgestellt, außerdem auf Elektromobilität und elektrische Energiespeicher.
Marc Großklos
Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom
Zusammenfassung
Die Modellrechnung zur Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom analysiert die Deckungsbeiträge von Wohnungsunternehmen und Energiedienstleistern sowie die finanzielle Entlastung von Mietern bei der Durchführung von Mieterstrommodellen. Die Ergebnisse werden in Abhängigkeit verschiedener Teilnehmerquoten verglichen und fallweise analysiert. Die Betrachtung einer möglichen Novellierung des Energie- und Stromsteuergesetzes sowie eine Zusammenfassung runden die Modellrechnung ab.
Daniel Paschka

Beispielhafte Umsetzung von Mieterstrom

Frontmatter
Vom Modell zur Marke – Erfahrungen der Berliner Energieagentur aus 20 Jahren Mieterstromversorgung
Zusammenfassung
Die Berliner Energieagentur GmbH (BEA) hat vor über 20 Jahren damit begonnen, dezentral Strom zu erzeugen, über eigene Hausnetze zu verteilen und an die Bewohner von Gebäuden oder Siedlungen zu vermarkten. Mit über 60 Mieterstromprojekten in Berlin und Umland hat sie eine Vorreiterfunktion und beliefert rund 4.000 Haushalts- und Gewerbekunden mit Strom aus Blockheizkraftwerken (BHKW) und Photovoltaikanlagen. Der Beitrag zeichnet anhand von Projektbeispielen nach, wie sich die Mieterstromversorgung vor einem sich wandelnden Gesetzes- und Förderrahmen entwickelt hat.
Michael Geißler, Volker Gustedt
Energiewende in der Region aktiv gestalten – ENTEGA AG und bauverein AG realisieren hocheffiziente Energieversorgung in Darmstadt
Zusammenfassung
Energie als Ressource ist kostbar und wird immer teurer. Dies macht sich in stetig steigenden Nebenkosten bemerkbar, die dazu beigetragen haben, dass sich die Warmmieten in den vergangenen Jahren immer weiter erhöht haben. Mieter haben nur geringen Möglichkeiten finanziell durch Investitionen in eigene EEG-Anlagen zu profitieren. In einem Modellvorhaben in Darmstadt wurden aus diesem Grund über 80 Mietwohnungen im sozialen Wohnungsbau mit Mieterstrom aus einem BHKW versorgt. Bei der Umsetzung war eine Reihe von Abstimmungen erforderlich, bis das Projekt erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Sönke Seehaus, Jannes Kreis
STÄWOG Bremerhaven – 10 Jahre Erfahrung mit Mieterstrom
Zusammenfassung
Die STÄWOG Bremerhaven hat bereits im Jahr 2007 ihr erstes Mieterstromprojekt umgesetzt und seitdem sind weitere Projekte mit dem Tochterunternehmen STÄWOG Service GmbH realisiert. Im Beitrag werden die Vorgehensweise bei Mieterstromprojekten (Technik, Mieteransprache, Erfahrungen) sowie drei Beispielprojekte vorgestellt.
Sieghard Lückehe, Axel Kluck, Marc Großklos
Mieterstrom für Wohnungseigentümergemeinschaften
Zusammenfassung
Mieterstrom lässt sich auch auf Immobilien im Besitz von Wohnungseigentümergemeinschaf-ten übertragen. Dies bringt besondere Herausforderungen und Vorteile mit sich, die hier beleuchtet werden. Dazu wird schrittweise erläutert, wie ein Projekt insbesondere hinsichtlich der notwendigen Verträge umgesetzt werden kann. Dies geschieht anhand von zwei Praxisbeispielen, in denen die WEG nur das Dach zur Verfügung stellt oder selbst in die Solaranlage investiert. Zugleich wird ein Ausblick auf weitere Möglichkeiten der vertraglichen Gestaltung und Finanzierung gegeben.
Lena Cielejewski, Daniel Netter, Christopher Neumann
Weiterentwicklung von Mieterstrommodellen mit Hilfe von Smart Building Technik – Ergebnisse des Projektes ProSHAPE
Zusammenfassung
Im Forschungsprojekt ProSHAPE wurde auf der Grundlage von Smart Building Technik ein Steuerungsansatz entwickelt der es ermöglicht, den Energiebedarf in Gebäuden verlässlich zu prognostizieren, Erzeugungsanlagen, z. B. Blockheizkraftwerke (BHKW), bedarfsgerecht zu betreiben und einen hohen Anteil der erzeugten Energie (Wärme und Strom) für die Eigenversorgung in Gebäuden oder Quartieren zu nutzen.
Dieser Steuerungsansatz ermöglicht es BHKW sowohl wärme- als auch stromorientiert zu betreiben. Er ist daher für die Versorgung von Quartieren mit eigenerzeugtem Mieterstrom sehr gut nutzbar und garantiert einen hohen Wohnkomfort bei optimierter Eigenversorgung.
Severin Beucker, Manfred Riedel, Friedrich Sick, Jürgen Tacken, Thomas Dittmann, Oliver Zernahle
Backmatter
Metadaten
Titel
Praxishandbuch Mieterstrom
herausgegeben von
Iris Behr
Marc Großklos
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-17540-5
Print ISBN
978-3-658-17539-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17540-5