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28.10.2020 | Private Equity | Nachricht | Online-Artikel

Private-Equity-Fonds im DACH-Raum bangen um Liquidität

verfasst von: Angelika Breinich-Schilly

2 Min. Lesedauer

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Die Corona-Krise hat viele Private-Equity-Fonds veranlasst, zur Liquiditätssicherung operativ in die Geschicke ihrer Portfoliounternehmen einzugreifen. Nun stellen viele Gesellschaften ihre Wertsteigerungspläne auf den Prüfstand.

"Viele Private Equity (PE)-Fonds werden große Mühe haben, ihre Exit-Pläne durchzuhalten. Sowohl was die zeitliche Dimension aber auch die relevanten Kennzahlen ihrer Portfoliounternehmen angeht", kommentiert Martin Schneider, PE-Experte beim Beratungsunternehmen Andersch FTI eine aktuelle Umfrage seines Hauses. Für die Studie "Auswirkungen Covid-19 auf PE-Portfoliounternehmen" sind in Zusammenarbeit mit dem Center for Corporate Transactions and Private Equity an der HHL Leipzig Graduate School of Management im August insgesamt 32 im DACH-Raum ansässige PE-Fonds zu ihrer aktuellen Situation in der Corona-Krise befragt worden. 

Investitionen und Budgets unter der Lupe

Laut Schneider könnten die Fonds die Renditeerwartungen der Investoren verfehlen. "Darum werden in den nächsten Wochen und Monaten die Fonds häufiger als aktive Eigentümer in die Geschicke ihrer Geschäftsführungen eingreifen, als dies in einer Zeit des konstanten Wachstums der Fall war. Dabei haben sie schon in der laufenden Krise nicht vor operativen Maßnahmen zurückgeschreckt." 

87 Prozent der befragten Gesellschaften haben operative Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität bei ihren Unternehmen eingeleitet. Davon stellen 85 Prozent geplante Investitionen aktiv auf den Prüfstand, 74 Prozent haben Budgetkürzungen vollzogen und knapp zwei Drittel (63 Prozent) haben aktiv ihr Working Capital optimiert. 81 Prozent haben rollierende Liquiditätsplanungen eingeführt. Insgesamt zeigen sich nahezu alle Unternehmen (96 Prozent), die operative Maßnahmen ergriffen haben, mit dem Erfolg zufrieden.

Liquidität langfristig negativ beeinflusst 

Dennoch ist die Hälfte (50 Prozent) ist der Meinung, dass die Krise die Liquidität ihres Portfolios langfristig negativ beeinflusst. Und mehr als zwei Drittel (69 Prozent) werden die bestehenden Wertsteigerungspläne ihrer Portfoliounternehmen aufgrund von Corona zukünftig anpassen. Um ihre Liquidität kurzfristig zu sichern, haben bereits 38 Prozent der Gesellschaften staatliche Unterstützung in Anspruch genommen. Mit 96 Prozent war Kurzarbeit dabei die häufigste Maßnahme. In Zukunft wollen 56 Prozent der Fonds ein umfangreicheres Liquiditäts-Reporting ihrer Portfoliounternehmen durchführen. 63 Prozent sagen, dass sie langfristig beim Liquiditätsmanagement mehr Unterstützung benötigen. Höhere Finanz-Reserven vorhalten wollen aber nur 28 Prozent der Unternehmen. 

"Wenn man einen positiven Effekt der Krise benennen will, dann ist es sicherlich der, dass einige Maßnahmen ohnehin notwendig gewesen wären – sie aber jetzt auch ohne größeren Widerstand seitens des Managements wirklich durchgesetzt werden konnten", so Schneider. "Dadurch kann es in einigen Fällen, trotz der bereits erwähnten verhaltenen Zukunftsprognosen, auch dazu kommen, dass Bewertungen sich nach der Krise deutlich besser entwickeln. Die Situation ist für die Fonds auch eine Chance, jetzt nachhaltig auf eine weitere konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen und Folgeprojekte zu drängen."

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