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Erschienen in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft 3/2016

06.09.2016 | Abhandlung

Private Hochwasservorsorge und Elementarschadenversicherung

Moral Hazard, der Effekt von Informationskampagnen, und eine Versicherungsillusion

verfasst von: Daniel Osberghaus, Alina Philippi

Erschienen in: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft | Ausgabe 3/2016

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Zusammenfassung

Angesichts steigender Hochwasserrisiken gewinnen private Schutzmaßnahmen auf Haushaltsebene an Relevanz. Wir untersuchen die technische und verhaltensbasierte Hochwasservorsorge von mehr als 3200 privaten Haushalten in Deutschland anhand eines neuen Paneldatensatzes aus den Jahren 2012 und 2014. Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorsorgeverhalten positiv mit der erwarteten Schadensdeckung durch Versicherungen korreliert – dies widerspricht der Befürchtung von moral hazard und deutet darauf hin, dass Versicherung und weitere Vorsorge eher als Komplemente denn als Substitute wahrgenommen werden. Ein nicht unerheblicher Teil der Haushaltsvorstände scheint fälschlicherweise davon auszugehen, dass ihre Hochwasserschäden versichert seien. Zudem zeigen wir, dass die bisherigen Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Elementarschadenthematik keinen Effekt auf das private Vorsorgeverhalten hatten. Vor dem Hintergrund der Diskussion um eine Versicherungspflicht für Elementarschäden sprechen diese Ergebnisse tendenziell für die Einführung einer Versicherungspflicht.

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Fußnoten
1
Weitere Informationen zum Datensatz werden im nächsten Abschnitt gegeben.
 
2
Die Befragungen wurden vom Marktforschungsinstitut forsa im Rahmen des Omninet-Panels durchgeführt. Dieses Panel besteht aus ca. 10.000 repräsentativ ausgewählten deutschen Haushalten. Zum Großteil erfolgt die Befragung über einen Online-Fragebogen. Haushalte ohne Internetzugang können mithilfe eines von forsa gestellten Decoders über TV teilnehmen.
 
3
Haushalte, die bei einer oder mehreren Maßnahmen „weiß nicht“ angegeben hatten und ansonsten keine Maßnahme umgesetzt hatten, wurden aus der weiteren Analyse ausgeschlossen.
 
4
Der „Verlust“ von Vorsorgemaßnahmen kann durch einen Umzug erfolgen. Im Rahmen der Stichprobenziehung durch forsa wurden jedoch Haushalte, die zwischenzeitlich umgezogen sind, nicht erneut befragt und sind somit nicht in unserem Datensatz enthalten. Durch den Ausschluss inkonsistenter Angaben zur Hochwasservorsorge werden 281 Haushalte (6,8 %) bei der weiteren Analyse nicht berücksichtigt. Wir prüfen in einem Robustheitstest, ob sich die Ergebnisse bei Einbeziehung dieser Haushalte ändern.
 
5
Befragte, die mit „weiß nicht“ geantwortet haben, wurden in diesem Fall zur Gruppe der Nicht-Versicherten gerechnet, da davon ausgegangen werden kann, dass sie in ihren Entscheidungen nicht davon ausgehen, gegen Elementarschäden versichert zu sein.
 
6
Da die Befragungsdaten zur Versicherungsdeckung eher die momentane Einschätzung der Befragten wiedergeben als ihre tatsächliche Versicherungssituation, ist eine Analyse der angegebenen Versicherungsdeckung als abhängige Variable problematisch. Wird die Schätzung trotzdem durchgeführt, zeigt sich das gleiche Ergebnis (treatment-Effekt ist nicht signifikant).
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Private Hochwasservorsorge und Elementarschadenversicherung
Moral Hazard, der Effekt von Informationskampagnen, und eine Versicherungsillusion
verfasst von
Daniel Osberghaus
Alina Philippi
Publikationsdatum
06.09.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft / Ausgabe 3/2016
Print ISSN: 0044-2585
Elektronische ISSN: 1865-9748
DOI
https://doi.org/10.1007/s12297-016-0341-2

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