Bisher war das Privatkundengeschäft der Postbank, einer Tochter der Deutschen Bank, mit jeweils getrennter Verantwortung für Produkte und Vertrieb in verschiedenen Gesellschaften organisiert. 2016 investierte das Bonner Institut kräftig in die Digitalisierung und die Umstrukturierung ihres Geschäfts. Die neue Struktur im Privatkundengeschäft soll diesem Kurs offensichtlich Rechnung tragen. "Mit dieser ganzheitlichen Sicht können wir stärker auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen und unsere Positionierung 'Digital & Persönlich' besser erlebbar machen", begründet Frank Strauß, Vorsitzender des Vorstands der Postbank, die Neustrukturierung.
Neues Duo im Postbank-Vorstand
Das Bonner Institut verteilt mit der Umstellung auch die Verantwortlichkeiten im Vorstand neu. Susanne Klöß, seit 2012 im Vorstand der Postbank für das Ressort Produkte zuständig, übernimmt die Bereiche Postgeschäft und Banking mit den Feldern Girokonten, Sparen und Privatkredit. Lars Stoy, seit 2013 Vorstandsvorsitzender der zum Konzern gehörenden BHW Bausparkasse, wechselt zum 1. Juni 2017 in den Vorstand der Postbank und wird das Immobilien- und Wertpapiergeschäft verantworten.
Die neue Organisation der Postbank, die im Retailgeschäft derzeit rund 14 Millionen Privatkunden betreut, soll nichts an den Plänen der Deutschen Bank ändern, die Tochter zu verkaufen. Erst kürzlich habe die chinesische Wanda Group Interesse an einer Übernahme bekundet, berichtete die "Financial Times". Seit 2015 bereiten sich die beiden Geldhäuser auf eine Trennung vor. Doch mittlerweile wird auch wieder über eine Re-Integration der Postbank in das Mutterhaus spekuliert.