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2015 | Buch

Proaktive Laufbahngestaltung in dynamischen Gesellschaften

Längsschnittliche Evaluation einer kompetenzorientierten Kurzintervention

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Über dieses Buch

Claudia Apel zeigt, dass die Teilnahme an einem eintägigen Berufsberatungs-Workshop sich nachhaltig positiv auf die berufliche Selbstwirksamkeit, die berufliche Zielklarheit und die Arbeitszufriedenheit auswirkte. Die von der Autorin untersuchte kompetenzorientierte Laufbahnberatung unterstützt Erwerbswillige dabei, unter sich verändernden Umständen ihre Berufslaufbahn ressourcenorientiert und proaktiv zu gestalten. Claudia Apel erörtert die Frage, wie die berufliche Orientierung unterstützt und psychische Belastungen vermieden werden können, wenn die Eigenverantwortlichkeit für Berufslaufbahnen in einer zunehmend dynamischen Gesellschaft wächst.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung und Untersuchungsinteresse
Zusammenfassung
„Die Menschen haben das Gefühl, sich mitten in einer grundsätzlichen Zeitenwende zu befinden. Aber keiner weiß, wohin diese Reise geht“ (Grünewald, 2013, S.17). Die Welt, so der gesellschaftliche Konsens, befindet sich in einem „tiefgreifenden Gesellschaftswandel“ (Lang-von Wins & Triebel, 2012, S. 8). Wodurch ist dieser Gesellschaftswandel gekennzeichnet? Inwiefern bekommt ihn der Einzelne zu spüren? Schon vor vier Jahrzehnten läuteten Wissenschaftler das „Zeitalter der Diskontinuität“ (Drucker, 1969) ein. In diesem, so wurde vorausgesagt, stehe der Wandel im Mittelpunkt der Welt, unterschiedliche Einflussgrößen werden zunehmend interdependent. Im neuen Jahrtausend wurde die Mischung aus wachsender Komplexität und Dynamik, die das Leben des Einzelnen zunehmend beeinflusst, auf den Neologismus Dynaxität getauft (Kastner, Kastner & Vogt, 2001).
Claudia Apel
2. Forschungsstand
Zusammenfassung
Menschen neigen dazu, ihre Tätigkeiten lediglich auf ihren Nutzen hinsichtlich ihrer Erwerbstätigkeit zu bewerten (Lang-von Wins & Triebel, 2012). In Deutschland ist diese Tendenz noch deutlicher als in anderen Teilen der Welt (Overwien, 2007). Es ist eine kaum hinterfragte Praxis, formalen Ausbildungsnachweisen größten Wert zuzuschreiben (Lang-von Wins & Triebel, 2012). Gleichzeitig ist weitläufig bekannt, dass über zwei Drittel der beruflichen Handlungsfähigkeit auf implizite Wissensinhalte zurückgeht (z.B. Laur-Ernst, 1999) bzw. on-the-job erworben werden (Cofer, 2000). Implizites Lernen meint das Erlernen von Fähigkeiten und Wissen im Alltag, das Erlernen von Handlungsregeln, die bei der Erfüllung anderer Aufgaben in neuen Kontexten genutzt werden können (Lang-von Wins & Triebel, 2012). Es ist konstruktimmanent, dass diese unbewusst erlernten Inhalte und Regeln verbaler Kommunikation oder bewusster Reflexion schwer zugänglich sind. Sie erscheinen der handelnden Person nicht als Ressource, sondern werden als selbstverständlich vorhanden hingenommen (Lang-von Wins & Triebel, 2012).
Claudia Apel
3. Fragestellungen und Design der Studie
Zusammenfassung
Die Untersuchung des Erfolgs des kompetenzbasierten Workshops orientierte sich an den vier Stufen von Kirkpatrick (1998): Zufriedenheitserfolg, Lernerfolg, Transfererfolg und Geschäftserfolg. Der Zufriedenheitserfolg meint die Bewertung des Workshops durch die Teilnehmer. Lernerfolge beziehen sich auf die Erweiterung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie die Veränderung von Einstellungen. Transfererfolg zeigt sich in Verhaltensveränderungen. Geschäftserfolg kann sich in Erlös- und Ertragssteigerung zeigen, aber auch z.B. in verbesserter Arbeitsqualität oder weniger Krankheitstagen (Kirkpatrick, 1998).
Claudia Apel
4. Ergebnisse
Zusammenfassung
Es wird darauf hingewiesen, dass die Stichprobengrößen der einzelnen Antworten variieren, da die Beantwortung der offenen Fragen zumeist optional war, um Reaktanzeffekte zu vermeiden.
Claudia Apel
5. Diskussion
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wurde ein eintägiger Workshop auf Basis der kompetenzorientierten Laufbahnberatung hinsichtlich seiner Auswirkungen auf beschäftigungsfähigkeitsrelevante Variablen in einer Stichprobe Promovierender evaluiert. Im Folgenden wird die Bedeutung der Ergebnisse diskutiert und in Beziehung zu Theorie und verwandter Forschung gesetzt.
Claudia Apel
6. Fazit
Zusammenfassung
Der eintägige kompetenzbasierte Workshop konnte die Selbstwirksamkeit der Teilnehmer bezogen auf ihre Fähigkeiten bedeutsam und dauerhaft erhöhen. Als „Kern der beruflichen Selbstselektion“ (Lang-von Wins & Triebel, 2012, S. 28) kommt den Selbstwirksamkeitserwartungen eine besonders wichtige Rolle bei der Berufswahl zu, aber auch in Bezug auf die eigene Leistung und Zufriedenheit (vgl. Judge & Bono, 2001). Es ist daher zu vermuten, dass die Steigerung ihrer Selbstwirksamkeit für die Teilnehmer mehrere positive Folgen mit sich bringt (vgl. Bandura, 1997). Auch die Zufriedenheit mit den eigenen Tätigkeiten im Promotionsstudium war nach der Workshop-Teilnahme bedeutsam und dauerhaft höher.
Claudia Apel
Backmatter
Metadaten
Titel
Proaktive Laufbahngestaltung in dynamischen Gesellschaften
verfasst von
Claudia Apel
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-08351-9
Print ISBN
978-3-658-08350-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-08351-9