Handchir Mikrochir Plast Chir 1999; 31(4): 234-240
DOI: 10.1055/s-1999-13531
Originalarbeit
Hippokrates Verlag Stuttgart

Ergebnisse der Korrekturosteotomie fehlverheilter Extensionsfrakturen der Speiche an typischer Stelle

Nach einem Vortrag auf dem 38. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie vom 8. bis 11. Oktober 1997 in HeidelbergResults of Corrective Osteotomy for Malunited Colles' Fractures K.-J. Prommersberger, S. Moossavi, U. Lanz
  • Aus der Klinik für Handchirurgie, Abteilung l (Chefarzt: Prof. Dr. U. Lanz), Rhön-Klinikum, Bad Neustadt/Saale
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Publication History

8.1.1999

Publication Date:
31 December 1999 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund: Wurde bis vor einigen Jahren der fehlverheilten distalen Radiusfraktur nur wenig Beachtung geschenkt, so spricht die steigende Anzahl an Publikationen für das wachsende Interesse. Bereits in den 70er Jahren entwickelten wir eine spezielle Operationsmethode zur Korrektur der fehlverheilten Radiusfraktur vom Extensionstyp. Ziel dieser Arbeit ist es, die eigenen Ergebnisse zu überprüfen und mit jenen der Literatur zu vergleichen. Patienten und Methodik: Nachuntersuchung von 91 der 115 Patienten, bei denen bis Anfang 1996 bei einer fehlverheilten Radiusfraktur an typischer Stelle vom Extensionstyp eine Korrekturosteotomie mit der von uns entwickelten Methode durchgeführt wurde; mittlere Nachuntersuchungszeit: 4,5 Jahre. Erfaßt wurden Beweglichkeit des Handgelenks, grobe Kraft, subjektive Bewertung der Ästhetik seitens der Patienten und der Röntgenbefund. Ergebnisse: Durch den Korrektureingriff wurde die Beweglichkeit des Handgelenks in allen Ebenen verbessert. Die grobe Kraft nahm gegenüber präoperativ zu, erreichte jedoch nicht den Wert der unverletzten Seite. Die präoperative Fehlstellung im Röntgenbild konnte mit einer erzielten Palmameigung der Radiusgelenkfläche von 7 Grad und einem verbliebenen Ulnavorschub von weniger als einem Millimeter fast vollständig ausgeglichen werden. Beim Vergleich mit den Ergebnissen in der Literatur finden sich meist ähnliche Resultate sowohl hinsichlich des Röntgenbefundes als auch bezüglich der Funktion, allerdings bei meist deutlich geringerer Fallzahl und kürzerer Nachuntersuchungszeit. Folgerungen: Durch eine Korrekturosteotomie lassen sich die Form und Länge des fehlverheilten Radius wiederherstellen. Dies führt zu einem Rückgang der Beschwerden und zu einer Verbesserung der Funktion. Im Literaturvergleich zeigt sich unsere Operationsmethode mit Verwendung einer Spezialplatte hierbei, als sehr effizient.

Abstract

Background: There is an increasing interest in the corrective osteotomy for the malunited distal radius fracture. Already in the seventies we developed an operative technique for the correction of the malunited Colles' fracture. The technique is based on a special plate, which facilitates precise restoration of the angulation of the joint surface and the length of the radius. The purpose of our study is to investigate the results of our method and to compare them with results in the literature. Patiente and Methods: We examined retrospectively the patients with a malunited Colles' fracture corrected by our technique until August 1996. The investigated criteria were range of motion, grip strength, pain relief, and X-ray findings. Results: Until August 1996, we have performed 124 corrective osteotomies for malunited Colles' fractures; 115 were carried out by our technique; 91 of them could be examined. The mean follow-up time was 4.5 years. The range of motion has improved in all planes, especially for flexion. Grip strength increased but still remained below the level of the opposite side. On X-ray, average dorsal tilt of the radiocarpal joint was 24 degrees preoperatively and was reduced to an almost normal palmar tilt of 7 degrees. Ulnar-plus variance was reduced from 6 mm to less than 1 mm. Conclusion: Corrective osteotomy of the distal radius is of great benefit and leads to improved hand function and diminished pain. The use of our special plate facilitates this ambitious operation considerably.

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