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2009 | Buch

Produktmanagement

Grundlagen — Methoden — Beispiele

verfasst von: Prof. Dr. Andreas Herrmann, Prof. Dr. Frank Huber

Verlag: Gabler

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Über dieses Buch

Zurzeit gibt es im Bereich Marketing kaum ein Thema, bei welchem die Praxis so nach Anregungen aus der Wissenschaft sucht wie bei den Themen Produkt und Produktmanagement. Verständlich ist daher der Bedarf nach Informationen – zur Generierung von Produktideen, – zum Produktentwicklungsprozess, – zur Analyse des Produkt- und Wettbewerbumfeldes, – zur Positionierung, – zur Einführung des Produktes am Markt, – zur Markierung von Produkten, – zur Produktvariation sowie – zur Kontrolle von eingeführten Produkten. Andreas Herrmann und Frank Huber erläutern detailliert Strategien und Techniken des Produktmanagements. Alle Kapitel folgen einer einheitlichen Grundstruktur: betriebswirtschaftlich relevante Problemstellung, kurze theoretische Grundlage, Diskussion von Lösungsansätzen, Veranschaulichung durch Beispiele. „Produktmanagement“ richtet sich an Dozenten und Studenten mit dem Schwerpunkt Marketing sowie an Verantwortliche in Unternehmen und Beratungen, die sich ein professionelles Produktmanagement auf die Fahnen schreiben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1.. Begriff und Anliegen des Produktmanagement
Auszug
Produkte sind die Basis des wirtschaftlichen Handels. Sie werden in modernen Gesellschaften gegen Geld getauscht, um den persönlichen Bedarf der Individuen zu befriedigen. Die Vielzahl der Kundenwünsche und das Bestreben der Anbieter, diese optimal zu erfüllen, führt in den meisten Unternehmen zu einer starken Ausweitung der Sortimente. Ein einzelner Marketingleiter kann diese Vielfalt häufig nicht mehr beherrschen, weshalb in den Organigrammen der Firmen immer öfter die Position des Produktmanager auftaucht. Mit dieser Organisationsform können Mehrproduktunternehmen aller Größen und Branchen sicher auf Markt- und Erfolgskurs gehalten werden.
2.. Präferenzkonstruktion
Auszug
Immer mehr Unternehmen überlassen es dem Kunden, ein Produkt nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Hierzu dienen Konfiguratoren oder auch „toolkits“, die inzwischen in nahezu allen Industrien verbreitet sind. Mit Konfiguratoren lassen sich nicht mehr nur Computer (http://www.dell. com), sondern auch Autos (http://www.audi.de), Uhren (www.factoryltol.com), Sportschuhe (www.nike.com), Hemden (www.dolzershop.de) oder Sonnenbrillen (www.ic-berlin.de) gestalten (Urban/Hauser 2004).
3.. Märkte analysieren
Auszug
Die Analyse der strategischen Ausgangssituation eines Unternehmens dient der empirischen Fundierung betriebwirtschaftlicher und im Speziellen produktpolitischer Entscheidungen. Denn glaubwürdige und verlässliche Informationen sind im Produktmanagement die Voraussetzung zur Sicherstellung von Wettbewerbsfähigkeit und Kundenorientierung von Unternehmen. Durch das proaktive, rechtzeitige und gründliche Sammeln von internen und externen Informationen lassen sich Risiken im Produktmanagement reduzieren. Das fundierte Treffen von Entscheidungen wird dadurch für die Verantwortlichen erst möglich. Eine umfassende Analyse der strategischen Ausgangssituation liefert dem Produktmanagement die Informationsgrundlage für Zielfestlegung, Strategieentwicklung sowie Maßnahmenplanung, -umsetzung und -kontrolle. Mittels Marktanalysen können Marktumstände und Veränderungen im Umfeld des Unternehmens erfasst werden, um rechtzeitig Chancen und Risiken identifizieren zu können. Auf der anderen Seite hilft die Analyse des eigenen Unternehmens dabei, Kernkompetenzen und Erfolgspotentiale zu erkennen und zu nutzen.
4.. Produktstrategie generieren
Auszug
Nach einer ausführlichen Markt- und Unternehmensanalyse stehen für das Produktmanagement als Nächstes das Festlegen von Zielen und das Generieren von Strategien an. Ziele sind im Rahmen der strategischen Marketingplanung als gewünschte Zustände zu charakterisieren, die durch die Implementierung der festgelegten Marketingstrategien erreicht werden sollen. Sie dienen als (flexible) Orientierungs- und Richtgrößen aller nach geordneten Entscheidungen. Nur durch die explizite Formulierung von Zielen können mit Hilfe der Marketingstrategien die Aktivitäten im Produktmanagement kanalisiert und somit auf den angestrebten Zustand ausgerichtet werden.
5.. Ideen generieren und bewerten
Auszug
Innovationen besitzen für Unternehmen eine herausragende — ja sogar überlebenswichtige — Bedeutung. Nur mit Innovationen ist für die meisten Unternehmen ein langfristiges Überleben am Markt möglich, sie sind der Schlüssel zu dauerhaftem Erfolg und können die Zukunft der Unternehmen sichern. Die meisten Produkte weisen eine begrenzte Lebensdauer auf, ihr Lebenszyklus ist nach einer gewissen Zeit durchlaufen und sie müssen durch neue Produkte ersetzt werden. Da bei einer Neuprodukteinführung die Floprate bis zu 90 Prozent betragen kann, ist eine systematische Erarbeitung von Innovationen unerlässlich. Sie offenbaren die Kundenorientierung von Anbietern und schaffen neuen Kundennutzen. Ein innovativer Hersteller kann schnell auf sich verändernde Kundenerwartungen reagieren und die Bedürfnisse mit neuen Produkten und Dienstleitungen befriedigen.
6.. Produktanforderungen ermitteln, strukturieren und gewichten
Auszug
Aus der Vielzahl der generierten Produktideen kristallisiert sich nach und nach eine Idee heraus, die das Unternehmen weiterverfolgen und bis zur Marktreife führen will. Der nächste Schritt in der Entwicklung des Neuproduktes ist eine möglichst verlässliche Ermittlung der Produktanforderungen der Konsumenten sowie die Strukturierung und Gewichtung der Anforderungen.
7.. Produkte testen
Auszug
Produktideen, die sich bis in die Testphase durchsetzen konnten, sind in der Regel schon mehrere Modifikationsphasen durchlaufen. Gleichwohl steht ihnen die eigentliche Bewährungsprobe noch bevor. Sie müssen in ihrer endgültigen Beschaffenheit auf Akzeptanz bei den Nachfragern stoßen und gleichzeitig unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgreich sein. Dabei steht nicht primär die Erfüllung technisch-funktionaler Produktmerkmale im Vordergrund, vielmehr sind Präferenz- und Akzeptanzwirkungen auf Kundenseite von Interesse. Studien konnten aufzeigen, dass nur 8 Prozent aller Neuproduktprojekte jemals Marktreife erlangen, wobei von diesen Wenigen wiederum 83 Prozent am Markt scheitern (Erichson 2007). Das bedeutet, dass sich von 1.000 ursprünglich generierten Produktideen letztlich nur eine einzige am Markt zu einem erfolgreichen Erzeugnis entwickelt. Gründe hierfür liegen u. a. in einem zu geringen Neuheitsgrad der Produktkonzeption, einem zu hohen Preis, Qualitätsmängeln, unpassenden Positionierungen, schlechten Werbekonzeptionen und vermehrt auch in einer ungenügenden Distribution.
8.. Produkte am Markt einführen
Auszug
Nachdem der Produktmanager mittels geeigneter Methoden die Entscheidung über ein Erfolg versprechendes Produktkonzept gefällt hat, steht er vor der Aufgabe die Markteinführung des Produkts zu planen und durchzuführen. Die Bedeutung dieser Phase wird anhand von Praxisbeispielen deutlich. Die Einführung der ersten Homevideo-Systeme in den 1970er Jahren führen Autoren immer wieder als exemplarisch für die Herausforderungen im Rahmen der Wahl einer adäquaten Markteinführungsstrategie an.
9.. Am Markt eingeführte Produkte kontrollieren
Auszug
Die Kontrolle des Erfolgs von neu eingeführten Produkten ist von großer Bedeutung, um den Unternehmenserfolg zu gewährleisten. Die zentrale Größe ist dabei die Zufriedenheit der Kunden mit der Leistung des Anbieters, da sie letztlich zu Kundenbindung und darüber auch zu Profitabilität eines Unternehmens führt (Herrmann/Huber/Braunstein 2000; Mittal/Kamakura 2001). Damit muss die Kundenzufriedenheit zum Ziel, zwangsläufig aber auch zur Kontrollgröße eines Unternehmens werden und stellt eine wesentliche Herausforderung für das Produktmanagement dar. Alle bisher geschilderten und durch das Management ergriffenen Maßnahmen zielen zwar auf die Gestaltung möglichst bedürfnisgerechter Leistungen ab, die Überprüfung der Zufriedenheit macht aber transparent, ob dies tatsächlich gelungen ist.
10.. Produkte mit Zusatznutzen ausstatten
Auszug
Für Unternehmen existieren verschiedene Möglichkeiten, ihr Gut aus der Anonymität des Marktes herauszuheben, auf bestimmte Eigenarten hinzuweisen und Verwendungszwecke sowie Nutzenversprechen zu suggerieren. Neben kommunikationspolitischen Aktivitäten, wie Werbung und Verkaufsförderung, kommt vor allem die Markierung der Leistung in Betracht.
11.. Gestaltungsmöglichkeiten im Produktmanagement nutzen
Auszug
Ist ein Unternehmen an dem Punkt angelangt, an welchem es seine Leistungen erfolgreich in den Zielmarkt einführen und dort positionieren konnte, gilt es diese von nun an kontinuierlich zu pflegen und gegebenenfalls zu optimieren. Angestrebte Zielsetzungen liegen dabei insbesondere in der Verlängerung der Produktlebenszyklen, der Absicherung und Verteidigung erkämpfter Marktpositionen, der Steigerung von Umsatz und Gewinn, der Optimierung von Leistungs- und Kundenpotentialen und der Verbesserung von Kapazitätsauslastungen sowie der generellen Leistungserstellungsprozesse. Um bereits frühzeitig Hinweise auf die Notwendigkeit von Veränderungsmaßnahmen zu erhalten, empfiehlt sich die Implementierung eines Frühwarnsystems. Dieses sollte dazu in der Lage sein, anhand geeigneter Indikatoren externe Entwicklungen abzubilden und so den Handlungsbedarf des Unternehmens aufzuzeigen. Als Indikatoren können beispielsweise absolute Verkaufszahlen, Verkaufspotentiale, relative Marktanteile, Umsatzwachstum, Umsatzpotentiale oder auch ‚weiche’ Faktoren wie die Markentreue dienen. Eine Möglichkeit auf identifizierte negative Entwicklungen zu reagieren, stellt die Modifikation der bisherigen Leistungen dar.
Backmatter
Metadaten
Titel
Produktmanagement
verfasst von
Prof. Dr. Andreas Herrmann
Prof. Dr. Frank Huber
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8042-7
Print ISBN
978-3-409-12550-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8042-7