Wie selten zuvor haben im letzten Jahrzehnt sich häufende Medienskandale so manche medienethische Debatte ausgelöst. Erinnert sei etwa an die fiktiven Interviews des Schweizer Journalisten Tom Kummer oder an die Spiegel-Affäre rund um den Fall Claas Relotius, Bilder aus Österreich von dem Lastwagen am Autobahnrand, der zur Todesfalle für 71 Flüchtlinge wurde, oder an die Bild-Zeitung, die im November 2000 irrtümlicherweise über die vermeintliche Ermordung eines kleinen Jungen durch Neonazis im ostdeutschen Sebnitz berichtete. Medienkritische Debatten werden geführt, seit es Journalismus gibt. Neu ist allerdings, dass das öffentliche Glaubwürdigkeitsrisiko des Journalismus vor dem Hintergrund des Bedeutungs- und Vertrauensverlusts der Medien problematisiert wird.
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