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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

6. Professionsethik als Managementressource

verfasst von : Michael Herzka

Erschienen in: Gute Führung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In den vorangehenden Kapiteln wurden grob die verschiedenen Felder skizziert, in denen führungsethische Fragestellungen verortet werden können. Die Darstellung ist dabei der Logik vom Allgemeinen zum Spezifischen gefolgt. Zunächst wurden ethische Reflexion und moralisches Handeln auf den unterschiedlichen Ebenen einer arbeitsteiligen Wirtschaft betrachtet, anschließend die alltäglichen Entscheidungsprobleme in der Führung von Organisationen in den Blick genommen.

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Fußnoten
1
Spezifisch für Nonprofit-Organisationen exemplarisch das Modell von Simsa und Patak (2016).
 
2
Zur Reflexion in der Führung siehe Herzka (2013) sowie Herzka und Mowles (2017).
 
3
Zur Unterscheidung von moralischen und nichtmoralischen Fragen siehe Bleisch und Huppenbauer (2014, S. 36), vgl. Abschn. 3.​3.
 
4
Mit Ausnahme vielleicht der unmittelbaren Lebensrettung sind Interventionen von ‚außen‘ immer nur ein Teil der ‚Leistung‘. So kann zwar jemand gepflegt, beraten oder ‚beschult‘ werden, muss aber an der Genesung oder am Lernprozess aktiv beteiligt sein.
 
5
Man denke etwa an das Recht, bestimmte Leistungen oder Wirkstoffe kassenpflichtig zu verschreiben, als StrafverteidigerIn vor Gericht zugelassen zu sein, etc. Professionen übernehmen im Gegenzug einen Teil der öffentlichen Versorgung (z. B. medizinische Rettungs- und Notfalldienste, Pflichtverteidigung). Es gelten spezifische Sorgfaltspflichten wie die Schweigepflicht oder gesonderte arbeitsrechtliche Bedingungen, in der Schweiz etwa für SpitalärztInnen oder PfarrerInnen.
 
6
Verschiedene aktuelle Ansätze in Therapie, Beratung oder Bildung stellen sich entschieden gegen dieses Expertenverständnis, eine Haltung, der ich mich für die Managementweiterbildung und Organisationsberatung anschließe. Die Expertise liegt primär bei den Ratsuchenden oder Lernenden, die Beraterin übernimmt eine begleitende und klärende Rolle, der Dozent wird zum Lerncoach. Dies gilt analog für das hier vertretende dialogische Führungsverständnis (vgl. Herzka 2013, S. 85 ff.)
 
7
Die ‚Gleichstellung‘ der Pflege zur Medizin macht trotz Akademisierung der Ausbildungen nur wenig Fortschritte. Dies ist besonders beachtenswert, da zum Wohle von Menschen in kritischen Lebenssituationen wohl selten zwei ‚Berufskasten‘ so intensiv Hand in Hand arbeiten müssen. Die Hierarchie zwischen den Professionen betrifft auch andere Gesundheitsberufe, die eine eigenständige Tätigkeit mit PatientInnen ausführen, wirtschaftlich aber in hohem Masse von einem ärztlichen Auftrag abhängig sind (Physiotherapie, nichtärztliche Psychotherapie, Ernährungsberatung, etc.). Chiropraktik ist in der Schweiz seit einigen Jahren ein eigenständiger Medizinalberuf mit universitärer Ausbildung, noch nicht den gleichen Stand der Anerkennung hat die Osteopathie erreicht.
 
8
Bachelor-Abschlüsse an Fachhochschulen in Gesundheit, Sozialer Arbeit und Angewandter Psychologie sowie an Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz 2010 (Bundesamt für Statistik 2011); ähnliche Größenordnungen in Deutschland und Österreich.
 
9
Die Annahme basiert auf den Zahlen unserer Führungsweiterbildung für Nonprofit-Organisationen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften von 2007 bis 2015 (n=339). Der einjährige, berufsbegleitenden Studiengang richtete sich an Personen, die bereits in einer Führungsfunktion tätig waren.
 
10
Nachfolgend wird in der Regel der Begriff „Professionsethik“ verwendet. Relevant ist die Abgrenzung der Berufsethik als reflexiven Prozess von der Berufsmoral, den Werten und Normen, die im Hintergrund eine Handlung faktisch leiten (Lob-Hüdepohl 2011).
 
11
Vgl. Orginaltext mit deutscher Übersetzung und einem Kommentar des Medizinhistorikers A.W. Bauer (1993) http://​www.​umm.​uni-heidelberg.​de/​ag/​gte/​texte.​html
 
12
In einer empirische Studie mit rund 300 Studierenden aus 80 Nationen wurden die angehenden MedizinerInnen am Anfang ihres Studiums aufgefordert, aus einer Auswahl von 13 realen Kodizes denjenigen zu benennen, der ihren Überzeugungen am meisten entspricht. Die Ergebnisse zeigten eine sehr große Vielfalt und entgegen der Erwartung kaum einen Zusammenhang mit der nationalen oder religiösen Herkunft. Eine kleinere Gruppe wurde später im Studium und nach einige Lektionen zu ärztlicher Ethik nochmals befragt. Bei rund der Hälfte hatte sich die Präferenz bezüglich des Kodex in dieser Zeit verändert (Veatch und Macpherson 2010).
 
13
Neben der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 und den späteren beiden Pakte über bürgerliche und politische Rechte sowie über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte gehören dazu zahlreiche UNO-Übereinkommen bezüglich spezifischer Themen oder Gruppen (Rassendiskriminierung, Frauenrechte, Kinderrechte, Rechte von Indigenen Völkern, Rechte von Menschen mit Behinderungen) sowie Konventionen und Empfehlungen der Unter- und Spezialorganisationen (beispielsweise: ILO 2016). Die Berufsverbände können wiederum als Teil einer internationalen Menschenrechtsbewegung bezeichnet werden (vgl. Herzka 1995).
 
14
Die weit verbreitete Formel mit dem Akronym POSDCoRB zur Umschreibung der Managementaufgaben wurde von Gulick und Urwick in den 1930er-Jahren entwickelt, basierend auf Fayol (vgl. Steffensen 2015).
 
15
Das Manifest ist in Schreyögg und Koch (2015, S. 57) wiedergegeben.
 
16
Der letzte Blog-Eintrag auf www.​mbaoath.​com stammt von 2012 (letzter Zugriff: Dezember 2016). Auf dieser Website finden sich auch der Originaltext sowie Angaben zu den beteiligten Hochschulen und Firmen. Für eine deutsche Übersetzung siehe https://​careermee.​wordpress.​com/​2009/​06/​23/​the-mba-oath-german-translation/​.
 
Metadaten
Titel
Professionsethik als Managementressource
verfasst von
Michael Herzka
Copyright-Jahr
2017
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17094-3_6