2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Projektmanagement-Standards – Arbeitshilfe oder Korsett
verfasst von : Dietmar Lucht
Erschienen in: Theorie und Management komplexer Projekte
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Projektmanagement findet weltweit nach Standards und Normen statt. Die wichtigsten - PMBOK, ICB und PRINCE2, die IS 21500 und die DIN 69901 - bilden anerkannte „Benchmarks“. Doch sind sie auch für die Bearbeitung von Projekten mit hoher Komplexität geeignet? Kapitel 2 gibt einen Überblick über die derzeit praktizierten Vorgehensmodelle, zeigt ihre Vorteile, aber auch ihre Grenzen in Bezug auf die Komplexitätsbewältigung.Die Stärken der Standards liegen in ihrer methodischen Vollständigkeit und Konsistenz. Doch sie vernachlässigen die Individualität des Projekts, sind zu sehr auf die technischen Abläufe und die Machbarkeit von Projekten und zu wenig auf ihren Systemcharakter und die Interdependenzen zwischen den Akteuren ausgerichtet. Sie erfüllen ihren Zweck, solange es um gut definierte, durch einfache Ursache-Wirkungs-Beziehungen geprägte Projekte geht, bedürfen aber einer Ergänzung, wenn emergente und irreversible Phänomene auftreten und Routine kein hinreichendes Erfolgsrezept mehr ist.Auch die Vorgehensmodelle des agilen Managements bieten kein hinreichendes Konzept für die Bewältigung von Projektkomplexität. Interessant ist hier weniger die Methodik, als die - Flexibilität und Kreativität fördernde - „Philosophie.Zwei Ansätze für ein Projektmanagement 2.0 werden vorgestellt. Doch letztlich stellen alle Konzepte und Vorgehensmodelle für die Akteure nicht mehr und weniger als „accepted practice“ dar, aus der sie durch Qualifizierung und Kooperation ihre spezifische „best practice“ entwickeln müssen.