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28.04.2016 | Projektmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit Interim Management die Digitalisierung vorantreiben

verfasst von: Harald Smolak

3 Min. Lesedauer

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Bei der digitalen Transformation ist das mangelnde Know-how von Mitarbeitern und Führungskräften ein Hemmschuh. Interim Manager können den Wandel beschleunigen. Wie beschreibt Gastautor Harald Smolak.

Die digitale Transformation vollzieht sich schneller als viele Unternehmen geglaubt haben. Ein Beispiel: Selbst VW-CEO Matthias Müller ist inzwischen überzeugt, dass sich autonomes Fahren schnell durchsetzen wird. Noch vor wenigen Monaten hatte er sich auf der IAA in Genf darüber sehr kritisch geäußert. Woran liegt es, dass sich Unternehmenslenker an die neue Geschwindigkeit nur schwer anpassen können?

Sich als Unternehmen schnell auf neue Herausforderungen einzustellen und entsprechend zu reagieren, ist angesichts einer kritischen Masse von Bewahrern unter den Mitarbeitern oftmals sehr zeitaufwändig. Denn auf dem Weg in die digitale Welt müssen Unternehmen die Art, wie sie arbeiten und entscheiden, völlig verändern.

Es braucht frischen Wind auf operativer Ebene – durch Führungskräfte, die mithilfe einer pragmatischen Herangehensweise Zögerer für einen neuen Weg der Business-Transformation begeistern können. Solche Führungskräfte sind jedoch rar. Das Abwerben von Trendsettern, wie es gerade VW mit einem ehemaligen Apple Manager als Head of Digital Transformation vollzogen hat, gelingt nur vereinzelt.

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Interim Management kann Engpässe überbrücken

Interim Management bietet eine interessante Alternative für all die Unternehmen, die sicher und kurzfristig spezialisierte Experten für die digitale Transformation benötigen, diese jedoch für eine Festanstellung nicht finden können. Dabei überwiegen die Vorteile des Interim Management.

Eine Studie der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg zum Thema "Interim Leadership Success" zeigt auf, dass Interim Manager geradezu prototypisch die Führungsanforderungen einer immer flexibleren Arbeitswelt vorwegnehmen: 55 Prozent der 249 befragten Unternehmensentscheider aus der Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) setzen Interim Manager regelmäßig ein. Dabei werden die Einsätze von 72 Prozent der Befragten trotz der oftmals schwierigen Ausgangssituation für ein Projekt als sehr gut oder gut bewertet. 

Werden die Interim Manager über einen Provider beauftragt, sind die Ergebnisse noch besser. Schwerpunktmäßig werden Manager auf Zeit in Veränderungsprojekten eingesetzt. Dabei sind 56 Prozent der befragten Unternehmensvertreter davon überzeugt, dass befristete Entscheider diese leichter umsetzen als festangestellte Manager. Nur 15 Prozent glauben in erster Linie an Führungskräfte in Festanstellung. Die Führungsanforderungen an diese Managergruppe sind besonders hoch. 67 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Interim Manager ihre Mitarbeiter sehr fokussiert zu Höchstleistungen motivieren.

Digitalisierung steigert den Bedarf externer Expertise

Auch der Markt freiberuflicher Manager auf Zeit verändert sich im Zuge der Digitalisierung daher stark. Für das Berufsbild des Interim Managers entschieden sich früher fast ausschließlich gestandene Führungskräfte mit mehr als 20 Jahren Berufserfahrung in Festanstellungen, die Firmen mit besonderen Herausforderungen ihre Expertise projektspezifisch und temporär zur Verfügung stellten. Eine Studie aus Österreich zeigt die Motive, die Führungskräfte zum Wechsel in das Interim Management animieren (Bühler – Interim Management in Österreich). Der Wunsch nach mehr Selbständigkeit und Unabhängigkeit steht dabei ganz oben.

Insofern kommen weitaus jüngere Fachexperten hinzu, die ihre Karriere nicht mehr in der streng hierarchischen Struktur eines Konzerns sehen. Ihnen geht es darum, ihre Fachkompetenz ganz gezielt und auf Augenhöhe in Teams einbringen und Veränderungen selbst rasch umsetzen zu können – anders als ein reiner Berater. Eigene Überzeugungen dem schnellen beruflichen Aufstieg zu opfern ist ihnen fremd. Dagegen erscheint ihnen lebenslanges Lernen oft als Selbstverständlichkeit. Sie befassen sich aus eigener Motivation mit modernen Methoden und Führungstechniken wie Lean Start-up oder Design Thinking. Sie sind gewohnt und willens, sich sehr schnell in neue Arbeitsumgebungen zu integrieren und produktive Ergebnisse zu erzielen.

Gerade mit Blick auf klar abgegrenzte Herausforderungen wie ein Digitalisierungsprojekt kann es für viele Unternehmen daher Sinn ergeben, über den Einsatz eines geeigneten Interim Managements nachzudenken. Er oder sie kann als Katalysator und Treiber der digitalen Transformation wirken und für das nötige Momentum sorgen. Viele Interim Manager werden von den Unternehmen nach dem Abschluss des Projekts zum Bleiben animiert. Meist klappt dies nicht. Denn in aller Regel haben Interim Manager eben besondere Freude an immer neuen Herausforderungen – und ziehen schnell weiter zum nächsten Unternehmen, das dringend professionelle Unterstützung in der Digitalisierung benötigt.

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