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15.05.2023 | Projektmanagement | Infografik | Online-Artikel

Viele Software-Projekte rechnen sich nicht

verfasst von: Andrea Amerland

3:30 Min. Lesedauer

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Der Einsatz der richtigen Software und Tools beschleunigt Prozesse in Unternehmen und verbessert die Teamzusammenarbeit. Doch rund die Hälfte solcher Projekte bringen nicht den erhofften finanziellen Rücklauf oder scheitern an der Digital Adoption.

Unternehmen treiben die digitale Transformation auch mit dem Ziel voran, Prozesse zu verschlanken und dadurch Kosten zu sparen. Das setzt Chief Information Officers (CIOs) und IT-Führungskräfte unter enormen Druck. Denn sie sollen zwar Digitalisieren, aber das bitte möglichst effizient in Hinblick auf Zeit und Budgets, trotz immer komplexerer Anforderungen.

Das ist kein leichtes Unterfangen, wie die durchschnittlichen Ausgaben für ein neues Software-Projekt in deutschen Unternehmen zeigen. Diese belaufen sich nämlich auf rund zwei Millionen Euro, hat das Technologieunternehmen Userlane in Zusammenarbeit mit Pricewaterhouse Coopers (Pwc) in einer Umfrage unter 252 CIOs und IT-Leitern in deutschen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden herausgefunden. 

Viele Software-Projekte ohne Kapitalrendite

Unternehmen haben daher finanziell rund um die IT einiges zu stemmen. Denn sie führen durchschnittlich fünf größere Software-Projekte pro Jahr durch, ergibt die Umfrage weiter. Gleichzeitig rentieren sich die Einführungen aber nur in 46 Prozent der Fälle. Der erwartete Return on Investment (RoI) bleibt also bei mehr als der Hälfte der Software-Einführungen aus. 

Die Kapitalrendite messen die befragten Unternehmen vor allem an geringeren Ausbildungs- (68 Prozent) sowie Einstellungskosten (67 Prozent). Aber auch eine verbesserte Prozessqualität (66 Prozent) und eine größere Mitarbeiterzufriedenheit (65 Prozent) gehören zusammen mit neuen Umsätzen (65 Prozent) zu den wichtigsten Kennzahlen der Erfolgsmessung. 

Dabei sehen die IT-Leiter sich in erster Linie für die digitale Transformation (29 Prozent) und die Digital Adoption, also die Digitale Akzeptanz (29 Prozent), verantwortlich. Daneben bilden das Lernen sowie die Entwicklung neuer Kompetenzen (29 Prozent), eine positive Mitarbeitererfahrung (27 Prozent) sowie Compliance- und Risiko-Management (26 Prozent) Arbeitsschwerpunkte.

Digital Adoption muss verbessert werden

Gerade auf dem Gebiet der Digitale Adoption sehen die IT-Leiter (59 Prozent) großen Handlungsbedarf. Diese wollen sie in den nächsten zwölf Monaten verbessern, da diese sowohl für die Mitarbeiterführung als auch für den Geschäftserfolg wichtig sei (86 Prozent). Insgesamt 93 Prozent der Umfrageteilnehmer konstatieren, dass sie mit der digitalen Akzeptanz zu kämpfen haben. Ein Grund dafür mag sein, dass 74 Prozent der Mitarbeitenden inzwischen mehr Software nutzen als noch vor zwei Jahren. 

Als größte Herausforderung sehen die CIOs dabei die fehlenden Investitionen auf diesem Gebiet (26 Prozent), die erhöhten Anforderungen an Software in Zeiten hybrider Arbeit (22 Prozent) sowie die steigende Zahl von Support-Anfragen (19 Prozent). Aber auch der große Zeit- und Kostenaufwand für Software-Schulungen (17 Prozent) sowie die Schwierigkeiten der Belegschaft, neue Tools schnell anzunehmen und aktiv zu nutzen, machen der IT das Leben schwer. 

Die digitale Transformation oder digitale Reife ist extrem schwierig und bringt in den meisten Fallen nicht den erwarteten Mehrwert in Form von Unternehmenswachstum, Effizienz und Rentabilitat. Es ist allgemein bekannt, dass in den meisten Fallen die Kultur der Schwachpunkt ist. [...] Der Bericht zeigt auf, wie wichtig das Engagement des Unternehmens - insbesondere in Hinblick auf die Digitale Adoption - für die digitale Transformation ist. Die Einbindung aller Geschäftsbereiche und die Schaffung der nötigen Rahmenbedingungen, um eine neue Plattform optimal nutzen zu können, ist zweifellos komplex und erfordert von den CIOs einen klaren Überblick über die erzielten Fortschritte", kommentiert Costas Michalia, Group Strategy Director bei der digitalen Strategieberatung Fiora, die Umfrageergebnisse. 

Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage, rechnen die befragten CIOs zudem damit, dass künftig die Kostenschraube weiter anzieht. 52 Prozent gehen davon aus, das dadurch ihre Transformationsvorhaben beeinträchtigt werden. Dennoch planen 58 Prozent, ihre Technologieinvestitionen in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen. Woher die IT-Leiter den Optimismus nehmen, bleibt unklar. Denn die Untersuchung zeigt auch, dass 64 Prozent der CIOs das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen den Wert ihrer Arbeit nicht zu schätzen weiß.

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