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2016 | Buch

Psychische Gesundheit bei der Arbeit

Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

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Über dieses Buch

Das Buch stellt Handlungsstrategien für das betriebliche Gesundheitsmanagement vor. Dazu hat der Autor einen Darstellungs- und Beurteilungskriterienkatalog erarbeitet. Die modernen Theorien zur Stressentstehung bilden die Grundlage für die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung und lassen sich ohne weiteres in Konzepte und Strategien für die Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements übernehmen. Erst die theoriebasierte Sicht auf die psychische und soziale Belastung ermöglicht ein angemessenes Verständnis von Ursache und Wirkung und der daraus resultierenden Gefährdungen für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Das Buch wendet sich an alle Interessierten, die wissen möchten, wie man effektiv psychische Belastung bei der Arbeit erfassen und in der Folge verringern kann. Damit sind alle Personen angesprochen, die mit dem Thema Arbeitssicherheit betraut sind. Dazu gehören Fachkräfte für Arbeitssicherheit genauso wie Betriebsräte, Personalverantwortliche, Referenten für Gesundheitsmanagement und alle, deren Anliegen die Verbesserung der Qualität der Arbeitsbedingungen ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Die moderne Arbeitswelt ist durch zunehmende Komplexität, Flexibilisierung, stetige Veränderung in Form von neuen Technologien und steigendem Zeit- und Leistungsdruck gekennzeichnet. Hinzu kommen Belegschaften, deren Altersschnitt im Laufe der nächsten Jahre weiteransteigen wird. Der Handlungsbedarf zum Erhalt der Gesundheit und damit Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter ist unstrittig. Die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten wiederum ist die Voraussetzung für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die menschengerechte Gestaltung der Arbeit verfolgt genau diese Ziel.
Ralf Neuner
2. Grundlagen
Zusammenfassung
Um uns dem Thema zu nähern, bedarf es der Klärung zentraler Begriffe und Definitionen. „Stress“ ist also offenbar etwas Alltägliches, das in vielen Formen in Erscheinung tritt (bspw. Termin-, Beziehungs-, Weihnachtsstress). Es ist wichtig, zwischen Stressoren (= Auslöser) und der dadurch hervorgerufenen Reaktion zu unterscheiden. Psychische Belastung ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken. Um die Ursachen und die Auswirkungen von Stressreaktionen beschreiben zu kænnen, wurden in den letzten Jahrzehnten mehrere Theorien entwickelt. Die Beschäftigung mit diesen Theorien lohnt, weil damit das notwendige Verständnis um psychische Belastung und deren Auswirkungen entsteht.
Ralf Neuner
3. Die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung bei der Arbeit
Zusammenfassung
Nach § 5 ArbSchG muss der Arbeitgeber bzw. Dienstherr Gefährdungen ermitteln, die Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich machen. Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten (Punkt 5) und psychische Belastungen bei der Arbeit (Punkt 6).
Dieser Teil des Buches stellt nun einige dieser Verfahren vor, mit denen die qualitätsbasierte, transparente und damit nachvollziehbare Bewertung psychischer Belastung bei der Arbeit vorgenommen werden kann. Unter Beachtung bestimmter Qualitätskriterien gibt es eine Reihe geeigneter und überprüfter Möglichkeiten, psychische Belastung bei der Arbeit zu quantifizieren und damit „messen“ zu können. Die Ergebnisse einer solchen Erfassung sind natürlich nicht direkt mit einer physikalischen Messung (bspw. Temperatur) vergleichbar. Sie ermöglichen jedoch Zielgrößen - beispielsweise Arbeitsunterbrechungen, Handlungs- und Entscheidungsspielraum, Qualifikation - zu untersuchen und die Stärke der Belastung zu graduieren.
Ralf Neuner
4. Betriebliches Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
Der Blick auf die Fehlzeiten allein ist nicht zielführend, weil anwesende Mitarbeiter nicht mit produktiven Mitarbeitern gleichgesetzt werden können. Nicht jeder, der fehlt ist wirklich krank und nicht jeder, der anwesend ist, ist wirklich gesund. Betriebliche Gesundheitsförderung leistet einen wichtigen präventiven Beitrag, lenkt den Blick aber zu sehr auf das Tun des Einzelnen. Betriebliches Gesundheitsmanagement bezeichnet die systematische Entwicklung von organisatorischen Rahmenbedingungen, Strukturen und Prozessen mit dem Ziel gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Wie das Wort „Management“ schon impliziert, geht es hierbei um eine Erweiterung der Organisationsentwicklung, die mit konventionellen und bewährten Methoden bearbeitet werden kann. Es handelt sich um einen langsamen und komplexen Lern- und Veränderungsprozess der gesamten Organisation und der einzelnen Mitglieder, der sich an realistischen Zielen orientieren muss.
Ralf Neuner
5. Schlusswort
Zusammenfassung
Die Flexibilisierung der Arbeitswelt, steigende Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten und alternde Belegschaften sind die fundamentalen Herausforderungen, denen sich die Unternehmen stellen müssen, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Dadurch erhalten Stichworte wie „gesunde Unternehmenskultur“, „länger gesund arbeiten“ ihre Bedeutung. Durch das bisher Erreichte im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie sich ändernde Produktionsbedingungen tritt neben den klassischen Themen des Arbeitsschutzes (Ergonomie, Schadstoffe, Lärm) und das Gebiet der betrieblichen Gesundheitsförderung (Ernährung, Vermeidung von Muskel-Skelett- oder Herz-Kreislauf Erkrankungen) die psychische Gesundheit in den Fokus.
Ralf Neuner
Backmatter
Metadaten
Titel
Psychische Gesundheit bei der Arbeit
verfasst von
Ralf Neuner
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-10617-1
Print ISBN
978-3-658-10616-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10617-1