Skip to main content

2022 | Buch

Psychologie des Alltagslebens

Mehr Selbsterkenntnis und Selbstwirksamkeit

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das alltägliche Verhalten des Menschen ist Struktur und Raum gleichzeitig: Warum handelt dieser Mensch gerade so und nicht anders? Warum ist mir die eine Person auf Anhieb sympathisch – die andere nicht? Warum lache ich eigentlich über diesen Witz? Und warum fühlt man sich in einem leeren Raum nicht so recht wohl, in dem normalerweise viele Menschen anwesend sind. Dieses Buch hilft Ihnen, solche psychologischen Phänomene zu durchschauen und sich damit in Ihrem Alltag besser zurechtzufinden. Antje Flade hat dazu 30 abwechslungsreiche Alltags-Geschichten („Psycho-Stories“) aus allen Lebensbereichen zusammengestellt, die Sie so oder so ähnlich sicher selbst schon erlebt haben.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Der Titel „Zur Psychologie des Alltagslebens“ weckt Assoziationen an die 1904 von Freud publizierte Studie „Zur Psychopathologie des Alltagslebens“. Fehlleistungen wie das Versprechen, Vergessen und Verlieren sind zwar ebenfalls alltäglich, die Psychologie des Alltagslebens ist jedoch weniger auf Pathologisches und das Unbewusste ausgerichtet. Sie schaut sich vielmehr die alltägliche Lebenswelt und deren Einflüsse auf den Menschen an. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass man kaum verstehen kann, warum Menschen so und nicht anders handeln, wenn man die physischen, sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen außer Acht lässt. Warum ist ein und derselbe Mensch sowohl hilfsbereit als auch abweisend und aggressiv? Offensichtlich sind es nicht seine Persönlichkeitseigenschaften allein, die sein Handeln bestimmen. Die Tendenz, Verhalten allein auf persönliche Eigenschaften zurück zu führen und die Einflüsse der umgebenden Umwelt zu ignorieren, hat Bierhoff (2006) als „Laiendispositionismus“ bezeichnet. Er kommt auch in der Zweiteilung in gute und böse Menschen zum Ausdruck. In unzähligen bildlichen Darstellungen des Jüngsten Gerichts wurde den Menschen vor Augen geführt, dass die guten Menschen in den Himmel kommen und die Bösewichte auf ewig in der Hölle schmachten müssen. Doch die Menschen sind nicht immer gut und nicht durchweg böse. Denn ihr Tun hängt mehr oder weniger auch von äußeren Umständen und der augenblicklichen Situation ab. Wenn sie beleidigt und gekränkt werden oder sich jemand dreist vordrängelt, reagieren sie mit Aggression; wenn ein Mensch Hilfe benötigt, unterstützen sie ihn. Mit dem Laiendispositionismus kommt man nicht weit, wenn man erklären möchte, warum sich ein und derselbe Mensch einmal gut und ein anderes Mal böse verhält.
Antje Flade
Kapitel 2. Miteinander und gegeneinander
Zusammenfassung
Auch wenn der Mensch sichtbar als ein Einzelwesen in Erscheinung tritt, ist er immer zugleich ein Sozialwesen, das mit anderen Menschen, den Mitmenschen, emotional, sozial und durch gemeinsame Aktivitäten verbunden ist. Allein die Zusammensetzung „Mit-Mensch“ drückt Verbundenheit aus. Der Mitmensch ist ein zur gleichen Zeit lebender Mensch, der einem nahe steht, der auch gar nicht präsent sein muss. Es reicht, wenn er in der Vorstellung da ist, wenn man sich an ihn erinnert oder wenn man mit ihm online kommuniziert. Der Mensch hört nicht auf, Sozialwesen zu sein, was Paul Watzlawick (2016) treffend formuliert hat: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Auch wenn er sich der Kommunikation verweigert, sendet er Signale an seine Mitmenschen aus und sei es die Botschaft, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen.
Antje Flade
Kapitel 3. Die Umwelt wird erlebt
Zusammenfassung
Die Umwelt beeinflusst das Verhalten des Menschen nicht direkt, die Wirkungszusammenhänge sind komplexer, denn dazwischen geschieht einiges. Den Zugang zur Umwelt verschaffen die Sinnesorgane, von denen es abhängt, wie uns die Umwelt erscheint. Dass die wahrgenommene und nicht die reale Umwelt das Verhalten bestimmt, ist keine neue Erkenntnis. So hatte bereits Schopenhauer dargelegt, dass die wahrgenommene Umwelt kein schlichter Abdruck der realen Umwelt ist, sondern dem Menschen nur als Vorstellung erscheint.
Antje Flade
Kapitel 4. Die natürliche Umwelt wird geschätzt und bewahrt
Zusammenfassung
Es wäre Haarspalterei, würde man versuchen, zwischen „Natur“ und „natürlicher Umwelt“ zu differenzieren, denn: „‚Nature‘ overlaps substantially with ‚natural environment‘, an environment with little or no apparent evidence of human presence or intervention, and the two terms have been used interchangeably“. Umweltschutz meint demzufolge in erster Linie Schutz der natürlichen Umwelt bzw. Schutz der Natur.
Antje Flade
Kapitel 5. Besondere Orte
Zusammenfassung
Der Mensch befindet sich immer an einem Ort, der sich anhand von Koordinaten beschreiben und mit dem Global Positioning System (GPS), das auf der ganzen Welt als Ortungsverfahren und Navigationssystem genutzt wird, genau bestimmen lässt. Nur einige der unendlich vielen Orte sind persönlich wichtig.
Antje Flade
Kapitel 6. Aktiv und kreativ
Zusammenfassung
Menschen verharren nicht nur in Kontemplation, sondern sie machen etwas mit ihrer Umwelt, sie verändern und nutzen sie. Eine „Vita contemplativa“ würde nicht ausreichen, um die existentiellen, die sozialen und die Ich-Bedürfnisse zu befriedigen. Dazu bedarf es einer „Vita activa“. Dass man trotz eines hohes Einsatzes nicht immer erreicht, was man möchte, verkörpert die mythische Gestalt des Sisyphos, der sich abmühte, den großen Steinbrocken den Berg hinauf zu schaffen, der dann aber immer wieder herunter rollte. Sisyphos ist unermüdlich tätig. Wäre er auch noch kreativ gewesen, hätte er einen Seilzug erfunden oder einen Roboter geschaffen, der ihm die mühselige Arbeit abgenommen hätte. Auch der Einfall einer Rampe wäre nützlich gewesen, auf der sich Steinbrocken leicht in die Höhe rollen lassen.
Antje Flade
Kapitel 7. Was tun?
Zusammenfassung
Häufige Belastungsfaktoren (Stressoren) im Alltagsleben sind Lärm, Luftverschmutzung, Beengtheit und fehlende grüne Natur. Es sind ambiente Stressoren, die von allen Seiten einwirken. Extrem belastend ist Fluglärm, gegen den man sich am wenigsten abschirmen kann. Wie der Lärmexperte Guski (2013) schreibt, entstehen beim Luftverkehr vor allem aerodynamische Geräusche, die zustande kommen, wenn Luft mit großer Kraft verwirbelt wird. Wenn der Luftstrom das Triebwerk verlässt, hat er eine hohe Energie und trifft auf die stehende Luft der Umgebung, verwirbelt sie und erzeugt so hohe Schallpegel.
Antje Flade
Kapitel 8. Schluss
Zusammenfassung
Geschichten aus dem Alltagsleben mit einigen Abstechern in die Welt der Märchen, zu denen sich leicht ein Bezug zum alltäglichen Leben herstellen lässt, sind zahlreich. Sie regen zu vielen Fragen an wie zum Beispiel: Warum findet man einen Menschen sympathisch, einen anderen nicht? Warum klappt es nicht sich zu verständigen? Wann fühlt man sich in öffentlichen Räumen ziemlich unsicher? Warum verspürt man mitunter den Drang „Raus aus dem Haus, ab ins Grüne“? Was zeichnet einen Ort aus, den man über alles schätzt? Warum scheuen Menschen keine Kosten und Mühen, um antike Stätten aufzusuchen, wo nur Reste von Tempelanlagen zu sehen sind? Warum lacht man? Wie gehen Menschen mit Kontrollverlusten um?
Antje Flade
Backmatter
Metadaten
Titel
Psychologie des Alltagslebens
verfasst von
Dr. Antje Flade
Copyright-Jahr
2022
Electronic ISBN
978-3-658-36595-0
Print ISBN
978-3-658-36594-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36595-0