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16.07.2012 | Public Relations | Schwerpunkt | Online-Artikel

Fallbeispiel: Nokias Kommunikation in der Krise

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Handyriese Nokia steckt in der Krise. Zum Ende des Jahres wird unter anderem der Standort Ulm geschlossen. Bislang zeichnet sich noch kein Kommunikationsdesaster wie in Bochum ab. Ein Fallbeispiel.

Weltweit will der angeschlagene Handy-Riese 10.000 Jobs abbauen. Deutschland, Finnland und Kanada sind von Werksschließungen betroffen. Nokia will dadurch im Kampf gegen die Smartphone-Konkurrenz Apple und Samsung seine Strategie schärfen, das Geschäftsmodell verbessern und zu profitablem Wachstum zurückkehren, berichten verschiedene Medien. Von der Konzentration auf Geschäftsfelder in der Krise ist auch das Ulmer Forschungs- und Entwicklungszentrum im Science Park betroffen. 730 Arbeitsplätze gehen dadurch verloren. Bislang scheint die Standortschließung in Baden-Württemberg ruhig über die Bühne zu gehen. Die deutsche Nokia-Geschäftsführung und die Arbeitnehmervertretung haben sich auf einen Interessensausgleich geeinigt.

Die Kommunikation in der Nokia-Bochum-Krise

Anscheinend hat Nokia aus Kommunikationsfehlern der vergangen Jahre gelernt und sich vorausschauend mit den Mitarbeitern verständigt. Im Jahr 2008 sah das noch ganz anders aus. Als das Nokia-Werk in Bochum geschlossen werden musste, war die Kommunikationstaktik zu zögerlich, urteilt Jaakko Lehtonen in seiner Analyse zur Krisenkommunikation in der Nokia-Bochum-Krise. Die Krise hatte demnach ihren Ursprung in der "Kommunikation bzw. der Nicht-Kommunikation gegenüber den Mitarbeitern sowie aus der Reaktivität des Unternehmens gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit und deren Vorwürfen.“ Damals informierte Klaus Goll, Nokia-Deutschland-Chef, quasi nebenbei darüber, dass die mehreren tausend Mitarbeiter bald ihre Jobs verlieren werden.

Was das Management in Konfliktsituationen beachten sollte

Die Werksschließung in Bochum hätte vielleicht weniger Wirbel verursacht, wenn die schlechten Nachrichten empathischer kommuniziert worden wären, so Lehtonen. Der Autor definiert folgende Kardinalaufgaben für das Management bei Konflikten und Krisen:

  • Präsenz, Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz in der Kommunikation
  • Empathie, Anteilnahme und Mitgefühl, wenn es darum geht, Betroffene anzusprechen
  • Konsistenz und Verständlichkeit der Botschaften
  • Bereitschaft zum Dialog signalisieren
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