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2018 | Buch

Public Value-Konzepte im öffentlichen Rundfunk

Eine vergleichende Analyse europäischer Rundfunksysteme

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Über dieses Buch

Christiana Gransow untersucht anhand von zehn Rundfunksystemen die Implementierungen des Public-Value-Tests. Der Vergleich zeigt, sobald ein Regulierungsmechanismus besteht, der die Angebote der öffentlichen Medienanbieter auf deren Beitrag zur Erbringung des gesetzlichen Auftrags untersucht, wird der Umfang des gesetzlichen Auftrags im Hinblick auf die Onlineangebote und -aktivitäten bewusst weit vom Gesetzgeber gefasst. Die qualitative Untersuchung legt offen, dass lediglich 8 der analysierten Mediensysteme eine Form des Ex-ante-Tests umsetzten und wiederum nur 6 Fallbeispiele das Prüfverfahren anwandten, die allerdings nicht frei von Mängeln sind. Nicht nur das Ausführen erweist sich als schwierig, sondern auch das Bestimmen des Schlüsselbegriffs Public Value stellt eine Herausforderung dar. Entlang von institutionellen sowie organisatorischen Kriterien formuliert die Autorin ein Vergleichsmodell der einzelnen Public Value-Tests.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Angebote und Leistungen des öffentlichen Rundfunks sind für das Erfüllen der demokratischen, kulturellen und sozialen Bedürfnisse einer Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Seit nahezu hundert Jahren nimmt die Idee des öffentlichen Rundfunks nicht nur für die Vermittlung von Meinungen, Normen und Werten eine wichtige, wenn nicht sogar unverzichtbare Rolle ein, sondern er trägt als „Dienstleister an der Demokratie“ und „Stimme der Nation“ zur Wahrung des Medienpluralismus sowie zum Schutz der kulturellen Vielfalt einer Gesellschaft bei.
Christiana Gransow
Chapter 2. Theoretische Grundlagen und Methodik
Zusammenfassung
Im Folgenden richtet sich der Blick auf den theoretischen Rahmen und die verwendeten Methoden zur Datenerhebung und -auswertung sollen näher erläutert werden. Ein Untersuchungsgegenstand, der Medienpolitik und damit auch Rundfunkpolitik als einen der Teilbereiche einer umfassenden Kommunikations-politik begreift und sich die Regulierung des öffentlichen Rundfunks als einen inhaltlichen Schwerpunkt setzt, bedarf im Vorfeld einiger theoretischer Grundlagen und der Klärung von Begrifflichkeiten. Aufgrund der Interdisziplinarität der Arbeit gilt es als Erstes die Begriffe der Medien- und Rundfunkpolitik definitorisch aufzuarbeiten, um zum einen die große Bedeutungsbandbreite nachzuweisen und zum anderen diese inhaltlich einzugrenzen.
Christiana Gransow
Chapter 3. Der öffentliche Rundfunk im Spannungsfeld zwischen gesetzlichem Auftrag und Beihilferecht
Zusammenfassung
Mit über 40 Beschwerden von privaten Medienanbietern und anderer kommerzieller Medienunternehmen sowie über 30 abgeschlossenen Beihilfeverfahren gewinnt die Europäische Kommission zunehmend an Einfluss auf die institutionelle wie auch organisatorische Ausgestaltung der nationalen Rundfunksysteme. Das Spannungsfeld bezieht sich auf den Vorwurf, „der öffentlich-rechtliche Rundfunk erhalte mehr Finanzmittel als nötig, finanziere in wettbewerbsverzerrender Weise kommerzielle Aktivitäten aus Gebühren, betreibe Internet und mobile Dienste und bewege sich so außerhalb seiner angestammten Aufgabenfelder und behindere auch dort den Wettbewerb.
Christiana Gransow
Chapter 4. Die Anwendung des Public-Value-Tests in ausgewählten Rundfunksystemen der EU
Zusammenfassung
Das duale Rundfunksystem des Vereinigten Königreichs ist innerhalb der EU das älteste, und diverse medienpolitische Akteure aus den anderen Mitgliedsstaaten orientieren sich noch bis heute bei der Ausgestaltung ihres Rundfunksystems am britischen Modell des Public Service Broadcasting. Es weist im Hinblick auf das Regulieren der öffentlichen sowie privaten Medienanbieter eine komplexe Organisationsstruktur auf und zeichnet sich anhand einer Vielzahl von Besonderheiten aus.
Christiana Gransow
Chapter 5. Vergleich der untersuchten Prüfverfahren und gewählten Leistungskriterien
Zusammenfassung
Die in der Rundfunkmitteilung 2009 von der Europäischen Kommission geäußerte Forderung, ein Beurteilungsverfahren für neue und wesentlich geänderte Angebote der öffentlichen Medienanbieter einzuführen, führte innerhalb der ausgewählten Mitgliedsstaaten zu sehr unterschiedlichen Formen der Umsetzung. Dabei konnte festgestellt werden, dass sich einige der Fallstudien mehr an der Schablone des britischen Public-Value-Tests orientierten als andere. Die medienpolitischen Akteure nutzten bewusst den Status der Rundfunkmitteilung als ein Soft-Law-Instrument aus, da die Europäische Kommission mit dieser Form keine rechtsetzende Wirkung entfalten, sondern nur gewisse Leitlinien vorgeben kann.
Christiana Gransow
Chapter 6. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, kritisch reflektiert und offengebliebene Fragen betrachtet. Der Ausgangspunkt dieser Studie lag zum einen in der Annahme, das Vorhandensein eines Beihilfeverfahrens würde im Sinne der Europäisierung die Einführung des Public-Value-Tests begünstigen, da ihre zweckdienlichen Maßnahmen zu weitreichenden Konsequenzen innerhalb der Regulierungsstruktur der ausgewählten Fallbeispiele führen. Zum anderen verfolgte die empirische Untersuchung die Frage, inwieweit der institutionelle Rahmen eines Rundfunksystems die Ausgestaltung des Public-Value-Tests beeinflusst.
Christiana Gransow
Backmatter
Metadaten
Titel
Public Value-Konzepte im öffentlichen Rundfunk
verfasst von
Dr. Christiana Gransow
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-19360-7
Print ISBN
978-3-658-19359-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-19360-7