2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Qualitätsentwicklung durch Bildungsstandards — nur ein Steuerungsproblem?
verfasst von : Georg Weißeno
Erschienen in: Politik besser verstehen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die aktuelle Diskussion um Bildungsstandards zeigt, dass die einsetzende Umsteuerung des Bildungssystems von der Input- zur Outputorientierung mit noch nicht absehbaren Wirkungen in der Schule verbunden ist. Die öffentliche Reaktion auf PISA und TIMSS ist seit 2001 geprägt durch die Klage über die bestenfalls mittelmäβigen Leistungen des deutschen Bildungssystems im internationalen Vergleich. Die Politik in den A- und B- Ländern hat Handlungsbedarf diagnostiziert und sich von der Input-Steuerung und damit von der Selbstreferentialität in der Leistungsmessung abgekehrt. Die KMK hat die bildungspolitische Koordinierungs- und Vereinheitlichungsfunktion übernommen. In den Ländern lässt sich eine Tendenz zu stärkerer Lenkung und Kontrolle der Qualitätsentwicklung im Schulsystem beobachten. Die Diskussion über Anforderungsniveaus und Bewertungsmaβstäbe führte zur Einführung des Zentralabiturs und von Vergleichsarbeiten auf den anderen Jahrgangsstufen. Vielfach wurden die Lehrpläne geändert und an die neuen bildungspolitischen Zielsetzungen angepasst. Zusätzlich kam es durch die KMK zur Einführung nationaler Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss in einigen Fächern. Die politische Bildung gehört noch nicht dazu. Die KMK plant 2010 weitere Fächer in die nationalen Assessment-Studien aufzunehmen.