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1996 | Buch

Qualitätsmanagement

Ein Kurs für Studium und Praxis

verfasst von: Professor Dr. Gunther Reinhart, Professor Dr. Udo Lindemann, Professor Dr. Joachim Heinzl

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Auf anschauliche und leicht verständliche Weise bringt dieses Lehrbuch dem Leser die zunächst abstrakt erscheinenden Strategien, Methoden und Werkzeuge des Qualitätsmanagements nahe. Es beschränkt sich dabei auf die wesentlichen Inhalte. Das Werk basiert auf einer gemeinsamen Vorlesung dreier Lehrstühle der Konstruktions- und Produktionstechnik der TU München. Es stellt dieses fach- und abteilungsübergreifende Thema aus deren sich ergänzenden Sichtweisen ganzheitlich und am gesamten Lebenszyklus eines Produkts orientiert dar. Auch Aspekte der Arbeitswissenschaft, der Organisationspsychologie, der Wirtschaft und des Rechts werden behandelt. Neben den vielen Beispielen und Illustrationen erleichtert ein themenorientierter "Navigator" am Buchrand das effiziente Erarbeiten des Lehrstoffs.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Vorwort
Zusammenfassung
Das Thema Qualität hat mit all seinen Variationen in den letzten fünf Jahren einen ungeheuren Boom erlebt. Momentan droht eher eine Phase der Ernüchterung einzutreten. In diesem Spannungsfeld zwischen grenzenloser Begeisterung und reservierter Ablehnung haben wir es uns zum Ziel gesetzt, das vorliegende Fachbuch zu verfassen und damit zu betonen, daß Qualitätsorientierung integrierter Bestandteil unseres täglichen Denkens und Handelns sein muß. Dieses Buch soll also weder eine zusätzliche neue Qualitätsphilosophie beschreiben, noch jedwelche Antithesen aufstellen, sondern einzig und allein die Strategien, Methoden und Werkzeuge systematischer Qualitätsarbeit in kompakter Weise darstellen. Dabei wollen wir vorzugsweise Studierende der Ingenieurwissenschaften, der Betriebswissenschaften und der Naturwissenschaften ansprechen und gleichermaßen eine wichtige Unterlage für die Praktiker bieten, welche operativ in den Bereichen Entwicklung, Planung oder Produktion unserer Wirtschaftsunternehmen tätig sind. Natürlich kann dieses Werk auch Führungskräften einen kompakten Überblick verschaffen.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
1. Einführung
Zusammenfassung
In den 50er Jahren wurde häufig mit Slogans geworben, die vor allem die Qualität der Waren in den Vordergrund stellten. Sei es nun im Bereich der Verbrauchsgüter (z.B. Waschmittel) oder der Luxusgüter (z.B. Kraftfahrzeuge), die Marketingstrategen der Unternehmen erkannten, daß die Fokussierung auf das Merkmal „Qualität“ ein guter Weg ist, um sich von seinen Wettbewerbern zu distanzieren. Die Bezeichnung Made in Germany, ursprünglich zum Schutze des britischen Markts vor deutschen Produkten eingeführt, wandelte sich vom negativen Verständnis Ende des 19. Jahrhunderts zum internationalen Gütesiegel.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
2. Unternehmensstrategie Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Das Kapitel 2 diskutiert die Hintergründe des Qualitätsmanagements. Ausgehend vom Begriff, der Historie und der Motivation aktueller internationaler Entwicklungen werden die strategischen Aspekte des Qualitätsmanagements diskutiert. Dieser Zugang bildet die Klammer für die folgenden Kapitel, die sich mit der methodischen Umsetzung und Verwirklichung von strategischen Qualitätszielen befassen.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
3. Planung des Produkts
Zusammenfassung
Die Planung hat im Lebenszyklus eines Produkts einen entscheidenden Stellenwert, da in dieser Phase alle wichtigen Eigenschaften und somit die Gebrauchsfähigkeit sowie die Wechselwirkungen zwischen Ersteller, Benutzer, Wettbewerber und Umwelt als Ziel festgelegt werden. Die hohen Kundenerwartungen, der Wettbewerb, der Druck seitens des Gesetzgebers in Form von Produkthaftungsgesetzen, Sicherheitsvorschriften und Umweltauflagen zwingen zu einer ganzheitlichen, qualitätsorientierten Sichtweise in der Produktplanung. Da Unternehmensressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen, muß deren Einsatz vor dem Hintergrund der Anforderungen auf die wichtigen und schwierig zu erreichenden Produkteigenschaften konzentriert und geplant werden.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
4. Produktentwicklung
Zusammenfassung
Steigender Wettbewerbsdruck hinsichtlich Zeit, Kosten und Qualität erfordert bei immer komplexeren Produkten effektive und effiziente Entwicklungsprozesse, die durch Konstruktions- und Organisationsmethoden unterstützt werden. In der Produktentwicklung werden ca. 60–80% [4.1] der Produktkosten, -qualität sowie auch alle anderen Produkteigenschaften festgelegt. Fehler oder Unzulänglichkeiten besonders in den frühen Phasen der Entwicklung und Konstruktion treten oft erst in den folgenden Phasen der Produktentstehung in Erscheinung. Dabei steigen die Kosten für die Beseitigung dieser Fehler oder Schwachstellen nach der Zehnerregel (vgl. Abbildung 3.4) von Phase zu Phase exponentiell an. Wegen der wachsenden Bedeutung eines frühen Markteintritts, immer kürzeren Entwicklungszeiten und kürzeren Zeitspannen zwischen zwei Modellwechseln, wird der Fehlervermeidung sowie der Beherrschung von Unzulänglichkeiten eine besondere Bedeutung zugemessen.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
5. Produktion
Zusammenfassung
Dem Produktlebenszyklus folgend, werden in Kapitel 5 die Qualitätsmanagement-Methoden und -Verfahren für die Produktion beschrieben. Es steht damit in unmittelbaren Zusammenhang mit den beiden vorangegangenen Kapiteln, die Qualitätsaspekte im Bereich der Produktplanung und -entwicklung behandeln. Gegenstand der Betrachtungen in diesem Kapitel ist im Gegensatz zur „klassischen Qualitätssicherung“ nicht allein das Produkt, sondern gleichermaßen auch sein Herstellungsprozeß. Hierbei werden präventive Verfahren, wie die Statistische Versuchsplanung und nachweisende Maßnahmen, wie die Qualitätsprüfung, unterschieden. Die beschriebenen Methoden und Verfahren liefern auch im wesentlichen die Daten, welche für eine erfolgreiche Durchführung der meisten präventiven Maßnahmen in den anderen Unternehmensbereichen erforderlich sind.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
6. Betreuung nach der Produkterstellung
Zusammenfassung
Das vorige Kapitel zeigt Methoden des Qualitätsmanagements während der Produktion. Qualität hört jedoch nicht mit der Produktherstellung auf. Sie hat auch unmittelbar vor, während und nach dem Produkteinsatz eine hohe Bedeutung, da der Kunde zunehmend Qualität auch nach den Leistungen des Kundenservice mißt. Es ist deshalb unumgänglich, die Aufgabenbereiche der Betreuung des Kunden nach der Produkterstellung in das Qualitätsmanagement aufzunehmen. Dazu gehören im wesentlichen die Bereiche Auslieferung, Inbetriebnahme, Produkteinsatz und Recycling.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
7. Das Qualitätsmanagementsystem
Zusammenfassung
Heutige Produkte weisen eine zunehmend komplexe Struktur sowie einen großen Funktionsumfang auf. Die für die Leistungserstellung notwendigen Prozesse sind in gleichem Maße anspruchsvoller und in ihrer gegenseitigen Beeinflussung unüberschaubar geworden. Dies macht es dem Hersteller fast unmöglich, durch die alleinige Messung und Prüfung der Produkte die Erfüllung der Qualitätsforderungen des Kunden insbesondere unter ökonomischen Gesichtspunkten sicherzustellen. Es ist eine systematische Verknüpfung aller über den gesamten Produktlebenszyklus verteilten qualitätssichernden Maßnahmen im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems erforderlich. Im folgenden wird dieser integrierende Ansatz in den Vordergrund gestellt. Darüber hinaus werden neben den Fragestellungen zur Struktur und dem Funktionsumfang auch weiterführende Aspekte der Einführung, Bewertung und Zertifizierung betrachtet.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
8. Arbeitswissenschaft und Organisationsentwicklung
Zusammenfassung
Die bisher in diesem Buch beschriebenen Strategien, Methoden und Werkzeuge des Qualitätsmanagements stellen hohe Anforderungen an den Menschen. Das nachfolgende Kapitel setzt sich daher mit der Frage auseinander, von welchen Faktoren qualitätsförderliches Handeln determiniert wird und mit welchen humanzentrierten Methoden der Mensch bei der Erfüllung der an ihn gestellten Anforderungen unterstützt werden kann.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
9. Wirtschaftliche Aspekte im Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Die ursprünglichen Aktivitäten zur Sicherstellung der Qualität von Produkten waren Endprüfungen und entsprechendes Aussortieren von fehlerhaften Produkten nach der Produktion. Qualität wurde verstanden als Abwesenheit von Fehlern, also Übereinstimmung von vorher festgelegten Spezifikationen in vorgegebenen Bandbreiten (Toleranzen). Erst in neuerer Zeit durchleuchtet man im Rahmen der Qualitätskosten- und Prozeßkostenrechnung alle Unternehmensprozesse, um den sogenannten „nicht wertschöpfenden Prozessen“ und den „Kostentreibern“ auf die Spur zu kommen. Es kann sich hierbei um Überproduktionen, Stillstände, Lagerhaltung und um die Fertigung bzw. Nachbesserung fehlerhafter Teile handeln. Um Schwachstellen der Produktion zu ermitteln und einen Überblick darüber zu erhalten, wie effizient die Qualitätskontrollen sind, wertet man das betriebliche Rechnungswesen unter Qualitätsgesichtspunkten aus.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
10. Juristische Aspekte im Qualitätsmanagement
Zusammenfassung
Qualität und Haftung erscheinen im Alltag meist als Begriffe aus zwei verschiedenen Welten. Die eine als Welt der Technik und Funktionalität, die andere als die des Rechts und der gesellschaftlichen Ordnung. Für den Produzenten besteht grundsätzlich das Risiko der Nichterfüllung der Qualitätsanforderung, wodurch der Nutzen ausbleibt oder ein Schaden entstehen kann. Sowohl für den ausgebliebenen Nutzen als auch für den entstandenen Schaden hat der für die Erfüllung verantwortliche Produzent einzustehen und für einen Ausgleich zu sorgen, denn er haftet für die Erfüllung der Qualitätsanforderung nach Rechtsnormen, die es für beide Arten der Nichterfüllung gibt.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
11. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Das vorliegende Fachbuch gibt einen kompakten Überblick über die Strategien, Methoden und Werkzeuge des Qualitätsmanagements. Die Darstellung orientiert sich hierbei an zwei Betrachtungsebenen: Die Ebene der Unternehmensqualität und die Ebene der Produktqualität. Diese zweite Ebene, die durch die Kapitel 3 bis 6 repräsentiert wird, beginnt mit der Planung von Produkten und Prozessen, wendet sich dann der Phase der integrierten Entwicklung und Produktionsplanung zu und schließt den Bogen mit der Produktion, der Nutzungsphase und dem Recycling. Dabei wird geeigneten präventiven Methoden zur Prozeßeinstellung und Prozeßführung der gleiche Stellenwert eingeräumt wie den nachweisenden Methoden der Meßtechnik und der Meßdatenauswertung — denn Messen ist Wissen und Wissen ist die Basis für ein effektives Qualitätsmanagement. Darüber liegt die Ebene, die sich mit der eingehenden Diskussion von Unternehmensqualität und ihren Einflußgrößen beschäftigt: Kapitel 2 eröffnet diesen übergeordneten Themenkreis mit der Darstellung von Zielsetzung, Orientierungsebenen und Funktionen des Qualitätsmanagements. In den Kapiteln 3 bis 6 wird neben der Beschreibung des operativen produktorientierten Qualitätsmanagements auch die Verbindung zur strategischen Ebene der Unternehmensqualität aufgezeigt. Mit der Beschreibung von Einführung und Dokumentation eines Qualitätsmanagementsystems schließt Kapitel 7 an.
Gunther Reinhart, Udo Lindemann, Joachim Heinzl
Backmatter
Metadaten
Titel
Qualitätsmanagement
verfasst von
Professor Dr. Gunther Reinhart
Professor Dr. Udo Lindemann
Professor Dr. Joachim Heinzl
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-80210-2
Print ISBN
978-3-540-61078-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-80210-2