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2018 | Buch

Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft

Eine Einführung

verfasst von: Prof. Dr. Joachim Blatter, Prof. Dr. Phil C. Langer, Prof. Dr. Claudius Wagemann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Grundwissen Politik

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Über dieses Buch

​Dieses Buch bietet eine paradigmenübergreifende Darstellung des qualitativen Methodenrepertoires der Politikwissenschaft. Behandelt werden interpretative Methoden (qualitative Interviews, Gruppendiskussionen, Beobachtungsverfahren, Inhaltsanalyse, Diskursanalyse, hermeneutische Verfahren, ethnografische Methoden und Grounded Theory); Fallstudienmethodik (deskriptiv-vergleichende Fallstudien, fallvergleichende Kausalanalyse, Prozessanalyse und Kongruenzanalyse) und Qualitative Comparative Analysis (QCA), vor allem in ihrer Fuzzy-Set-Variante. Viele Beispiele runden das Lehrbuch ab.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
In Kapitel 1 wird die Wichtigkeit von Methoden in der sozialwissenschaftlichen Forschung herausgestellt. Anhand einschlägiger Publikationen wird aufgezeigt, wie sich die Debatte darum, was unter qualitativen Methoden verstanden wird, in den letzten Jahren entwickelt hat. Aus einem pluralistisch-pragmatischen Verständnis qualitativer Methoden heraus geht es darum, methodische Entscheidungen den Zielsetzungen politikwissenschaftlicher Forschung sowie den sich daraus ergebenden prototypischen Fragestellungen zuzuordnen. Ein Schwerpunkt des ersten Kapitels bildet darüber hinaus eine Einführung in die forschungsphilosophischen Hintergründe. Hierbei werden Methodologie und angewandte Methoden in den Kontext ontologischer und epistemologischer Grundannahmen gestellt. Vor diesem Hintergrund werden die im Buch vorgestellten Methoden vorgestellt und in einen größeren forschungsphilosophischen Zusammenhang eingebettet.
Joachim Blatter, Phil C. Langer, Claudius Wagemann
Kapitel 2. Interpretative Ansätze und Methoden
Zusammenfassung
Kapitel 2 ist der Vorstellung interpretativer Methoden und Ansätze gewidmet. Dabei erfolgt zunächst eine Einführung in das interpretative Paradigma empirisch-qualitativer Forschung, in der auch mögliche Gütekriterien interpretativ verfahrender Sozialforschung diskutiert werden und die Bedeutung forschungsethischer Erwägungen in der Politikwissenschaft aufgezeigt wird. Als wichtige Methoden der Datengewinnung werden das Interview, die Gruppendiskussion und die (teilnehmende) Beobachtung behandelt, indem die Methoden forschungstheoretisch begründet, ihre unterschiedlichen Spielarten skizziert und forschungspraktische Hinweise ihrer Verwendung gegeben werden. In gleicher Weise werden als Methoden der Datenauswertung die Inhaltsanalyse, die Diskursanalyse und hermeneutische Methoden präsentiert. Das Kapitel schließt mit der Darstellung integrativer Ansätze, die Methoden der Gewinnung und Auswertung von Daten systematisch zu komplexen Forschungsstilen verschränken, ab. Fokussiert wird dabei auf die Ethnographie und die Grounded Theory. Die Anwendung dieser Methoden und Ansätze wird jeweils anhand aktueller Beispiele politikwissenschaftlich einschlägiger Studien illustriert und kritisch reflektiert.
Joachim Blatter, Phil C. Langer, Claudius Wagemann
Kapitel 3. Fallstudien
Zusammenfassung
In Kapitel 3 werden vier verschiede Fallstudiendesigns und die mit ihnen verbundenen Methoden der Datengewinnung und Datenanalyse vorgestellt. Hingewiesen wird dabei zunächst auf die zentrale Rolle von Fallstudien in der Geschichte der Politikwissenschaft hin. Dann erfolgt ein kurzer Überblick über die vier Designs, bevor sie einzeln im Detail ausgeführt werden: A) Bei der deskriptiv-vergleichenden Analyse stehen Typologien im Zentrum, mit deren Hilfe die Funktionsweise von verschiedenen politischen Systemen analysiert und verglichen werden. B) Bei der fallvergleichenden Kausalanalyse geht es dagegen darum, mit Hilfe eines systematischen Vergleichs von sorgfältig ausgewählten Fällen herauszufinden, ob ein bestimmter Einflussfaktor den erwarteten Effekt auch erzielt hat. C) Prozessanalysen werden in ihrer idealtypischen Form dazu eingesetzt, um herauszufinden, wie verschiedene Kausalfaktoren zusammenspielen, um ein bestimmtes Ergebnis zu prozieren. D) Kongruenzanalysen stellen dagegen ganzheitliche Theorien ins Zentrum und benutzen einerseits diese Theorien, um ein umfassendes und sinnhaftes Verständnis von bestimmen Fällen zu bekommen; sie benutzen andererseits aber auch die analysierten Fälle, um Schlussfolgerungen für die Relevanz der Theorien im Untersuchungsfeld zu ziehen. Zum Schluss wird zum einen auf die zentrale Bedeutung von Visualisierungen bei Fallstudien, zum anderen auf die Möglichkeiten der Kombination der verschiedenen Fallstudiendesigns verwiesen.
Joachim Blatter, Phil C. Langer, Claudius Wagemann
Kapitel 4. Konfigurativ-vergleichende Methoden und Qualitative Comparative Analysis (QCA)
Zusammenfassung
Das vierte Kapitel behandelt hauptsächlich eine Methode, die als Qualitative Comparative Analysis (QCA) bekannt geworden ist und das Adjektiv „qualitativ“ sogar in ihrem Namen führt. QCA repräsentiert eine spezielle Denkweise, die auch mit dem Begriff „konfigurativ-vergleichende Methoden“ bezeichnet wird. Das Kapitel startet mit einem Verweis auf typische Forschungskontexte, in denen konfigurativ-vergleichende Methoden angemessen sind. Aufgezeigt wird ferner, warum QCA oftmals mit Mengenlehre in Verbindung gebracht wird, und was dies mit der Analyse hinreichender und notwendiger Bedingungen zu tun hat. Im Anschluss wird detailliert auf die wichtigsten Schritte einer QCA-Analyse eingegangen, nämlich den Kalibrierungsprozess, die Analyse notwendiger Bedingungen und die Analyse hinreichender Bedingungen. Dies wird anhand mehrerer jüngerer Beispielstudien illustriert, die QCA anwenden. Anschließend wird aufgezeigt, wie sich QCA im (qualitativen) Methodenkanon der Politikwissenschaft verorten lässt, und es werden aktuelle Entwicklungsperspektiven von QCA vorgestellt. Die Schlussbetrachtung des Kapitels fasst vor dem Hintergrund der gewonnenen Erkenntnisse noch einmal zusammen, welche Aspekte QCA als qualitativ-vergleichende Methode der empirisch-analytischen Tradition auszeichnen.
Joachim Blatter, Phil C. Langer, Claudius Wagemann
Backmatter
Metadaten
Titel
Qualitative Methoden in der Politikwissenschaft
verfasst von
Prof. Dr. Joachim Blatter
Prof. Dr. Phil C. Langer
Prof. Dr. Claudius Wagemann
Copyright-Jahr
2018
Electronic ISBN
978-3-658-14955-0
Print ISBN
978-3-658-14954-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-14955-0