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2016 | Buch

Qualitative und interpretative Sozialforschung

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Über dieses Buch

Das Buch führt in die Geschichte, die zentralen Begriffe, die theoretischen Grundlagen sowie in die Praxis der qualitativen und interpretativen Sozialforschung ein. Behandelt werden systematisch alle Phasen der Forschung: die Planung, die Praktiken der Datenerhebung (Interview, Feldforschung), die Datenfixierung und Datensicherheit sowie die verschiedenen Methoden der Datenauswertung (Schwerpunkt: Inhaltsanalyse, Hermeneutik) und schließlich die Erstellung eines Forschungsberichts. Zudem werden anhand mehrerer kleiner und eines ausführlichen Interpretationsbeispiels die unterschiedlichen Methoden der Datenauswertung veranschaulicht, erläutert und auch durch eigene Mitarbeit geübt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Qualitative Sozialforschung – ein Zwischenbericht
Zusammenfassung
Es gehört schon ziemlich viel Optimismus, andere sagen: viel Ignoranz, dazu, zu erwarten, dass wir mit dem Wissen von heute (endlich) wissen, wie die Welt beschaffen ist und nach welchen Regeln das Zusammenleben der Menschen funktioniert. Ohne Zweifel gilt: Was wir heute für richtig halten, unterscheidet sich wesentlich von dem, was wir gestern für richtig hielten.
Jo Reichertz
Chapter 2. Prämissen und Probleme der qualitativen Sozialforschung
Zusammenfassung
Das Feld der qualitativen Sozialforschung spannt sich (in meinem Verständnis) im Wesentlichen entlang einer Reihe von theoretischen Prämissen auf (ausführlicher dazu Reichertz 2007a, 2007b). Einige davon, und die sollen hier von Interesse sein, beziehen sich auf den Gegenstandsbereich der Wissenschaften, die sich mit dem Menschen beschäftigen, also auf den Menschen selbst, auf sein ‚Subjektsein‘, auf die Art seines Handelns. Diese Bündel theoretischer Aussagen resultieren nicht aus empirischer Forschung, sondern liegen ihr zugrunde.
Jo Reichertz
Chapter 3. Die Denkformen des Erkennens: Deduktion, Induktion, Abduktion
Zusammenfassung
Dieser fraglos optimistische Imperativ ist angesichts der wachsenden Komplexität einer sich weiter globalisierenden Welt, mit der Menschen umgehen müssen, eine gern gehörte und gut verkaufte Botschaft, die alle Jahre wieder in den Medien verbreitet wird – wobei in der Regel immer das gute ‚Bauchgefühl‘ ins Spiel gebracht wird. Aber bei Gladwell ist es nicht mehr der Bauch oder besser: das gute Bauchgefühl, das uns das Richtige eingibt. Der neue Kandidat für den Ursprung richtiger Entscheidungen ist seit etwa Ende der 1980er Jahre das Gehirn, das sich des guten Gefühls bedient, um uns Erkenntnisse und somit auch Entscheidungen nahe zu legen (Reichertz/Zaboura 2006).
Jo Reichertz
Chapter 4. Persönlichkeitsrechte, Datenschutz, Transkription, Anonymisierung
Zusammenfassung
Nachdem im letzten Kapitel die epistemologischen Bedingungen für eine gute wissenschaftliche Forschung erörtert wurden, Bedingungen also, die in keiner Hinführung zu einer Praxis der Sozialforschung fehlen dürfen (und in der Regel auch nicht fehlen), soll im Weiteren der Blick auf andere, nicht minder wichtige Bedingungen wissenschaftlicher Forschung gerichtet werden, Bedingungen jedoch, die gerne übersehen werden und deshalb nur selten thematisiert werden: Gemeint sind hier die praktischen Bedingungen, welche dem Alltag der Forschung ihren praktischen und rechtlichen Rahmen geben und damit die ‚Rennbahn‘ abstecken, in der Forschung stattfinden kann und darf (vgl. Reichertz 2015a).
Jo Reichertz
Chapter 5. Der Forschungsprozess
Zusammenfassung
Qualitative Sozialforschung besteht (wie fast jede andere Forschung auch), so sie denn ihr Ziel erreicht, aus folgenden fünf Phasen.
Jo Reichertz
Chapter 6. Weshalb hat Herr Brandt seinen Arbeitsplatz verloren?
Oder: Ein Versuch, mit Hilfe des Mediums ‚Text‘ einen Text gemeinsam zu interpretieren
Zusammenfassung
In diesem Kapitel möchte ich versuchen, zusammen mit Ihnen als Leser/innen dieses Buches einen relativ kurzen Datenkorpus mehr oder weniger gemeinsam zuerst inhaltsanalytisch, dann auch hermeneutisch und schließlich auch (in gewisser Weise) sequenzanalytisch zu interpretieren. Eine solche Vorgehensweise widerspricht normalerweise dem Konzept der Sequenzanalyse – sieht diese doch vor, dass alle Daten von Beginn an in der Reihenfolge ihres Auftauchens ausgelegt werden müssen. Mein Vorgehen rechtfertigt sich nur über das Ziel, hier nicht eine Sequenzanalyse tatsächlich gemeinsam mit Ihnen durchführen und dokumentieren zu wollen, sondern mein Ziel ist es, aufgrund einer Datenanalyse plausibel zu machen, weshalb es sinnvoll ist, Daten sequenzanalytisch zu interpretieren.
Jo Reichertz
Chapter 7. Neue Herausforderungen für die qualitative Sozialforschung: Interkulturalität
Zusammenfassung
Die qualitative Sozialforschung ist ein gesellschaftliches Projekt der westlichen Moderne, das vom kritischen Impetus her den späten 1960er Jahren entstammt und sich seither immer weiter entwickelt und auf neue gesellschaftliche Problemlagen und Entwicklungen, neue wissenschaftliche Theorien, neue Medien der Datenerhebung und neue Medien der Datenauswertung mit neuen Ansätzen, Fragestellungen und Methoden reagiert hat. Im Moment erleben wir eine Zeit des besonders intensiven Umbruchs.
Jo Reichertz
Backmatter
Metadaten
Titel
Qualitative und interpretative Sozialforschung
verfasst von
Jo Reichertz
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-13462-4
Print ISBN
978-3-658-13461-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13462-4